Ivory Cronik 5

Erst(e)kontakt(e)

--- Ivory, Deck 5, Lagerraum 2

Isweda mußte sich zunächst an das schummrige Licht gewöhnen, da der Computer der Aufforderung nach einer helleren Lichtquelle nicht nachkam. Charly sagte erstaunlicher weise überhaupt nichts mehr und Kuno konnte nur vermuten, daß der Roboter die Reaktion von Isweda auf den sich ihm nun bietenden Anblick genau analysieren wollte.

Dieser Anblick von einigen Fässern, die langsam im Halbdunkel zu erkennen waren, erstaunten Kuno zunächst überhaupt nicht, erst mit einsetzenden verbesserten Sehvermögen, bedingt durch die Anpassung der Augen an das für Kuno ungewohnt schwache Licht, ließen Kuno den Unterkiefer nach unten klappen.

Hier lagerte ein Vermögen, fast so gewaltig wie in den Schatzkammern auf Ferengie-Nar, bei der Obersten Handelsbehörde!

Nicht, daß der Raum mit schnödem Latinum vollgestopft wäre, nein, hier lagerten Dinge, Sachen, die ein Vielfaches an Wert hatten, zumindest wenn man den Rauminhalt von goldgepresstem Latinum mit dem Rauminhalt der hier rumstehenden Dinge gleichsetzte.

Direkt vor Kuno stand in einem dreistöckigem Regal eine Anzahl von Fässern, die laut Aufschrift Rigeljanischen Fosabeerenwein enthielten, Wein, der aufgrund der Seltenheit der dazu benötigten Beeren eigentlich nur tropfenweise verkauft wurde, diese Fässer mußten jedoch mehrere Hektoliter enthalten!

Zur rechten von Isweda standen einige Glasschränke, die eine eigene Lichtquelle enthielten. Erst beim Näherkommen konnte Kuno durch die beschlagenen Scheiben den Grund für die besondere Beleuchtung erkennen, hier wuchsen Pflanzen. Pflanzen einer besonderen Art, wie Kuno nach einer Zeit des Nachdenkens erkannte. Diese Gewächse stellten eine Art von Querschnitt durch die ausgestorbenen Gattungen etlicher Planeten dieser Raumregion dar. Ein Biologe würde sein letztes Hemd dafür hergeben, sie nur einmal scannen zu können.

Ein Stück weiter ein Regal, das fast wie eine Altkleidersammlung, eher wie eine Altlumpensammlung anzusehen war. Isweda näherte sich, berührte eines dieser Stücke und wurde von einem Glücksgefühl durchflutet, wie er es noch nie erlebt hatte. Hier hingen Federbälge vom Jedossa Vogel. Hunderte, nein Tausende davon!

Dieser Vogel hatte die wohl einmalige Eigenschaft eine Substanz abzusondern, die einem eventuellem Freßfeind nicht durch Gift im herkömmlichen Sinne das Leben zu nehmen, sondern dadurch, daß derjenige, der einen lebenden Vogel mit bloßen Händen, oder im Falle eines Freßfeindes mit ungeschützter Schnauze zu nahe kam, eine derartige Menge an Endorphinen freizusetzen, daß das bedauernswerte Opfer des Vogels anstatt einer Mahlzeit einen körpereigenen Drogenrausch erlebte, der in den meisten Fällen zum Tod durch übermäßiges Glück führte.

Isweda riß die Hand zurück, zwar handelte es sich hier nur um die leblosen Bälge der Vögel, weshalb die Wirkung nur einen Bruchteil so stark war wie bei einem lebendem Exemplar, aber die Leere die nun folgte, das Fehlen dieses Glücksgefühls, ließ Isweda die Hand wieder ausstrecken.

'Nein, nicht, du wirst sonst diesen Raum nie wieder verlassen können!', schoß es Isweda durch den Kopf und seine ausgestreckte Hand verharrte wenige Zentimeter vor den Bälgen, senkte sich schließlich und er haßte sich selbst dafür. Konnte es einen schöneren Tod geben?

Das Verlassen dieses Regals fiel Kuno wirklich schwer, wie war Monserat nur an eine derartige Menge dieser Bälge gekommen? So weit Isweda bekannt war, gab es nur noch wenige lebende Exemplare dieses Vogels und die waren unter ständiger Beobachtung von wirklich unbestechlichen Vulkaniern.

Ein leises Summen hinter dem vor Kuno liegendem Regal, das - soweit Isweda erkennen konnte - einige Kisten enthielt, die nach Aufschrift einige seltene Teesorten enthielt, erweckte wieder sein Interesse, Glücklicherweise hielt die Wirkung der Bälge nie lange an, so daß Kuno sich nur noch ein wenig zusammenreißen mußte um das hinter ihm liegende Todesparadies zu verlassen.

Einige Schritte weiter kam Isweda dem Summen auf die Spur. Nun verschlug es ihm endgültig den Atem. Das hier war der wohl größte Schatz im bekanntem Universum, jedenfalls wenn das hier wirklich das war, für das Isweda es hielt.

Vor Isweda stand ein Kristall, ca. 1.50 Meter hoch und nicht stärker wie 20 Zentimeter im Durchmesser, perfekt in seiner sechseckigen Struktur und äußerst gleichmäßig schwach grünlich schimmernd.

'Ein Biofeedback Kristall!' Isweda kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Diese Art von Kristall ging schon seit Äonen durch fast jede Märchenwelt der bekannten Planeten. Angeblich soll er in der Lage sein, das Leben zu verlängern, zumindest aber schlimme Krankheiten des Körpers und der Seele zu heilen. Nicht, daß dieser Kristall, wenn es denn wirklich um den sagenumwobenen Kristall handelte, heute noch eine wirkliche Bedeutung zukommen würde, nein, dazu war die Medizin zu weit fortgeschritten, aber auf einigen Planeten würde man für dieses Stück fast jede Summe zahlen, da der Kristall dort vor Ewigkeiten in die Religion Einzug gefunden hatte.

"Martengh wird Sie mit Freuden in Stücke reißen, wenn er Sie hier findet und Monserat wird Beifall klatschen!" Isweda fuhr herum, der Schreck über die in unmittelbarer Nähe hinter ihm ausgesprochenen Worte lähmten ein weiteres Handeln, so das Charly, der unhörbar für Kuno von hinten herangerollt war, fortfahren konnte, obwohl Charly eine Kunstpause eingefügt hatte, um seine Worte wirken zu lassen.

"Nicht, daß ich Sie in die wirklich wertvollen Räume gelassen hätte, das hier bezeichnet Monserat eher als Plunder...", die Stimme von Charly klang auf einmal gar nicht mehr blechern, eher warm und trotz oder gerade wegen der unverhohlenen Drohung, menschlich, "...aber nun da Sie und ich etwas getan haben, daß Monserat gar nicht gefallen dürfte, sollten wir einmal über gemeinsame Gesprächsabende nachdenken, wie Sie ja wissen, ich liebe das Gespräch, noch mehr wenn mir jemand zuhört und da Sie anscheinend meine Vorliebe für ein gutes Gespräch vorhin im Maschinenraum schamlos ausgenutzt haben, um Martengh meine kleine Sammelleidenschaft zu verraten, dachte ich mir, daß wir ein besseres Abkommen treffen sollten."

Fast diabolisch schienen die roten Augen des Roboters im Finstern zu leuchten, während einer seiner tentakelartigen Arme sich auf drei Meter Länge ausfuhr um einen fast unsichtbaren Schalter zu drücken, der wie für seine langen Arme gemacht war. Oder für die Arme eines Caldoniers.

Sofort hörte man die Tür sich von außen mehrfach verriegeln und rot blinkendes Licht leuchtete im Gleichklang mit Charlys Augen und tauchte die Umgebung in ein spukhaftes Aussehen, während plötzlich ein ohrenbetäubender Alarmton zu hören war.

"Das Abkommen lautet, daß ich keinen Ärger wegen der Bolzen bekommen werde, weil Sie nämlich hinter allem stecken und eine viel größere potentielle Gefahr darstellen wie ich armer Putzroboter, der ich leichtgläubig darauf hereingefallen bin, daß Sie mich mögen."

Wie gebannt starrte Isweda Charly an, während dieser sich plötzlich vor seinen Augen wieder zum plappernden Putzroboter zurück entwickelte, nachdem er einen Kanal zum Sicherheitschef geöffnet hatte: "Charly an Martengh. Eindringlingsalarm im Lagerraum 2. Ich habe alles wie in solchen Fällen befohlen verriegelt, weil Mr. Isweda ist mit mir auf Deck 5 gefahren und als ich da wie befohlen Lagerraum 1 putzen wollte, sah ich noch wie er sich unbefugt in Lagerraum 2 eingeschlichen hat und das ohne daß Alarm ausgelöst wurde, er hat aber kurze Zeit leicht gebückt davor gestanden, aber da hat er sich sicher nur gewundert, daß die Tür offen war, denn wie sollte er sonst hier herein gelangen, dabei konnte es doch gar nicht sein, weil das Ihr Sicherheitsprogramm hätte merken müssen und Sie doch erst vor kurzem alle Lagerräume kontro..."

"Ich komme. Martengh Ende", war alles was zu hören war.

"Mister No'Orba wird sicher sehr, sehr böse sein, wenn er erfährt, daß jemand mich manipuliert hat um zu sagen, daß ein Caldonier mit mir Bolzen tauscht. Zum Glück hat sich mein System neu rebootet und ich habe die alten gelöschten Daten wieder hergestellt. Eigentlich wollten Sie ja alle haben." Damit warf er dem verdutzten Isweda eine Handvoll Bolzen vor die Füße.

"Nun Charly, scheint so, als ob wir hier noch etwas warten müßten, bis sich alles aufklärt!" Isweda hatte sich erstaunlich schnell wieder gefangen, ließ Charly nicht weiter zu Wort kommen und setzte seinen Satz fort: "Ich denke, jemand hat dir äußerst übel mitgespielt, ich war es jedoch nicht. Solltest du wirklich manipuliert worden sein, so wird es mir eine ausgesprochene Freude sein, dein Programm neu zu schreiben!"

Diesmal war Kuno derjenige, der ein leichtes Glitzern in den Augen hatte. Er zog sich eine Kiste heran, setzte sich und legte seine Füße auf eine weitere, etwas niedrigere Kiste, lehnte sich an die Wand, verschränkte die Arme und schloß die Augen.

"Sollte jemand kommen und ich bin eingeschlafen, tu mir bitte den Gefallen und weck mich, aber sanft, wenn ich bitten darf!", wies er den erstaunlicherweise immer noch schweigsamen Charly an.

--- Deck 2, Gänge

"Viel weiß ich selber noch nicht", entgegnete der Caldonier auf die Frage seiner neuen Mitarbeiterin nach Aufklärung. "Das Einzige, was ich weiß ist, daß sich an strategisch günstigen Stellen Unterbrecher befinden, welche per Fernsteuerung aktiviert werden können, woraufhin die Ivory plötzlich ohne Energie dastehen würde.

Der Saboteur ist allerdings gezwungen, von Bord dieses Schiffes zu operieren, was die Zahl der Verdächtigen drastisch einschränkt. Das ist auch der Grund, warum ich jeden Aufenthalt in den Jeffriesröhren im Moment als verdächtig einstufen muß.

So, und nun..."

Der Caldonier wurde von Charly unterbrochen, der ihn per Communicator anrief:

"Charly an Martengh. Eindringlingsalarm im Lagerraum 2. Ich habe alles wie in solchen Fällen befohlen verriegelt, weil Mr. Isweda ist mit mir auf Deck 5 gefahren und als ich da wie befohlen Lagerraum 1 putzen wollte, sah ich noch wie er sich unbefugt in Lagerraum 2 eingeschlichen hat und das ohne daß Alarm ausgelöst wurde, er hat aber kurze Zeit leicht gebückt davor gestanden, aber da hat er sich sicher nur gewundert, daß die Tür offen war, denn wie sollte er sonst hier herein gelangen, dabei konnte es doch gar nicht sein, weil das Ihr Sicherheitsprogramm hätte merken müssen und Sie doch erst vor kurzem alle Lagerräume kontro..."

