Boxershorts mit Herzchen (Ausschnitt)

--- Krell's, Theke

Gerade wollte Pormas Krell antworten, als Helen dazu kam und sich neben ihn stellte.

"Dürfte ich vielleicht erfahren, warum Sie so verdammt gute Laune haben? Eigentlich müßten Sie ja gewaltigen Ärger bekommen haben." Sie lächelte ihn hämisch an.

Pormas lächelte zurück und ließ sie noch ein wenig zappeln. Zufrieden sah er, wie die Südländerin ihn ungeduldig anstarrte.

"Ich habe mit dem Captain die Unstimmigkeiten geklärt und die Mißverständnisse ausgeräumt." Er blickte zufrieden in ein enttäuschtes Gesicht. Er konnte es gar nicht abwarten die Bombe platzen zu lassen.

"Nach diesem Gespräch hat mich der Captain zum Leiter der Einsatzbesprechung bestimmt, damit alles in geregelten Bahnen verläuft, und nicht durch unproduktive Beiträge gestört wird." Beiläufig fügte er noch hinzu: "Das hätte ich Ihnen allen gleich noch mitgeteilt, aber da Sie ja so scharf darauf sind..."

'Jetzt läuft sie Amok!' Zufrieden in sich hinein grinsend, aber äußerlich keine Miene verziehend, wandte er sich wieder Krell zu. "Was halten Sie von einem kleinen Informationsaustausch?" Er blickte kurz zu der immer röter werdenden Helen herüber. "Zu gegebener Zeit natürlich..."

'Ich soll mich diesem Mann unterordnen und auf seine Befehle hören? Das kann doch alles gar nicht wahr sein', schoß es Ramirez durch den Kopf.

"Krell, könnte ich bitte ein Glas eisgekühlten Orangensaft haben?"

Der Ferengi, der gerade zu einer Antwort auf Pormas Frage angesetzt hatte, nickte nur und kurze Zeit später stand das gewünschte Getränk vor Helen. Dann zog ein anderer Gast seine Aufmerksamkeit auf sich, der sich scheinbar selbst bedienen wollte und so ließ er Helen und Pormas kurz alleine.

'Ganz ruhig, nicht aufregen. Wer schreit ist immer im Unrecht', dachte Helen sich und trank einen Schluck.

Dann griff sie nach Pormas Arm und zog daran bis er sich wieder zu ihr umwandte.

"Der Captain wird gute Gründe gehabt haben, Ihnen die Leitung der Besprechung zu geben. Herzlichen Glückwunsch. Aber passen Sie auf, daß Ihnen das nicht zu Kopf steigt. Was rede ich da? Mir ist noch nie ein Mensch untergekommen, der so von sich überzeugt war. Bestimmt lernen Sie bald, daß Sie nicht halb so umwerfend sind für wie Sie sich halten und jemand holt Sie von Ihrem hohen Ross herunter. Passen Sie auf, daß Sie sich beim Herunterfallen nicht weh tun. Ach, und bei den Besprechungen sollten Sie am besten einen kühlen Kopf bewahren", fauchte Helen.

Sie griff nach dem Glas Orangensaft und kippte es dem völlig unvorbereiteten Südländer über den Kopf. "Das sollte Ihnen dabei helfen nicht zu heiß zu laufen!"

Langsam stellte sie das Glas wieder auf die Theke und musterte Pormas von Kopf bis Fuß.

"Sie sehen so naß aus. Regnet es draußen?", fragte Helen unschuldig und begann zu kichern.

Pormas starrte die Südländerin fassungslos an. Er konnte sich gerade noch zusammenreißen, daß ihm seine Kinnlade nicht runterfiel.

Während er einen kurzen Blick durch das Krell's riskierte, sah er in eine Menschenansammlung von höchst belustigten Spezies aller Art.

Außer natürlich der Vulkanierin.

Plötzlich hörte er eine, nun ungewünschte, Antwort von der Seite.

"Gerne, wann immer Sie wollen." Er konnte das Grinsen auf seinem Gesicht förmlich hören.

Er beschloß den Ferengi umzubringen.

Dann tauchte wie aus dem Nichts Collins auf.

"Also, Ihr beiden, was haltet Ihr davon, Eure Differenzen auf dem Holodeck auszutragen, hm? Seht mal, Eure Streitereien sind ja ganz nett. Und mag sein, Mr. Theocrates ist ein arroganter, selbstherrlicher Mensch. Und mag sein, Helen ist eine überhebliche, extrem streitsüchtige, rechthaberische Frau. Aber so wie Ihr das auszutragen versucht, wird jede Mission, die wir als Team ausführen sollen scheitern. Überlegt euch das mal. Ansonsten, gebe ich jetzt einen aus!"

Er beschloß auch ihn umzubringen.

Danach sah er wieder zu der immer noch grinsenden Helen.

Sie würde er erst recht umbringen.

Mit dem Augenwinkel erblickte er den immer noch grünen Charly, wie er zur Tür reinrollte.

Ihn würde er am Liebsten umbringen.

Aber nein. Es würde bestimmt keinen guten Eindruck hinterlassen, wenn er die halbe Mannschaft umlegen würde.

Das war sein Zugeständnis an die menschliche Vernunft.

Jetzt war er sauer.

Mit seiner tiefsten und bedrohlichsten Stimme flüsterte er noch was zu Jack, während er alle seine Muskeln anspannte, wodurch er noch 5 Zentimeter höher und 10 Zentimeter breiter wirkte.

"Aus der Schußbahn..."

Das hinterließ Eindruck, denn Jack machte sofort Platz, mit nicht unerheblich aufgerissenen Augen. Mit so einer Antwort hatte er wohl nicht gerechnet, nach der aus seiner Sicht wunderbaren Schlichtungsrede.

Für Pormas war das aber nur Wischi-Waschi Gelaber.

Denn er war sauer.

[Eine kleine Zeit später ;)]

--- Krell's, Tisch 2

Wieder einmal stellte Krell alles auf sein blitzblankes Tablett, legte noch sein Bestellpadd dazu und brachte ihr ihre Speisen. Er beugte sich zu ihr und raunte ihr etwas zu.

Fauchend sah sie ihn an.

"Keine Angst, du bekommst dein Latinum."

Sie nahm sich eine Menju-Nuß und warf sie dem Ferengi hinterher, der mittlerweile zu Cauori gegangen war. Dieser beachtete weder die Nuß noch B'Elar, sondern beugte sich zu Cauori und flüsterte ihr leise eine Frage ins Ohr.

"Hallo, ich bin Krell. Wenn ich Ihnen irgend etwas bringen darf? Etwas zu trinken? Etwas zu essen?" Er fragte sie so leise wie möglich, um