"Ich komme, Martengh Ende." Mit einer schnellen Handbewegung schaltete er die Verbindung aus und hantierte für einen kurzen Moment an einem Terminal.

Nachdenklich schaute er Nathalie an. "Dieser Isweda ist derjenige, der die Unterbrecher entdeckt hat. Übrigens nach einer verdächtig kurzen Zeit. Und nun stöbert er schon wieder an Stellen herum, die ihn absolut nichts angehen...

Noch eine kleine Information, die vielleicht interessant ist: Der Techniker der letzten Reise wollte unbedingt noch einmal mitfliegen, und kurz nachdem ich ihn wieder auf das Schiff beordert habe, wurde er auf der Station zusammengeschlagen.

Wir werden uns jetzt trennen. Sie gehen zu Charly und Isweda und verhören den Techniker, nehmen ihn nötigenfalls fest.

Ich werde auf die Station zu unserem Techniker gehen und versuchen, von ihm etwas zu erfahren.

Sie brauchen sich natürlich nicht zu beeilen, ich habe Isweda und Charly durch ein Sicherheitskraftfeld getrennt. Und je länger er mit dem Roboter alleine ist, desto mürber wird er in Ihren Händen sein."

Martengh erlaubte sich den Anflug eines Lächelns.

"Viel Glück!" Mit diesen Worten marschierte er schon Richtung Schleuse davon.

Mit Erstaunen stellte Nathalie fest, daß es ihr nicht allzu schwer fiel, Martenghs Anweisungen zu befolgen - was aber auch vielleicht nur daran lag, daß diese ganz ihren Vorstellungen entsprachen.

Nachdem der Caldonier weggegangen war, drehte Nathalie sich um und betrat den Turbolift.

--- Turbolift

"Computer, Lagerraum 2 befindet sich doch auf Deck 5, nicht wahr?"

"Wenn du das weißt, warum fragst du dann noch?" Die künstliche Stimme klang ziemlich überheblich.

"Deck 5!", knurrte Nathalie durch ihre zusammengebissenen Zähne. Eine dunkle Locke fiel über ihre Stirn und gedankenlos strich Nathalie sie wieder zurück. Ihr Finger hinterließ dabei einen häßlichen, dunklen Streifen auf ihrer Stirn.

Zischend und diesmal auch leicht ruckend - hier wäre wohl eine kleine Wartung fällig - öffneten sich die Türen und sie trat hinaus.

--- Mannschaftsmesse, Tisch 4

"Das Martengh nichts gegen KWinhs Aufnahme in die Crew hatte, wundert mich ein wenig. Er legt sehr viel Wert auf die Sicherheit des Schiffes und wenn ihm jemand suspekt vorkommt, dann läßt er ihn meist erst gar nicht an Bord. Da ist er ziemlich eigen." Shania lachte. Es war ihr nicht leicht gefallen Martengh 'Tests' zu bestehen, doch jetzt schien er ihr zu vertrauen und sie konnte über seine kleine Macke bereits lachen.

"Meist geht er sogar soweit ihm suspekte Leute ständig unter Beobachtung halten zu wollen. Dann bekommen sie immer Quartiere in seiner Nähe, was dazu führt, daß ich immer neben ihnen wohnen darf, da ich in seiner Nähe wohne." Sie nahm einen Schluck vom Tee, der sie mit seinen Feuer von innen erfüllte. "Was aber Dr. Rigero betrifft, so scheint er ihn nicht als gefährlich einzustufen, denn zum Glück wohnt der nicht in meiner Nähe. Ein ziemlich aufdringlicher Kerl, wenn Sie mich fragen.

Auch, wenn ich mir vorstellen kann, daß Männer so etwas gar nicht bemerken. Außer..." Diesen Gedankengang dachte die große Amerikanerin lieber nicht zu Ende. Trills waren ihr immer schon ziemlich eigenartig vorgekommen. Sie waren weder Fleisch noch Fisch.

Um Shania nicht noch mehr Anlaß zu geben über Männer im Allgemeinen zu philosophieren entschloß sich Sean in das Gespräch einzugreifen.

"Ich habe Dr. Rigero noch nicht kennengelernt. Er ist ein Trill. Unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten eine sehr interessante Rasse. Aber lassen wir das."

Auch wenn Shania vielleicht Recht hatte mit ihrer Bemerkung, so konnte Sean es doch nicht leiden, wenn über eine Personengruppe, hier die Männer, pauschal irgendwelche Vorurteile in die Welt gesetzt wurden. Deshalb ein Versuch von seiner Seite, geschickt das Thema zu wechseln und auf seine ursprüngliche Intention, in die Mannschaftsmesse zu gehen, zurück zu kommen.

Sean wandte sich Ysara zu.

"Wissen Sie vielleicht, was es eben mit dem Alarm auf sich hatte?"

Der Alarm war jetzt zwar schon einige Zeit verstummt, aber seine Neugier war ja immer noch nicht befriedigt worden. Deshalb unternahm er diesen letzten Versuch, doch noch in angemessener Zeit an die entsprechenden Informationen zu kommen. Vielleicht wußte sie als Counselor ja mehr.

--- Deck 5, Gang

Natürlich wußte Nathalie wiedermal nicht, wo sich der besagte Lagerraum befand, doch der Gedanke daran, den Computer erneut etwas fragen zu müssen, ließ ihren Blutdruck in die Höhe schnellen. Statt dessen entschied Nathalie sich, dem Gang einfach zu folgen und auf die Beschriftungen zu achten.

Einige Beschriftungen weiter hatte sie schließlich den Lagerraum gefunden. Die kleine Kontrollkonsole davor verriet ihr, daß sich Charly und Isweda darin befanden und ein Sicherheitskraftfeld errichtet worden war. Die Tür zum Frachtraum selbst war verriegelt. Jedoch von außen. Mühelos konnte sie die verschiedenen Mechanismen deaktiviern.

Entschlossen betrat Nathalie den Lagerraum mit großen, energischen Schritten, nachdem sie sich durch das kleine Schott gezwängt hatte.

--- Deck 5, Lagerraum 2

Zunächst konnte Nathalie niemanden zwischen den diversen Frachtgütern und Fässern erkennen, doch dann entdeckte sie das sanft schimmernde Kraftfeld und stolzierte darauf zu.

Charly entdeckte sie als erster, als sie sich mit verschränkten Armen vor den beiden aufbaute. "Oh, Sie sind es! Eigentlich hätte ich jetzt Martengh erwartet und nicht Sie, Miss Connor, obwohl natürlich auch Sie sich um Sicherheitsfragen kümmern. Aber ich hatte Martengh kontaktiert und war mir sicher, daß er sich höchstpersönlich um diese brisante Situation kümmern würde. Außer natürlich, Sie sind gar nicht von ihm geschickt worden, sondern hatten was ganz anderes vor. In diesem Falle sollte ich Sie lieber warnen. Mit Mr. No'Orba ist nicht zu spaßen! Sagen Sie, machen Sie vielleicht sogar gemeinsame Sache mit diesem Mr. Isweda hier? Wenn das der Fall sein sollte..."

"Sieh an, Sieh an! Mr. Isweda!", unterbrach Nathalie den Redefluß. "Mir sind einige recht seltsame Dinge zu Ohren gekommen, was Ihre Aktivitäten hier an Bord betrifft. Sie haben sich ja mächtig ins Zeug gelegt! Wie Sie allerdings sehen können, habe nun auch ich zwangsweise meinen Dienst hier offiziell begonnen. Und nun bin ich wirklich sehr gespannt auf Ihre Erklärungen!"

Während ihrer Rede begann Nathalie vor dem Kraftfeld - sie dachte nicht daran, es so schnell auszustellen - hin und her zu wandeln und gestikulierte mit ihren noch immer recht schmutzigen Händen.

"Also, wie war das gewesen? Gerade an Bord und schon geht hier alles drunter und drüber. Sie sagten, Sie hätten im Maschinenraum ein Sabotagegerät entdeckt. Was zum Geier suchen Sie dann in einem Frachtraum?

Und Charly, warum ist er hier? So staubig ist es hier nun auch wieder nicht. Und kaum haben Sie den Frachtraum betreten, wurde auch schon Alarm gegeben. Wissen Sie, ich bin auf Ihre Ausführung wirklich sehr gespannt!"

Erwartungsvoll schaute Nathalie Kuno an und verschränkte wieder die Arme.

---- Gänge, Deck 3, inzwischen

Dieser Trill mochte aufdringlich sein, aber wenigstens verstand er sein Handwerk, die ganze Behandlung dauerte nicht länger als 5 Minuten.

Die Gänge in diesem Teil des Schiffes waren schlecht beleuchtet, entweder waren sie ausgefallen oder flackerten gespenstisch. Clint beeilte sich in die Mannschaftsmesse zu kommen um etwas Kühles zu sich zu nehmen. Die Hitze auf diesem Deck war unerträglich, sie mußte mindestens bei 25°C liegen, für jemanden wie ihn war das zuviel.

Die Hitze auf Vulkan, als er die Akademie besuchte, war natürlich viel schlimmer gewesen. Er hatte damals kaum eine Gelegenheit sein klimatisiertes Zimmer zu verlassen, und wenn dann nur in einem plumpen Kühlanzug. Aber etwas an diesem Schiff machte ihn nervös, und das verwunderte ihn. Waren es die seltsamen Umstände unter denen er an Bord gelangte, oder sein Mißtrauen gegenüber dem Sicherheitschef?

Was wußte er schon über dieses Schiff und seine seltsame Crew? Der Sicherheitschef schien etwas zu verheimlichen, genauso wie die zwei Terranerinnen denen er begegnet war. Er kaufte ihnen die Geschichte mit dem Bordarzt nicht ab. Dieser mochte aufdringlich sein und sein Wunsch nach genauen Scans war für Clint beunruhigend aber deshalb würden sie sich kaum zu einer solchen Aktion verleiten lassen. Und der Captain? Ein schwer durchschaubarer Charakter, der eher den Eindruck eines Piraten erregte.

Das Licht flackerte immer noch und Clint sah sich plötzlich in die Vergangenheit versetzt. Der Techniker Tanaka Oda, ein Terraner, manipulierte die Konsole zur Subraumantennenkontrolle. Clint stand im Gang und hielt sich bereit. Tanaka nahm die letzten Änderungen vor und ein Subraumstörfeld breitete sich auf der Annodussa aus.

Die hagere Gestalt Clints kam aus dem Dunkeln und zielte mit einem Phaser auf Tanaka. Dieser drehte sich erschrocken um und rief: "Clint! Verdammt, sind Sie wahnsinnig? Ich habe grade das Transpondersignal unserer Schockhalsbänder isoliert. Sie mögen zur Sicherheit gehören, aber ich weiß genau, daß Sie auf unserer Seite sind. Sie sind ebenso ein Gefangener hier wie wir."

Eine Tür zischte beim Aufgehen und Clint war wieder in der Gegenwart.

---- Mannschaftsmesse

Der Breen-Mischling schaute sich in der Mannschaftsmesse um. Drei Personen waren anwesend. Ysara, die Bordpsychologin die er bereits kennen gelernt hatte, eine hochgewachsene Terranerin und ein noch größerer, blonder Terraner. Die große Terranerin mit den dunkelblonden Locken sprach gerade über einen KWinh. Das klang wie ein vulkanischer Name, ob es an Bord des Schiffes noch mehr Vulkanier gab?

Er ignorierte die neugierigen Blicke und begab sich zum Replikator. Seine Finger huschten schnell über die manuellen Kontrollen und auf der Materialisationsfläche erschien eine Schüssel Eiscreme in der kleine, gefrorene Fische mit dem Kopf voran im Eis steckten. Vor langer Zeit hatte er festgestellt, daß dieses Gericht fast genau seine Bedürfnisse an Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten und einigen anderen Stoffen deckte.

Leicht amüsiert bemerkte er die teilweise entsetzten, teilweise interessierten Blicke der Anwesenden, als sie sahen, was er aus dem Replikator hervorholte. Geselligkeit war sonst nicht seine Art, aber er hatte vor mehr über dieses Schiff und was darauf vorging herauszufinden.

Also ging er auf den Tisch mit den Terranern zu und fragte höflich: "Entschuldigung, ist hier noch ein Platz frei?"

--- Maschinenraum

Wieder war KWinh alleine im Maschinenraum. Das war aber kein Problem, alleine konnte er sich am besten konzentrieren. Nachdem er die restlichen Teile für die Leitungen repliziert hatte, ließ er den Replikator automatisch weiterarbeiten. Es würde einige Zeit dauern, die über 300 Bolzen herzustellen. Also machte er sich daran, das Leitungssystem wiederherzustellen.

Wenn die Bolzen alle fertig waren, würde es immer noch Stunden dauern, sie wieder einzubauen. Der Grilmak hoffte inständig, daß der dritte Techniker, dieser Merced bald auftauchen würde. Er wollte sich nicht unbedingt auf Isweda verlassen müssen. Dieser Mann schien immer etwas Anderes zu finden, um nicht mit ihm zusammen an einer Sache arbeiten zu müssen. Vielleicht waren es aber auch einfach Zufälle, aber an sowas glaubte KWinh eigentlich nicht mehr.

Er rief sich die Worte seines alten Lehrmeisters BRegk in den Sinn: "Etwas wie den Zufall gibt es im Universum nicht. Alles ist vorherbestimmt. Wir selbst können nur die Art bestimmen, in der wir damit umgehen." Nun war es zwar so, daß BRegk nicht immer recht hatte, besonders wenn er einmal mehr zuviel Alkohol im Blut gehabt hatte, aber in diesem Punkt schien seine Aussage zu stimmen.

Während der Grilmak daran arbeitete, die Deuteriumleitungen wieder in einen funktionstüchtigen Zustand zu bringen, kam er zu dem Schluß, daß es wesentlich schneller gehen würde, die Bolzen einzusetzen, wenn er etwas Hilfe haben würde. Er beschloß, seine Bitte dem Captain vorzutragen und aktivierte seinen Communicator.

"KWinh an Captain Monserat! Ich habe fast alle fehlenden Bolzen repliziert und demnächst könnte damit begonnen werden, sie einzusetzen. Da ich allerdings noch mit der Reparatur der Deuteriumleitungen einige Zeit beschäftigt sein werde, könnte das auch jemand anderes tun. Diese Person muß nicht unbedingt ein Techniker sein, da das Einsetzen der Bolzen keine besonderen handwerklichen Anforderungen stellt. Wenn sich also unter der Besatzung noch der ein oder andere befindet, den Sie dazu einteilen könnten, wäre ich Ihnen dankbar. Je mehr, desto schneller ist die Aufgabe erledigt. KWinh Ende."

KWinh erwartete eine mehr oder weniger griesgrämige Antwort, war sich jedoch sicher, daß der Captain sein Schiff so schnell wie möglich bereit haben wollte und in ein paar Minuten ein oder mehrere Besatzungsmitglieder auftauchen würden. Also ging er zu den Werkzeugschränken, um nach geeigneten Werkzeugen zu suchen.

--- Brücke

Nach der Durchsage eines der beiden Techniker, die ihn genau dann erreicht hatte, als Monserat wieder jemand einstellte und froh war das Einstellungsgespräch hinter sich gebracht zu haben, seufzte der Captain tief auf, kaum das sich die Turbolifttürben hinter dem Neuen geschlossen hatten.

"Bolzen? Was zum Teufel für fehlende Bolzen?", murmelte er vor sich hin und hatte keine Ahnung wieso er wegen so einer minderwertigen Sache belästigt wurde. "Da fehlen ein paar Schrauben und schon wendet man sich an den Captain. Wofür habe ich eigentlich Shania?

Computer, wo befindet sich Shania?"

"Wozu fragst du mich bloß? Shania ist wie fast immer in der Mannschaftsmesse zu anzutreffen", maulte die weibliche Computerstimme fast beleidigt.

"Und wo...?"

"Isweda ist auf Deck 5 und nicht im Maschinenraum", sagte die Stimme forsch ohne erst die Frage abzuwarten.

"Das wollte ich aber gar nicht... Wieso..? Merde!

Monserat an Shania!", bellte der Captain in seinen Communicator. "KWinh braucht jemand im Maschinenraum, der ihm hilft irgendwelche Bolzen einzusetzen. Isweda treibt sich irgendwo herum, statt im Maschinenraum zu arbeiten. Es müssen keine Fachkräfte sein, sich Hauptsache nur nicht dümmer anstellen, als sie sind. Und sieh gefälligst zu, daß ich das nächste Mal mit so etwas nicht angesprochen werde, sonst wird das eine ziemlich lustige Reise werden. Monserat Ende."

Gerade als der Captain Erkundigungen darüber einziehen wollte, wo sich Isweda herumtrieb, wenn er doch wußte, daß die Arbeit bis zum Abflug dringend erledigt werden mußte und jetzt sogar andere Leute Hilfstechniker spielen mußten, als sich schon wieder der Terminal an der Schleuse meldete.

Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken sich nicht zu melden und erst der Sache mit Isweda auf den Grund zu gehen, doch dann entschied er sich anders...

"Ich hasse solche Tage..."

--- Mannschaftsmesse, Tisch 4

Gerade als Shania einen leicht angewiderten Blick auf das 'Eis' des Mannes - oder was immer seine Speise, die wirkte, als wären ein paar Fische im Winter in einem See erfroren, auch sein sollte - geworfen hatte, der sich zu ihnen setzen wollte, fiel auch schon Monserats Anweisung über sie herein wie ein Kübel eiskaltes Wasser.

Unglücklich verzog die Amerikanerin das Gesicht und konnte auch nicht verhindern, daß sie etwas rot anlief, da es klang, als würde er ein kleines Kind maßregeln. Es sah so aus, als ob sie überhaupt nichts tun würde und vor allem zur Belustigung der Mannschaft da war. Dabei konnte sie gerade hier am Besten sicherstellen, daß jeder um ihre Aufgabe an Bord Bescheid wußte und nicht mit allem zum Captain ging.

Aber dieser KWinh schien genau das getan zu haben. Irgendwie hatte sie schon beim ersten Mal als er sie in der Bar auf SB185 angesprochen hatte, gewußt, daß er ihr Ärger machen würde. Nun schien er damit begonnen zu haben. So eine Durchsage von Monserat zu bekommen, noch bevor sie überhaupt auf Fahrt waren, das war schon rekordverdächtig.

'Vielen Dank auch', dachte sie, während sie ihre Zähne zusammenbiß, ein halbwegs gelungenes Lächeln aufsetzte und sich erhob.

"Sie können gerne meinen Platz haben, wenn Sie möchten. Wie Sie gehört haben, muß ich leider weg und Mr. KWinh zur Hand gehen. Bei ihm scheinen ein paar Bolzen lose zu sein und er braucht Hilfe." Für einen Moment sah sie die beiden anderen an, die auch nicht gerade glücklich auf den Fischfriedhof starrten. "Na, wie wär's. Kommt jemand von Ihnen mit mir in den Maschinenraum helfen? Wird sicher lustig werden, wenn wir mehr Leute sind.

Miss Jefferson? Mr. Wallace?"

Ysara konnte ihren Blick nur mühevoll von Mr. Clints ... nun, Mahlzeit losreißen, als Shania sie ansprach.

Einen Augenblick lang überlegte sie. An sich hatte sie überhaupt keine Ahnung von Technik. An sich hätte sie auch gerne noch eine Weile mit diesem Wallace verbracht. Unruhig rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her. Sie konnte es nicht leiden, wenn sie anfing, irgendwelche Männer attraktiv zu finden, nicht seit ihren wenig erbaulichen Erfahrungen auf diesem Gebiet während ihrer Akademiezeit, und es machte sie nervös.

Dazu kam, daß er wirkte, als hätte er zu gerne noch eine Antwort auf seine Frage bezüglich des Sicherheitsalarms erhalten, und es widerstrebte ihr zutiefst, ihm darauf zu antworten. Natürlich würde er früher oder später ohnehin von ihrem kleinen Ausflug erfahren, und an sich konnte sie dem Ganzen auch eine amüsante Seite abgewinnen, aber wer auch immer ihm davon erzählte, das wollte sie nicht sein. Schließlich gab es kaum eine würdevolle Möglichkeit zu erklären, daß die Flucht vor einem Arzt sie in die Jeffriesröhren getrieben hatte.

Entschlossen erhob sie sich. "Ich komme gerne mit, auch wenn ich nicht weiß, ob ich helfen kann."

Immerhin wartete im Maschinenraum Mr. KWinh, und der war ungefährlich.

"Was ist mit Ihnen, Mr. Wallace?" Sie hoffte wirklich, er würde Nein sagen und sich lieber mit Mr. Clint unterhalten. Über tiefgefrorenen Fisch beispielsweise.

--- Deck 5, Lagerraum 2

Isweda dachte nicht im Traum daran die Augen zu öffnen, oder gar aufzustehen, ganz im Gegenteil!

"So so, erst sich beschweren, daß Sie hier noch nicht eingewiesen worden sind, sich aber etwas später über ein wenig Arbeit beklagen", stellte Kuno statt dessen nur fest, lächelte aber dabei ein wenig.

Vor seinem geistigem Auge sah Isweda Nathalie, äh Natty, immerhin hatte sie ihm diese hübsche Kurzform vorgeschlagen, ein wenig zornesrot werden und beschloß deshalb die nötigsten Aussagen zu machen, nicht jedoch näher auf ihre Fragen einzugehen, da sie seiner Meinung nach zu diesem Zeitpunkt völlig fehl am Platze waren.

"Na gut..." Kuno rückte mit dem Oberkörper in eine etwas mehr Nathalie zugewandte Position und öffnete die Augen "... dann mal der Reihe nach. Aber unterbrechen Sie mich nicht, ich wiederhole mich ungern, stellen Sie zunächst mal sicher, daß Charly hier genauso wenig wegkommt, wie ich, denn meiner Meinung nach ist er für einen Großteil der letzten Vorfälle hier verantwortlich."

Ein sehr skeptischer Blick von Natty zeigte Kuno, daß er den Bogen nicht überspannen durfte.

"Fragen Sie KWinh. Weshalb ich Charly gefolgt bin, war schließlich seine Idee und überprüfen Sie dann die Bewegungsprotokolle der letzten Stunde, Martengh zeichnet sicher alles hier an Bord auf. Diese Protokolle vergleichen Sie dann mit Charlys Aussage, ich hätte vor ihm den Raum betreten. Sie werden sehen, daß dem nicht so ist.

Und sollte Martengh so paranoid sein, wie ich befürchte, dann werden Sie sicher auch eine akustische Aufzeichnung des Gesprächs von Charly und mir finden. Dort werden Sie feststellen, daß Charly ständig von einem Auftrag hier in Frachtraum 2, nicht aber in Frachtraum 1 geredet hat!"

Nathalie wechselte mit ihrem Blick von Kuno zu Charly und wieder zurück, ließ jedoch keine Gefühlsregung auf ihrem Gesicht erkennen.

"Dann hat Charly noch gesagt, er hätte ein Backup Programm geladen und die geänderten Programme sofort gelöscht, ein guter Techniker sollte mit etwas Glück zumindest noch Spuren von der ursprünglichen Programmierung finden, was vielleicht einen Hinweis auf die wahren Beweggründe für all das hier aufdecken könnte! Ich könnte das gerne für Sie übernehmen, aber da ich hier anscheinend unter Verdacht stehe, sollte das lieber KWinh machen. Er wird sich über ein wenig Arbeit sicher freuen."

Isweda schloß wieder die Augen, lehnte den Kopf wieder an die Wand und grinste leicht bei dem Gedanken an den sicher überarbeiteten Grilmak.

"Ach ja, einen Gefallen könnten Sie mir auch noch tun... bevor Sie gehen, sehen Sie sich diesen Frachtraum mal etwas genauer an.... erinnert ziemlich stark an eine Sammlung hochgradig verbotener Wertgegenstände, all das hier, oder?"

Kuno öffnete ein Auge, blickte damit Natty an und erkannte, daß sie erst jetzt all die Gegenstände einzeln betrachtete. Sie nahm erst jetzt all die Gegenstände bewußt wahr.

Isweda grinste wieder, als er das Auge schloß, sie würde sicher etwas brauchen bis sie all das hier wirklich begriffen hatte, immerhin dürfte fast niemand jemals so eine Sammlung von Wertgegenständen auf einem Haufen gesehen haben.

Zornig starrte Nathalie den Mann vor ihr an. Sie ärgerte sich über sein überhebliches Verhalten. Nun, er mochte möglicherweise damit recht haben, daß eine solche Anhäufung wertvoller Gegenstände seltsam war, doch Nathalie war erst einen Tag an Bord und wußte noch nicht viel über ihren Arbeitgeber. Zumindest war sie durch ihren Job loyal an ihn gebunden und daß er Händler war, war ihr bekannt. Warum sollte ein Händler nicht über wertvolle Ware verfügen?

Womit sollte er denn sonst handeln? Mit wertlosem Plunder? Erstaunlich war es jedoch schon, daß Monserat all dies hortete, statt es zu verkaufen. Der Gewinn wäre sicher immens und würde ihm ein wohlhabendes Leben garantieren. Doch vielleicht hing er auch an den ganzen Ladenhütern - was ihn wiederum recht sympathisch machte...

Außerdem, sollte sie sich gegen Monserat stellen, würde sie sicher ihren Job bald verlieren - und der Frachter schien tatsächlich einen Drehtürmechanismus für Crewmitglieder zu besitzen.

"Sie scheinen sich Ihrer Sache ja ziemlich sicher zu sein!", bemerkte Nathalie langsam. "Doch glauben Sie mir, ich weiß schon genau, was ich als nächstes zu tun habe, Sie müssen mich nicht darauf hinweisen!"

Die einzige Reaktion von Kuno bestand im Hochziehen eines Mundwinkels zu einem schiefen Grinsen. Noch immer ließ er seine Augen geschlossen.

"Nun, Ihre Erklärungen waren sagen wir... nicht besonders anschaulich. Da ich mich nun gezwungen sehe, Ihre Anschuldigungen und Vermutungen zuerst überprüfen zu müssen, bleibt mir keine andere Wahl, als Sie zunächst unter Arrest zu stellen! Wir wollen doch nicht, daß Sie noch weitere Dummheiten anstellen!" Bei diesen Worten fiel Nathalie etwas ein und sie wandte sich an den Computer.

"Computer, wo befinden sich eigentlich die Arrestzellen?", fragte sie leise, damit Kuno dies nicht mitbekam und sein Grinsen noch breiter werden konnte. Doch die laute, den widerhallenden Raum durchziehende, Stimme machte ihre Hoffnung zunichte.

"Als ob es hier Arrestzellen geben würde, Dummerchen! Das ist ein Frachter, solltest du das noch nicht bemerkt haben."

Um Kunos Mundwinkel zuckte es verdächtig. Auch seine Schultern schienen nicht still zu stehen. Nathalie fühlte, wie ihre Wangen anfingen zu brennen.

"Nun gut, dann werde ich Sie zu Ihrem Quartier begleiten. Dann werden Sie eben dort Ihren Arrest absitzen. Und keine Mätzchen unterwegs!", drohte sie laut.

Zufrieden stellte Nathalie an der nächsten Konsole fest, daß ihre kürzlich erteilte Autorisation ausreichte, um ein Kraftfeld niedriger Priorität zu deaktivieren. Sie betätigte einige Kontrollelemente und das Kraftfeld erlosch.

"Ah, na endlich!", ließ sich Charly vernehmen. "Ich dachte schon, ich würde hier ewig festsitzen! Ich würde sicher großen Ärger bekommen, sollte ich mit meiner Arbeit nicht rechtzeitig fertig werden. Der Captain würde mich sicherlich durch die nächste Luftschleuse werfen, sollte der Lagerraum nicht bald blitzeblank sein. Dabei habe ich doch..."

"Kommen Sie!", zischte Nathalie ihrem Gefangenen zu und führte ihn aus dem Raum.

--- Deck 5, Gang zum Turbolift

Vorsorglich ließ Nathalie Kuno vorausgehen, um ihn im Auge zu behalten. Er schien sich dessen bewußt zu sein und stolzierte vor ihr her.

Nathalie hätte ihn am Liebsten umgebracht. 'Was bildet sich der Kerl eigentlich ein? Und den hab ich für nett befunden...? Aber sollte er tatsächlich was im Schilde führen, kann er sich auf etwas gefaßt machen! Nicht mit mir, mein Lieber!'

--- Maschinenraum

Da keine Antwort, noch nicht mal eine griesgrämige vom Captain kam, vermutete KWinh, daß dieser seine Anforderung weitergeleitet hatte. Da ihm jedoch unbekannt war, mit wie vielen Leuten als Unterstützung er rechnen konnte, lud er alle Werkzeuge auf, die verfügbar waren.

Dann suchte er sich die entsprechenden Schiffspläne heraus und ließ sie auf Papier replizieren. Seine Erfahrung mit Menschen hatte ihm gezeigt, daß diese immer noch am Besten mit solchen Papieren umgehen konnten.

Nachdem er die Ladungen der Werkzeuge kontrolliert hatte, tat er das Gleiche mit den replizierten Bolzen. Schließlich sollte seine Verstärkung mehr oder weniger sofort loslegen können. Schließlich mußte er wohl oder übel bis zum Schluß diese Aktion überwachen und er hatte sich fest vorgenommen, nicht schon am ersten Tag Überstunden zu machen.

--- Mannschaftsmesse, Tisch 4

"Aber gerne helfe ich", antwortete Sean in Richtung der beiden Frauen. "Ich muß nur vorher eben auf die Station meine persönlichen Sachen holen. Wenn ich wieder an Bord bin, werde ich mal nachfragen, ob meine Hilfe noch benötigt wird. Wenn ja, bin ich sofort zur Stelle."

Dann wandte er sich dem anderen Herrn zu, der eben erschienen war.

"Na, dann wollen wir mal", sagte Shania zur Psychologin und deutete einladend Richtung Ausgang. "Es scheint, als wären Frauen schneller von Entschluß als unsere Herren. Ich bin schon gespannt wie todlangweilig diese Arbeit werden wird."

--- Deck 3, Gänge

Nachdem die beiden Frauen die Mannschaftsmesse verlassen hatten, wandten sie sich Richtung Turbolift. Die große Amerikanerin war schon sehr gespannt wie unterhaltsam die dunkle Schönheit war. Je unterhaltsamer, desto kurzweiliger würde sich ihr Aufenthalt im Maschinenraum gestalten.

Shania schüttelte sich leicht, als sie daran dachte, daß sie sonst wohl oder übel mit KWinh würde reden müssen, da sie sich gerne unterhielt und so auch die Arbeit schneller vor sich ging. Dieser schien einem längeren Gespräch nicht abgeneigt zu sein. Immerhin hatte sie es in der Stationsbar im Keim erstickt.

"Ich bin froh, daß Sie auch mitkommen, Miss Jefferson. Wenn ich Glück habe, blamiere ich mich dann nicht allein mit meinem technischen Geschick. So etwas finde ich ziemlich langweilig. Da hört sich Ihr Beruf viel interessanter an. - Wieso wurden Sie eigentlich Psychologin?" Neugierig wartete sie auf Antwort.

"Keine Angst, wenn ich dabei bin, können Sie sich gar nicht blamieren, sondern sich höchstens im Glanz meiner eigenen Blamage sonnen", erwiderte Ysara trocken.

Die beiden blieben stehen, als sie den Turbolift erreichten, und warteten einen Augenblick, bis sich die Türen öffneten.

--- Turbolift

"Warum ich Psychologin geworden bin?" Die Afroamerikanerin überlegte einen Augenblick lang. "Nun, wie gesagt verstehe ich absolut nichts von Technik, und so bin ich wohl oder übel in der Wissenschaft hängengeblieben, wie wohl jeder, der zu Starfleet will."

Erneut dachte sie nach. "Letztendlich hat mich wohl interessiert, warum jemand was aus welchen Beweggründen macht. Wer konnte ahnen, daß ich schließlich als behandelnder Counselor ende." Sie beschloß, daß diese Erklärung würde reichen müssen.

Es erschien ihr sinnlos, Shania ihre Kindheitsgeschichte zu erzählen; als Tochter eines Mannes, der auf der gesamten Inselgruppe als Vodoopriester gefürchtet wurde - ein lächerlicher Aberglaube - hatte sie früh den Status eines Außenseiters eingenommen, eine Position, aus der man wirklich interessante Einblicke in die menschliche Psyche erlangte. Wie dem auch sei, über Privates schwieg sie sich ohnehin lieber aus.

--- Deck 1, Gänge

"Wie dem auch sei", sprach Ysara einen Teil ihrer Gedanken laut aus. "Was haben Sie gemacht, bevor es Sie auf die Ivory verschlagen hat? Ohnehin, wie sind Sie eigentlich zu diesem Job gekommen?"

"Das mit mir und der Ivory ist eine lange Geschichte. Monserat kennt mich schon seit ich mit 17 von zu Hause ausgerissen bin. Man könnte sagen, wir sind alte Freunde. Vielleicht bin ich auch so etwas wie eine Tochter für ihn." Für einen Moment dachte sie an Alana, dann streifte Shania den Gedanken wieder ab. "Jedenfalls kann ich, seit ich Zurückdenken kann, mit Problemen immer zu ihm kommen.

Und als ich einmal wirklich in großen Schwierigkeiten steckte, da hat er alles liegen und stehen gelassen um mich da rauszuholen. Daß ich ihm wichtiger war als ein lukratives Geschäft, das sagt wohl einiges aus bei einem Händler wie ihm..." Im Grunde hatte er ihr damit das Leben gerettet und das wußte sie auch, nur war dieser Teil der Geschichte etwas, daß sie nicht jedem erzählte.

Nachdenklich wartete die Amerikanerin, bis sich die Türen zum Maschinenraum geöffnet hatten.

--- Deck 5, Gang zum Turbolift, inzwischen

Noch zwanzig Schritte bis zum Turbolift.

Isweda wartete auf das leichte Knistern und Zischen wenn sich ein Kraftfeld errichtet. Aber Natty - oder sollte er wieder zu Miss Connor übergehen, überlegte Kuno im Stillen - kam aber zu dem Schluß, daß sie hier nur einfach ihre Arbeit machte und er somit keinen Groll gegen sie persönlich hegen mußte. Nun Natty schaltete das Kraftfeld in dem Kuno und Charly noch vor wenigen Augenblicken festsaßen nicht wieder ein.

Noch zehn Schritte bis zum Turbolift.

'Verdammt!' Isweda zuckte unmerklich über den ungewohnt "lauten" Gedanken in seinem Kopf zusammen 'Will sie den Putzroboter nicht zumindest soweit sichern, daß Niemand an ihn rankommt und somit die Änderungen in seinem Programm vielleicht wieder rückgängig macht?'

Noch fünf Schritte bis zum Turbolift.

Isweda glaubte das Rollen des Antriebs von Charly durch die Schritte von ihm selber und Natty hindurch zu hören. Nicht nur das, anscheinend schien sich dieses Geräusch auch noch zu entfernen! Schärfte diese Situation seine Sinne, oder war das nur Einbildung?

Noch drei Schritte bis zum Turbolift, zwei, einer...

--- Deck 5, vor dem Turbolift

Kuno blieb stehen, drehte sich langsam zu Natty um, langsam deshalb, um ihr nicht den Verdacht eines Angriffs auf sie zu geben, setzte seinen skeptischsten Blick auf, gepaart mit einer leichten Mischung aus Vorwurf und fing an seine Sorgen und Bedenken bezüglich des Putzroboters vorzutragen:

"Also, ich würde auf meinen Vorschlag hören und Charly entweder in ein Kraftfeld sperren, bis die genauen Umstände dieses Vorfalls geklärt sind, oder besser diesen Haufen Schrott aus einer Ausschußproduktion doch direkt zum Maschinenraum beamen und ihn dort isolieren, bevor er anfängt hier noch mehr Unfug anzustellen. Zum Beispiel die Außenhülle mit schönen runden Löchern zu versehen, wer weiß schon, was in diesem wirren Haufen verrotteter Elektronik noch so alles vorgeht!"

"Sehen Sie...", Isweda deutete mit dem Finger über die linke Schulter von Natty, diese ließ sich aber nicht beirren und behielt Kuno fest im Blick, so als ob Isweda hier den ältesten Trick zur Flucht anwenden wollte, "...wollte er nicht in Lagerraum 1? Der liegt doch aber genau gegenüber von Lagerraum 2 und nicht hinter der nächsten Biegung, oder....?"

'Glaubt der tatsächlich, ich falle auf den ältesten Trick der Welt rein?' Nathalie dachte nicht daran, sich umzudrehen und somit ihrem Gegner die Chance auf einen Angriff zu bieten.

"Gehen Sie in den Turbolift!", zischte sie und warf Kuno einen drohenden Blick zu. Kuno schnaubte verärgert und wandte sich kopfschüttelnd dem Turbolift zu.

Neugierig geworden, nutzte Nathalie heimlich diesen kurzen Moment und drehte schnell den Kopf in die von Kuno ausgewiesene Richtung. Was ihre Augen gerade noch erfassen konnten, war die Kehrseite des kleinen Roboters, der tatsächlich gerade um die Ecke bog und im nächsten Gang verschwand.

'Verdammt!' Nathalie biß sich auf die Unterlippe. 'Wo will der denn jetzt hin? Was hat er vor? - Und was soll ich jetzt tun?'

"Äh, warten Sie, Kuno. Computer, wo ist das nächste Terminal?"

"Genau ein Deck über dir, Schätzchen! Zumindest per Luftlinie", ertönte die herablassende Stimme aus einem versteckten Lautsprecher. "Wenn du allerdings eins auf diesem Deck meinst, dann mußt du nur in den Transporterraum."

Nachdem Nathalie erst einmal in Gedanken bis zehn gezählt hatte, wandte sie sich erneut an Kuno. "Kommen Sie, ich muß einige Dinge überprüfen!" Wieder ließ sie Kuno in sicherem Abstand vor sich hergehen. Der Transporterraum war nur wenige Schritte weit entfernt.

"Sie sollten sich lieber gleich um Charly kümmern!", rief Kuno über die Schulter.

"So, sollte ich das? Soweit ich weiß, sind Sie schon durch mehrere Dinge ins Blickfeld der Aufmerksamkeit geraten. Und Charly bisher nur dadurch, daß er nicht sofort dorthin ging, wo er eigentlich was erledigen sollte. Und bevor Sie mir widersprechen - die Angelegenheit mit den Bolzen ist noch nicht eindeutig nachgewiesen!"

--- Mannschaftsmesse, Tisch 4

Nachdem die Terranerinnen gegangen waren, setzte sich Clint an den Tisch und begann zu essen, indem er die Fische selbst an der Afterflosse packte und mit den Köpfen das Eis schaufelte. Der blauäugige Terraner, der laut dieser hochgewachsenen Frau gerade jener Wallace war der ebenfalls Wissenschaftler an Bord der Ivory war, schien bei diesem Anblick eine ähnliche Hautfärbung wie Clint selbst zu bekommen.

Nun bekam Clint auch keine Gelegenheit mehr, Ysara wegen dem Ausflug in den Jeffriesröhren auszufragen. Wenn sie und Connor dort tatsächlich etwas Bestimmtes gesucht hatten, so waren sie nicht bereit ihr Wissen darum zu teilen. Auch kam der Aufruf des Captains zu einem verdächtigem Zeitpunkt, wollte Monserat etwa verhindern, daß Clint etwas Bedeutendes herausbekam?

Langsam nahm seine Theorie Gestalt an, vielleicht konnte er von dem gebliebenen Wissenschaftler etwas Näheres über die Vorgänge auf diesem Schiff erfahren. Er würde jedoch behutsam vorgehen müssen den dieser hatte schon angedeutet, daß er etwas zu tun hatte und würde dies als Vorwand nützten, wenn Clints Fragen zu aufdringlich wurden.

"Mein Name ist Sean Wallace. Ich bin hier als Wissenschafter eingestellt worden. Sie sind nicht zufällig für die Verpflegung an Bord zuständig?", fragte dieser plötzlich.

Ein wenig Ekelgefühl kam bei Sean auf, während er den Mann an seinem Tisch beim Essen zusah und er mußte sich ziemlich zusammenreißen, damit seinem Gegenüber dies nicht auffiel.

"Mein Name ist Sean Wallace. Ich bin hier als Wissenschafter eingestellt worden. Sie sind nicht zufällig für die Verpflegung an Bord zuständig?" Schmunzelnd deutete er dabei mit seinem Blick auf das Eis.

Im Stillen war der Schotte froh, das Nahrungsreplikatoren heutzutage Standard auf fast allen Schiffen waren. Hierdurch konnte jeder sein Essen so zusammen stellen, wie er es mochte.

"Soweit ich weiß, fällt das nicht in meinen Aufgabenbereich. Tatsächlich habe ich vor Kurzem als Wissenschaftler an Bord angeheuert. Mein Name ist übrigens Ahm-tor Clint. Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit", sagte er in seinem üblichen, nüchternen Tonfall und bemerkte die leichte Verwirrung in Wallaces Gesicht. Genau wie Clint schien sich dieser zu wundern, wieso ein kleiner Handelsfrachter zwei Wissenschaftsoffiziere an Bord brauchte.

"Sie sind anscheinend schon etwas länger hier als ich, wie gefällt Ihnen die Ivory?", fragte Clint und versuchte damit ein Gespräch anzufangen. Er überlegte noch kurz, ob er dazu ein freundliches Lächeln aufsetzen sollte, wie es bei Terranern im sogenanntem Smalltalk üblich war, unterließ es aber, da er dies schon lang nicht mehr probiert hatte und es möglicherweise nicht die Wirkung zeigen würde, die er damit beabsichtigte.

'Dieser Mr. Clint scheint ein sonderbarer Kauz zu sein. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung, weder über meine Anspielung mit der Verpflegung, noch bei seinen eigenen Ausführungen. Vielleicht versteht er keine satirischen Bemerkungen.

Wie ein Mensch von der Erde benimmt er sich nicht.' Sean wurde ein wenig nachdenklich. 'Keinerlei gefühlsmäßige Regung. Das kenne ich nur von den Vulkaniern, aber wie einer von denen sieht er nicht aus. Es fehlen die spitzen Ohren.'

Um nicht unhöflich zu wirken, entschloß er sich erst mal auf die Frage von Clint zu antworten. "Ich freue mich ebenfalls, sie kennen zu lernen. Einen Kollegen an Bord zu haben, ist bestimmt interessant. Aber was die Ivory angeht, muß ich Sie leider enttäuschen. Ich habe auch erst heute hier angeheuert."

Sean schien es so, als würde er einen kleinen Hauch von Verwunderung auf dem Gesicht von Clint erkennen. Doch bevor er sich festsetzen konnte, verschwand er wieder.

"Aber ehrlich gesagt, wundere ich mich schon, daß so ein kleines Handelsschiff zwei Wissenschaftler benötigt. Hat der Captain Ihnen gegenüber vielleicht schon etwas über eine umfangreichere Aufgabe für uns an Bord erwähnt?"

Auch auf die Gefahr hin sich direkt unbeliebt zu machen, konnte Sean seine Neugier nicht im Zaum halten und mußte doch mehr über die Person Clint erfahren. Vielleicht war er ja auch gerade wegen seiner Neugier Wissenschaftler geworden. So ergriff er die Chance noch weiter zu fragen, als Clint nicht sofort antwortete.

"Ihrem Auftreten nach zu urteilen, kommen Sie nicht von der Erde. Darf ich erfahren von welchem Planeten Sie kommen?"

Wäre Clint jetzt nicht ein Wesen dessen Emotionsäußerungen ungefähr so ausgeprägt waren, wie die einer vulkanischen Gebetstrommel, hätte er jetzt widerwillig gestöhnt. Es war bei Terranern leider üblich schon bei der ersten Begegnung nach der Herkunft zu fragen um den Betreffenden besser einschätzen zu können. Zweifellos war Clints Äußeres und sein Benehmen eine zusätzliche Herausforderu,ng dafür war aber seine komplizierte Lebensgeschichte für die meisten Menschen anfangs verwirrend.

"Ich bin ein Vulkanier", entschloß er sich zu der kurzen aber zutreffenden Antwort und als er Wallaces skeptischen Blick bemerkte, fügte er hinzu: "Ich wurde adoptiert."

Zuerst blickte Wallace ihn erstaunt, dann mit der erwachenden Neugier eines Wissenschaftlers an. Clint hatte jedoch kein Bedürfnis danach über seinen Lebenslauf zu diskutieren und so fuhr er fort, bevor der Schotte eine Frage diesbezüglich stellen konnte:

"Was unsere Aufgaben an Bord anbelangt", er schaute den blauäugigen Wissenschaftler dabei nochmals scharf an, um sicherzugehen, daß dieser tatsächlich nichts Genaures darüber wußte, "dazu habe ich leider auch keine weiteren Informationen.

Was können Sie mir über die Crew der Ivory sagen? Wie ich bemerkt habe, konnten Sie schon einige Bekanntschaften hier machen."

'Wobei er nicht der Einzige ist', dachte er sich, während der Breen-Mischling seinen nun verheilten Arm betrachtete.

Wallace begann zu erzählen wie er auf die Ivory kam, wen er dabei kennengelernt hatte. Clint warf ab und zu Bemerkungen ein und erzählte von seinen eigenen Erlebnissen und seinen Ersteindrücken bezüglich des Schiffs wobei er jedoch seine Verdächtigungen und Theorien vorerst verschwieg. Die beiden unterhielten sich weiter und schließlich erzählte Clint doch etwas mehr aus seiner Lebensgeschichte. Sie kamen jedoch schnell vom Thema ab und diskutierten über wissenschaftliche Themen.

--- Maschinenraum

Von dem Kuttenträger KWinh war keine Spur zu entdecken. Anscheinend kroch er durch irgendwelche Wartungsröhren oder machte gerade eine ausgedehnte Pause in seinem Büro.

"Vielleicht haben wir ja Glück und es ist niemand da", meinte Shania zuversichtlich, glaubte dabei aber nicht so recht an ihre eigenen Worte.

KWinh der gehört hatte, daß jemand den Maschinenraum betreten hatte, kam aus der Ecke hervor, in welcher der Replikator stand. Er erkannte die beiden Frauen und war erleichtert, daß sich nur zwei Personen eingefunden hatten. Ansonsten hätten die Werkzeuge nicht ausgereicht.

"Ah, Miss Twillan und Miss Jefferson! Ich grüße Sie. Ich hoffe, Sie sind hier, weil der Captain Sie als Verstärkung geschickt hat." Die beiden Frauen bejahten.

Also nahm der Grilmak die zusammengerollten Schiffpläne, um sie auf dem Tisch auszubreiten, auf dem aber noch seine Robe lag. Er schaute sich um, konnte aber keinen anderen Ort finden, um sie abzulegen. So nahm er kurzerhand seinen Stab und stellte ihn senkrecht auf den Boden, wo dieser stehenblieb. Die Robe hängte er darüber, wie über einen Kleiderständer, dann breitete er die Pläne auf dem Tisch aus.

Als KWinh wieder aufblickte, bemerkte er, daß die beiden Frauen immer noch verwundert den Stab mit der Robe ansahen, der keine Anstalten machte umzufallen.

Es hatte ihn fast ein halbes Jahr Zeit gekostet, den Mechanismus zu entwickeln, der das bewirkte und ihn zusätzlich so zu verkleinern, daß er auch in den Stab paßte. Das Prinzip beruhte auf einem Kreisel, ähnlich dem, der auf der Erde lange Zeit in Kompassen eingesetzt wurde und einer Schwungmasse. Die Umsetzung mit Kraftfeldern wäre zwar technisch eleganter gewesen, hätte aber zu viel Platz und Gewicht verbraucht. Der Grilmak war so an den Gebrauch seines Stabes gewöhnt, daß er manchmal vergaß, wie verblüfft die Leute manchmal waren, wenn sie das sahen.

"Oh, stören Sie sich bitte nicht weiter daran, es ist ein einfacher, technischer Trick! Aber kommen wir zu den Bolzen: Der Putzroboter hat wohl über 300 davon, verteilt im ganzen Schiff ausgebaut, vorzugsweise aus der Außenhülle. Ihre Aufgabe wird es nun sein, neue Bolzen, die alten sind unbrauchbar, an diese Stellen einzusetzen. Ich habe entsprechende Werkzeuge für Sie vorbereitet und hier auf dem Tisch auch Pläne, auf denen die betreffenden Stellen markiert sind. Natürlich können Sie statt der Papiere auch Padds bekommen, wenn Ihnen das lieber ist.

Werden Sie die Stellen finden, oder soll ich die Pläne etwas genauer erläutern? Wenn nicht, werde ich Ihnen die Werkzeuge und deren Handhabung erklären."

Die große Amerikanerin bemerkte erst bei seiner Frage, daß sie KWinh noch immer erstaunt ansah. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß sich eine Art Romulaner unter seiner Kutte versteckte. Noch dazu einer mit roten Augen. Auch wenn die roten Augen herrlich zu seinem mysteriösen Auftreten paßten.

Allein der Trick mit dem Stab erinnerte sie sehr an den Zauberer, den sie kurz zuvor auf der Station gesehen hatte. Bei näherem Nachdenken erinnerte sie seine ganze Körpersprache an ihn, auch wenn er anders aussah.

"Ich... äh... ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wo ich die Stellen der fehlenden Bolzen suchen soll. Meine Besuche im Maschinenraum kann man wohl auf eine Stunde zusammenrechnen." Irgendwie hatte sie das Gefühl, daß sie hier fehl am Platze war.

"Ich möchte nicht für Miss Jefferson sprechen, aber ich würde gerne eine Erläuterung hören, wo genau sich diese Markierungen befinden, da ich mit Schiffsplänen nicht gerade gut umgehen kann und was ich mit diesen Dingern...", sie deutete auf die Werkzeuge, "überhaupt tun soll."

Abwartend blickte sie zwischen Ysara und KWinh hin und her.

Erstgenannte erwiderte ihren Blick, sah ebenfalls hinüber zum rotäugigen Grilmak, der ohne Kapuze einem Romulaner wirklich erstaunlich ähnelte, unterdrückte ihr unverschämtes Grinsen über Shanias herrlich konfusen Gesichtsausdruck leidlich und wandte sich betont ernst den Plänen zu.

"Hm, mal schauen. Pläne lesen kann ich noch, denke ich." Sie beugte sich über die altmodischen Pläne, verwarf den störenden Gedanken, ob Grilmak wohl vollbusige Terranerinnen mochten - das konnte außerordentlich nerven - und sah sich die Skizze des Maschinenraums an.

"Das hier sind die Jeffriesröhren?" Sie warf Mr. KWinh einen fragenden Blick zu, und er nickte. "Und das hier sind die fehlenden Bolzen? ... Aber die restlichen Details könnten Sie mir auch erklären. Und am besten", fügte sie fast ernst hinzu, "führen Sie uns die Werkzeuge am praktischen Beispiel vor. Ich kann Medikamente replizieren - aber da endet mein Wissen über Technik jeglicher Art leider bereits, wie ich, glaube ich, schon mal erwähnt habe."

Zuerst wandte sich der Grilmak an Miss Twillan: "In dem Fall würde ich Ihnen vorschlagen, ein Padd zu benutzen, daß Sie zu den einprogrammierten Stellen bringen wird. Zumindest grob. Wie Sie dann die genauen Stellen finde, zeige ich Ihnen gleich. Folgen Sie mir bitte beide."

Er nahm ein Padd zur Hand und gab ein paar Befehle ein, woraufhin dieses auf dem Display den Weg für den ersten Bolzen zeigte. KWinh hielt das Padd so, daß Miss Twillan und Miss Jefferson das Display einsehen konnten. Mit dem Werkzeug und einem Bolzen in der anderen Hand und den beiden Frauen im Gefolge ging KWinh in die Richtung, die das Padd anzeigte. Die von ihm gewählte Naht war im Gang neben dem Maschinenraum .

"So, Sie sehen, wenn wir in der Nähe sind, wird die Stelle auf dem Padd markiert. Wenn Sie fertig sind, bestätigen Sie einfach mit Druck auf diese Taste und Sie werden zur nächsten geführt."

Die beiden Frauen nickten bestätigend. KWinh legte einen Bolzen in das Werkzeug ein, das einem zu groß geratenen Phaser mit Display ähnelte. "So wird es mit einem Bolzen geladen. Ich habe bereits den Wartungsmodus eingestellt, so daß das Gerät die schadhafte Naht ausbessert und kein neues Loch stanzt."

Der Grilmak führte das Werkzeug über die Stelle, die als defekt zu erkennen war, wenn man wußte, wonach zu suchen war. "Es ist möglich, daß Sie an anderen Stellen erst eine Abdeckung entfernen müssen, aber das geht auch ohne Werkzeug. Falls Sie Probleme haben sollten, melden Sie sich einfach bei mir."

Auf dem Display der Werkzeugs erschien ein rotes Kreuz, welches anzeigte, daß es in der richtigen Position war. KWinh drückte den Auslöser und mit einem Knall schoß der Bolzen in die vorgesehene Position, während sich das Werkzeug öffnete, um einen neuen Bolzen in Empfang zu nehmen. Die Frauen verneinten seine Frage nach weiteren Erklärungen und das Trio ging zu den replizierten Bolzen.

"So, hier ist nun Ihre Munition. Es sind ungefähr 350 Stück. Ich würde vorschlagen, Sie nehmen so 25 bis 30 davon mit, denn die Dinger haben schon ein gewisses Gewicht." Der Gesichtsausdruck von Ysara und Shania ließ darauf hindeuten, daß sie nicht mit einer solchen Menge gerechnet hatten.

'Nun, wir werden sehen, wie lange es dauert, bis die Erste keine Lust mehr hat. Aber vielleicht irre ich mich ja auch und die beiden sind so motiviert, wie sie gut aussehen. Aber egal, bevor ich nicht meditiert habe, werde ich mir DARÜBER keine Gedanken machen.'

"Ich weiß, daß es eine etwas monotone Arbeit werden kann, zur Entschädigung würde ich Sie beide heute Abend, wenn wir fertig sind, gerne zu Essen einladen. Dazu könnte ich eine Spezialität von Grilmak in den Replikator programmieren..." KWinh sah die beiden freundlich an und wartete auf eine Antwort.

"Aber gerne", begann Ysara schon, stoppte sich dann aber selbst. "Äh, Ihr Essen besteht nicht aus Fisch und Eis, oder?" Sie sah, daß Shania ein Lachen unterdrückte, obwohl sie ihre Frage ernst meinte. Bei dem Anblick von Mr. Clints Speise hatte sich ihr Magen zweimal gedreht und danach verlangt, seinen Inhalt loszuwerden, der wahrscheinlich so ähnlich aussah.

Doch der Grilmak setzte einen fragenden, etwas verwirrten Gesichtsausdruck auf, und sie nickte ihm zu. "Offensichtlich nicht." Sie ging hinüber zu den Bolzen und begann, sich etwa zwei Dutzend zusammenzusuchen, während Mr. KWinh noch auf Shanias Antwort wartete.

--- Deck 5, Transporterraum 2

Natalie und ihr Gefangener betraten den Transporterraum, und sie wies ihn an, in sicherer Entfernung zu ihr stehen zu bleiben. Sogleich aktivierte Nathalie die Konsole und begann, nach Dateien und Eintragungen zu suchen, die Kunos Anschuldigungen bestätigen konnten.

Es verging einige Zeit, bis sie die entsprechenden Dateien fand. Natürlich hatte Kuno ihr seine Hilfe angeboten, doch Nathalie war sich nicht sicher, ob sie ihm trauen konnte. Allerdings war es befriedigend zu sehen, wie er zunehmend nervöser wurde und kaum noch stillstehen konnte.

Es kam für Kuno recht überraschend, als Nathalie plötzlich die Augen aufriß. "Computer, wo befindet sich Charly? Und ich will eine kurze und präzise Antwort!"

"Huch? Na gut... Also, er ist in Lagerraum 6."

"Computer, errichte ein Kraftfeld, Sicherheitsstufe vier, um Charly!"

"Das wird ihm aber gar nicht gefallen...", brummte der Computer, führte dann aber doch ihren Befehl aus.

Nathalie richtete sich auf. "Ich glaube, Sie hatten doch recht."

"Endlich, ich dachte schon Sie würden nie darauf kommen, daß dieser Schrotthaufen eine üble Fehlfunktion hat!" Isweda mußte die Nervosität, die sich in den letzten quälend langsam vergehenden Minuten bei ihm aufgebaut hatte irgendwie loswerden. Wie konnte jemand nur derartig umständlich Daten aus einem Terminal abrufen!

"Bevor Sie mich hier wieder wegbringen, dürfte ich mal einen Blick auf den Terminal werfen, es würde mich schon interessieren was Sie herausgefunden haben?!" Kuno näherte sich Nathalie, die immer noch am Terminal stand, ihm aber einen Blick zuwarf, dem Isweda entnahm, daß es für ihn besser wäre wieder stehenzubleiben.

"OK, OK!" Isweda hob abwehrend seine Hände, hielt sie mit den offenen Handflächen auf Brusthöhe Natty zugewandt und ließ sie im Verlauf des weiteren Satzes wieder sinken. "Wenn Sie es lieber für sich behalten wollen... aber es dürfte nicht nur mich interessieren warum Charly zunächst mich, dann Martengh und auch Sie angelogen hat.

Vielleicht sollten wir ihn gründlich durchchecken und wenn Sie mir nicht trauen, dann sollte das KWinh übernehmen, oder noch besser KWinh und ich, denn es könnte ja durchaus sein, daß dieser undurchschaubare Romulaner - denn ich glaube ihm nicht, daß er etwas anderes ist - hier seine Hände im Spiel hat!"

Nathalie nahm einen nachdenklichen Gesichtsausdruck an, was Isweda veranlaßte einige Schritte näher an das Terminal und somit an Nathalie heranzutreten.

"Sie könnten natürlich auch anfangen mir zu vertrauen und wir könnten uns der Sache gemeinsam annehmen, das würde dem Schiff eine Hexenjagd ersparen!"

--- Maschinenraum

Shania hatte Mühe nicht in schallendes Gelächter auszubrechen und versuchte alles um aus der Vorstellung vor ihrem geistigen Auge nur ein Lächeln zu zaubern, daß aber so amüsiert aussah, daß sich verräterische Lachfältchen um ihre Augen bildeten.

"Ich habe heute Abend noch nichts vor und da Miss Jefferson auch kommt, nehme ich das Angebot dankend an. Aber ich hoffe trotzdem, daß Ihre Landesküche für Terraner genießbar ist. Ich muß zugeben, daß ich nicht sehr experimentierfreudig auf diesem Gebiet bin..." Dann wandte sie sich dem Haufen Bolzen zu, von dem sich Ysara bereits bediente, die es scheinbar gar nicht erwarten konnte es endlich hinter sich zu bringen.

"Na dann wollen wir mal", meinte sie bei dem Tisch mit den Bolzen angekommen und nahm einige von ihnen in die Hand. Das Gewicht hielt sich ja noch im Rahmen des Erträglichen. Sie nahm ein paar und stellte fest, daß sich das Arbeiten in die Länge ziehen würde, wenn sie entweder versuchte keine zu verlieren, während sie arbeitete oder sie ständig auf den Boden legte und wieder aufsammelte.

"Gibt's hier nicht so etwas wie einen Werkzeuggürtel, wo man die Dinger in die Tasche tun kann? Oder einen Magneten? Meine Kleidung ist nicht gerade dafür geschaffen Bolzen mitzutragen...." Fragend sah sie den Grilmak an.

Der Grilmak betrachtete Shania genauer und stellte fest, daß sie recht hatte. Obwohl ihre Kleidung sehr ansprechend war und er sich gerade anfing zu überlegen, was darunter so alles verborgen war, antwortete er trotzdem in einem geschäftlichen Ton: "Sie haben natürlich Recht. Wie gedankenlos von mir, ich werde sofort Abhilfe schaffen."

KWinh ging zu einem der Schränke und kramte zwei altmodische Werkzeugtaschen hervor, die man über die Schulter hängen konnte. Nicht gerade modisch auf dem neuesten Stand, aber praktisch. Er übergab sie an Ysara und Shania.

"Was das Essen angeht, so habe ich Ihre Anspielung nicht ganz verstanden, kann Ihnen aber versichern, daß ich keinen eisgekühlten Fisch servieren werde. Sowas ist auch in meiner Küche nicht unbedingt beliebt. Also dann, mein Angebot zur Hilfe steht immer noch, falls Sie Probleme haben, melden Sie sich!"

'Vielleicht könnte ich ja nach dem Essen noch was mit dieser gutaussehenden Blonden... oder mit dieser Dunkelhäutigen, die sich eher abweisend gibt... aber nein, ich bin ja erst den ersten Tag an Bord und wir haben noch nicht mal abgelegt. Es wird Zeit, daß ich zu meiner Meditation komme und meine Gedanken ordnen kann. Schließlich bin ich nicht auf Partnersuche. Aber...'

Mit einem heftigen Kopfschütteln, um die Gedanken zu vertreiben, machte sich KWinh auf den Weg zu den Deuteriumleitungen, um seine unterbrochene Arbeit wieder aufzunehmen und ließ die beiden Frauen alleine."

Ysara warf dem Grilmak noch einen schrägen Blick zu, bevor er den Raum verließ, nachdem er sie so merkwürdig gemustert hatte. Sie mußte sich das einbilden.

Energisch nahm sie sich zusammen und machte sich an die Arbeit. KWinh hatte für jeden ein Padd bereit gelegt, das sie jetzt zur Hand nahm und aktivierte. Das vertraute Display erschien. Stirnrunzelnd folgte sie seiner Anzeige, um sich in unmittelbarer Nähe der Stelle wiederzufinden, an der Mr. KWinh eben zur Demonstration einen Bolzen eingesetzt hatte.

--- Deck 1, Gang vor dem Maschinenraum

Die Afroamerikanerin schüttelte den Kopf, während sie versuchte, seine Anweisungen genau zu befolgen - schließlich wollte sie nicht, daß das Schiff wegen ihr in sich zusammenfiel. Wie waren überhaupt so viele Bolzen abhanden gekommen? Hatte das irgend jemand erwähnt, und sie hatte es vergessen?

Nie hätte sie es während ihres Studiums für möglich gehalten, daß sie letztendlich in einem Maschinenraum landen würde. Wer wußte schon, was sie noch dazulernen konnte auf einem Kahn wie diesem.

Fertig, der Bolzen saß an Ort und Stelle. Zufrieden betrachtete sie ihr Werk.

"Na, so unbegabt wie mein Vater immer behauptete, bin ich ja doch nicht," wandte sie sich grinsend an Shania, die ein paar Schritte entfernt von ihr herumwerkelte, und griff nach dem nächsten Bolzen. Shania Twillan schien eine Person zu sein, mit der man sich unterhalten konnte. Vielleicht versprach der Tag ja noch interessant zu werden.

"Klappt es bei Ihnen?"

--- Deck 5, Transporterraum 2

"Hexenjagd?" Nathalie riß dieser Begriff aus ihren Überlegungen, jedenfalls soweit Kuno ihre Körpersprache richtig deutete, zumindest blickte sie ihm jetzt direkt in die Augen und nicht mehr, wie noch vor einigen Sekunden, auf die gesamte Erscheinung von Isweda. Eine Eigenart fast aller Sicherheitskräfte, wenn sie vor überraschenden körperlichen Attacken ihres Gegenüber sicher sein wollten.

"Na ja,...", Isweda nutzte das erwachte Interesse von Natty, "...ein alter Begriff von der Erde, stammt wohl aus einer sehr dunklen Epoche. Jedenfalls umschreibt es eine ähnliche Situation wie diese hier und am Ende einer 'Hexenjagd' gab es nur Opfer, unschuldige Opfer, alles nur weil jeder Jeden verdächtigte!"

Isweda hatte sich auf weniger als zwei Schritte genähert, schaute Natty ebenfalls in die Augen und gab einem innerem Impuls nach, der wie Kuno später vermutete, eine direkte Folge der Anspannung der jüngsten Vergangenheit, oder der Nachwirkung der Bälge des Jedossa Vogels waren.

"Wissen Sie eigentlich, daß Sie verdammt hübsch sind....?"

Nathalies Wangen nahmen wieder eine zarte Röte an und sie lächelte verlegen. Interessant, dieser Mann ließ ihre Gefühle immer wieder aufs Neue durch ein Wurmloch fliegen, um sie dann wieder mit einem brutalen Bremsmanöver auf den Boden der Tatsachen zurückzuführen. Wie oft hatte er dies an diesem Tag schon getan?

Während ihre Gefühle wieder durcheinandergewürfelt wurden, merkte Nathalie, daß die entstandene Pause langsam unangenehm wurde.

"Oh, äh... ja?", stammelte sie schließlich. "Äh, danke! Aber vielleicht sollten wir uns lieber dem Problem zuwenden."

Mit einer etwas zu schnellen Bewegung drehte Nathalie sich zur Konsole um. Ein heftiger Schmerz ließ sie zusammenzucken - ihr ungeschicktes Verhalten bescherte ihrem Ellbogen eine nähere Begegnung mit einer Kante. Sie biß die Zähne zusammen, damit Kuno nicht merkte, wie sehr er sie mit seiner Bemerkung verwirrt hatte.

"Na schön. Dann eben keine Hexenjagd mehr! Aber ich warne Sie, sollten Sie irgendwas im Schilde führen..." Nathalie brauchte den Satz nicht zu Ende zu führen, Kuno gab ihr zu verstehen, daß ihr Blick völlig ausreichend war.

"Also gut, an Charlys Programmierung ist herumgepfuscht worden. Laut dem Computer ist dies schon einige Zeit her. Es dürfte damit unwahrscheinlich sein, daß es jemand von der neuen Crew war. Wer es war, ist aus den Daten nicht rausfindbar. Und was derjenige verändert hat, ist mir leider auch schleierhaft.

Ich weiß nicht, wozu man Charly umprogrammiert hat, aber nur um einige Bolzen zu stehlen, ist unwahrscheinlich. Da muß es noch mehr geben. Und wozu die Bolzen? Das ergibt doch keinen Sinn. Sicherlich könnte man darin ein versuchtes Attentat auf das Schiff sehen, aber wer könnte so naiv sein und glauben, daß sowas funktioniert?"

Nathalie zeigte Kuno die Daten auf dem Display in der Hoffnung, er könnte mehr herauskriegen, wobei sie ihn genau beobachtete. So ganz war sie noch nicht sicher, ob sie ihm wirklich vertrauen konnte.

"Was ist mit Ihnen? Verfügen Sie über noch mehr Informationen? Und vor allem, was denken Sie darüber?" Nathalie sah Kuno fragend an, während sie ihren pochenden Ellbogen rieb.

"Aber sicher und mit Sicherheit über sehr interessante!" Isweda konnte ein kleines Verwirrspiel in diesem Moment nicht unterdrücken, auch wenn er Gefahr lief sofort wieder, zumindest zeitweise, unter Arrest gestellt zu werden.

"Ich habe hochbrisante Erkenntnisse über ein Crewmitglied sammeln können, dessen Tarnung sich als nahezu perfekt herausgestellt hat!" Natty wurde sofort sehr hellhörig und verlangsamte auch die Selbstmassage am Ellebogen, was ein untrügliches Zeichen dafür war, daß Kuno jetzt ihre volle Aufmerksamkeit genoß.

"Ja und...?" Nathalie war es, der die Kunstpause von Kuno zu lang wurde.

"Tja, ich fand vor nicht allzu langer Zeit heraus, daß ein Crewmitglied mit Sicherheit..."

"Na los, raus damit, lassen Sie mich nicht so lange warten!" Natty wurde sichtlich ungehalten, also setzte Kuno seinen Satz endlich mit einem Grinsen fort "... etwas ungeschickt ist, sich dieses aber nur ungern anmerken läßt!"

Nathalie stoppte ihre Massage am Ellbogen nun vollständig und blickte Isweda einen Augenblick lang voller Skepsis an. Bevor bei ihr der Groschen fiel, deutete Isweda auf den Ellbogen, lächelte ein wenig und wußte rechtzeitig das Wort zu ergreifen, bevor Natty eventuell sogar ungehalten reagieren konnte!

"Das würde mir sicher auch sehr wehtun, Sie sollten es mal mit einer Druckpunktmassage versuchen, das wirkt Wunder, wenn Sie möchten zeige ich es Ihnen....." Um Natty davon zu überzeugen, daß Isweda etwas davon verstand und ihren wieder sehr skeptischen Blick, welcher seiner Meinung nach so gar nicht zu ihrem Gesicht paßte, zu vertreiben, fügte er noch schnell hinzu: "....ist eine alte Familientradition bei uns, diese alten Praktiken zu erlernen und geht allemal schneller wie ein Besuch auf der Krankenstation!"

"Und da möchte ich auf keinen Fall wieder hin!" Schaudernd dachte Nathalie daran, daß ein erneuter Besuch dort wahrscheinlich einige Stunden dauern würde - oder wie lange brauchte ein Maler für die Fertigstellung seines Kunstwerkes?

--- Maschinenraum

Es fiel dem Grilmak zunehmend schwerer, sich auf diese monotone Arbeit zu konzentrieren. Die fehlende Meditation machte sich bemerkbar. Die Letzte war immerhin schon vor mehr als zwei Tagen gewesen. Noch ein ganzer Tag ohne und sein inneres Gleichgewicht würde ziemlich ins Wanken geraten.

Also beschloß er, sich abzulenken und dachte darüber nach, was er am Abend Ysara und Shania servieren würde. Das erwies sich als keine gute Idee, weil seine Gedanken vom Essen immer wieder zu den beiden Frauen abwichen.

'An und für sich ein bemerkenswertes Paar... voller Gegensätze... Schwarz und Weiß... aber beide sehr gutaussehend. Und beide scheinen keinen Fisch zu mögen. Aber egal, werde ich halt was Anderes einprogrammieren.'

Die Fortschritte, die KWinh machte, waren zwar nicht mehr so groß, wie am Anfang seiner Arbeit, aber er war immer noch verhältnismäßig schnell. Es würde nicht mehr lange dauern und er war mit dem Austausch fertig und er konnte sich an das Überprüfen seiner Arbeit machen.

--- Deck 1, vor dem Maschinenraum

Mit einem schiefen Lächeln sah Shania zu Ysara, während sie sich einen Fingernagel abbiß und ausspuckte. "Ich fürchte, ich sollte mehr aufbauende Vitamine zu mir nehmen. Meine Nägel nehmen mir solche Arten von Aktivitäten immer ziemlich übel. Dabei trage ich sie ohnehin schon... kurz."

Bei ihren letzten Worten hatte sie wieder einen Bolzen in sein Loch geschossen. "Wow, schon der fünfte, wenn ich so weitermache können wir in einer halben Stunde essen gehen." Die große Amerikanerin lachte und suchte ein neues Loch um es zu verstopfen. Es gab Tage an denen machte ihr sogar so eine monotone Arbeit Spaß. Heute war so ein Tag.

"Das letzte Mal, daß ich mich so amüsiert habe, war in cardassianischer Gefangenschaft mit einem...", sie senkte die Stimme etwas und zwinkerte Ysara zu, "ziemlich lüsternen Kerl als Aufseher. Cardassianer sehen ja nicht gerade schlecht aus, aber ich hab da schon meinen eigenen Geschmack." Wieder einmal blickte sie Richtung KWinh und fragte sich wieviel er von der Unterhaltung hören konnte.

"Davon müssen Sie mir bei Gelegenheit Näheres erzählen", erwiderte Ysara spontan und ein wenig verblüfft. In cardassisanischer Gefangenschaft? Diese Shania mußte mehr sein, als sie vorgab, und gewiß mehr als ein "Mädchen für alles" auf einem Frachter wie diesem.

"Ich finde Cardassianer auch nicht sehr attraktiv", fuhr sie trocken fort und manövrierte den nächsten Bolzen in eine Verkleidung. Das nächste Loch, das es zu stopfen galt, lag ein Stückchen entfernt, und sie hob ihre Stimme ein wenig, um weiterhin gehört zu werden. "Und ich könnte noch nicht mal einen kratzen, um mich zu wehren, da ich meine Fingernägel aus Prinzip kurz trage."

Sie grinste vor sich hin. Da sie schon als kleines Kind Klavierunterricht bekommen hatte - ihr Vater legte Wert auf solche Sachen - war sie im Teenageralter niemals in die Verlegenheit gekommen, sich um Banalitäten wie Nagelpflege kümmern zu müssen.

"Aber erzählen Sie von den Cardassianern. Hatten Sie die nicht vorhin schon erwähnt?" Sie runzelte die Stirn, konnte sich aber nicht mehr daran erinnern. Der Sicherheitsalarm und ihr Gang durch die Jeffriesröhren hatten sie ein klein wenig aus dem Konzept gebracht.

Shania grübelte einen Moment nach. "Ja, kann sein. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Aber das liegt wohl nicht an meinem schlechten Gedächtnis, sondern eher daran, daß hier an Bord ein ziemliche Kommen und Gehen ist. Da kommt man schon etwas Durcheinander.

Aber das mit den Cardassianern war auch nicht so interessant..." Die Amerikanerin schoß wieder einen Bolzen in ein Loch und sah sich nach weiteren um. Konnte aber keine entdecken. Weder mit ihrem Padd noch mit ihren Augen. Dann besann sie sich wieder auf die Frage. "Sie haben sich etwas angeeignet, was im Grunde mir gehört hat. Und als ich es zurückhaben wollte, haben sie mich erwischt und wollten im Gegenzug von mir mehr darüber erfahren. Monserat hat mich dann dort rausgeholt."

Ärgerlich wischte sie sich eine vorlaute Strähne aus der Stirn und senkte das Padd wieder. "Sagen Sie... haben wir die Bolzen beim Maschinenraum bereits erledigt?", fragend sah sie Ysara an, die noch immer über die cardassianische Gefangenschaft nachzudenken schien und ihr nach kurzer Bedenkzeit zustimmte.

--- Maschinenraum

"Dann nichts wie zu den anderen Stellen. Wir haben heute Abend ja noch einen Genuß vor uns." Shania lachte, während sie schon neue Bolzen einpackte.

Der Grilmak war gerade im Begriff, die letzten Handgriffe an den Leitungen zu machen, als sein Blick wieder zu den beiden Frauen abschweifte. Er faßte den Entschluß, daß es für sein seelisches Wohl sehr viel besser wäre, wenn er von einer monotonen Arbeit, die er alleine ausführte, zu einer monotonen Arbeit in einer Gruppe wechselte. Seine Assistentinnen schienen sich sehr angeregt unterhalten zu haben, aber er hatte kein Wort verstehen können und um von den Lippen zu lesen, hatten sie zu ungünstig gestanden. Die Leitungen konnten auch morgen noch geprüft werden. Außerdem hätten dann die Verbindungsnähte genug Zeit, auszuhärten.

Also machte sich KWinh, nachdem er fertig war und die Abdeckungen verschlossen hatte, auf den Weg zu seinem Büro, wo er aus seinem Koffer ein Multiwerkzeug nahm, um Shania und Ysara mit den Bolzen zu helfen. Er zog seine Robe wieder an und verstaute circa 30 Bolzen, sowie ein Padd in einer eingearbeiteten Tasche. Die Kapuze ließ er unten, da er vor keiner der Frauen sein Gesicht verstecken mußte. Die Überprüfung des Werkzeugs ergab, daß es vollständig geladen war.

Also nahm er seinen Stab zur Hand und machte es sich auf den Weg zu den beiden Frauen, die gerade in Richtung der Tür unterwegs waren, um den Maschinenraum wieder zu verlassen.

"Gestatten Sie bitte, daß ich mich zu Ihnen geselle und Ihnen helfe? Ich bin mit der Reparatur der Leitungen schon fertig und würde Sie gerne unterstützen. Schließlich kann ich nicht zulassen, daß wir zu spät zu unserem gemeinsamen Abendessen kommen."

Er lächelte die beiden freundlich an und stellte wieder die gleichen Reaktionen fest: Shania lächelte freundlich zurück und Ysara gab sich eher abweisend.

"Also ich habe nichts gegen angenehme Gesellschaft. Gerade bei einer so langweiligen Arbeit. Auch wenn ich zugeben muß, daß ich noch niemand Ihrer Rasse kennengelernt habe und keine Ahnung habe, ob ich Sie als unterhaltsamer Gesellschafter einstufen soll." Die große Amerikanerin grinste und wandte sich dann zwinkernd an Ysara:

"Sollen wir ihn mitnehmen oder lassen wir ihn nur für uns kochen?"

Ysara grinste breit und maß den Grilmak von oben bis unten mit einem amüsierten Blick. "Hm, wenn er unbedingt will, kann er mitkommen", scherzte sie.

"Wie Sie vielleicht mitbekommen haben", wandte sie sich direkt an ihn, "scheinen wir rund um den Maschinenraum fertig zu sein." Sie warf einen neuerlichen Blick auf ihr Padd, als müsse sie ihre Aussage erneut überprüfen.

"Hm, ich zumindest, nehme mir noch ein paar Bolzen mit. Ich habe schon mindestens zehn verschossen."

Während sie zum Tisch hinüberging und die Bolzen einsteckte, ließ sie sich Shanias Bemerkungen noch ein mal durch den Kopf gehen. Gefangen von Cardassianern ... die ihr etwas gestohlen hatten? Eine wirklich erstaunliche Person, die wirklich nicht so wirkte, soweit sie selbst als Psychologin das beurteilen konnte. Nun, dafür hatte sie mehr Erfahrungen mit Neurotikern und anderen Verrückten.

Sie steckte den letzten Bolzen ein und wandte sich wieder den anderen beiden zu. "Wo machen wir jetzt weiter? Überhaupt, fehlen eigentlich auf dem ganzen Schiff Bolzen? Ich will wirklich ungerne durch die Jeffriesröhren kriechen."

'Nicht schon wieder', fügte sie in Gedanken hinzu. 'Einmal pro Tag reicht völlig.'

--- Deck 5, Transporterraum 2

"Na schön, versuchen Sie Ihr Glück." Nathalie hielt Kuno ihren Ellbogen entgegen und er begann erst einmal damit, ihren Ellbogen vorsichtig abzutasten. "Aber denken Sie bloß nicht, ich sei ungeschickt - das... äh... war nur ein... Versehen!"

Wie konnte man denn auch von ihr erwarten, völlig beherrscht zu bleiben, wenn sie gerade mit einem charmanten Mann, der manchmal aber auch ziemlich garstig sein konnte, alleine in einem Raum war, während er ihr dann auch noch eine Massage anbot? Naja, die Massage beschränkte sich zwar nur auf ihren Ellbogen, aber...

"Au!" Kuno erntete einen bitterbösen Blick von Nathalie, als er gerade die Stelle gefunden hatte und sie mit seinen Fingern nicht behutsam genug zu bearbeiten anfing.

"Um wieder zu unserem Problem zurückzukommen", fing Nathalie wieder an. "Ich sehe schon, Sie können mir nicht weiterhelfen - oder aber Sie wollen nicht! Wie auch immer. Allerdings muß ich gestehen, daß Ihre Ablenkungstaktik wirklich hervorragend funktioniert!" Schelmisch fing sie an zu lachen.

"Ja, wirklich! Ich wüßte nur zu gern, welche anderen Qualitäten Sie noch haben, außer den Umgang mit Warpkernen und Ellbogen!" Verflixt, hatte Nathalie nicht erst noch vor einigen Stunden geschworen, sich mehr vom männlichen Geschlecht fernzuhalten? 'Hab ich das tatsächlich? Komisch, ich kann mich auf einmal gar nicht mehr daran erinnern...'

"Sagen Sie, haben Sie Hunger?"

"Fürchterlich, ich hatte bisher nur Ärger und Scherereien auf diesem Schiff, aber leider noch nichts für den Magen!" Isweda beendete die Massage des Ellbogens von Natty und schaltete gleichzeitig das Display des Terminals ab.

"Ich denke, außerdem besser, wenn mein Magen sich nicht ständig meldet und Charly dürfte in dem Kraftfeld gut aufgehoben sein, du könntest mir beim Essen ja genauer erklären was du gefunden hast!" Hatte Kuno plötzlich zum "Du" gewechselt? Ihm wurde dies nicht völlig bewußt, jedenfalls verfiel er überraschend schnell in die Umgangsformen, wie sie auf kleineren Schiffen üblich waren, zumindest wenn man schon einige Zeit die Enge dieser Schiffe teilte.

"Wollen wir zur Mannschaftsmesse, oder in ein Quartier gehen? Letzteres hätte den Vorteil, daß sich dort Terminals befinden und wir ungestörter die Daten analysieren könnten?!"

Ein recht befremdlicher Blick von Nathalie bei der Nennung der Privatquartiere ließ Isweda erkennen, daß er wieder einmal mit beiden Füßen in einem Fettnäpfchen stand, weshalb er schnell hinzufügte: "Allerdings scheint mir die Auswahl der zur Verfügung stehenden Gerichte im Replikator in der Messe wesentlich umfangreicher zu sein. Ein echtes Dilemma, nicht wahr?"

Mit einem charmanten Lächeln wartete Kuno auf Nattys Entscheidung.

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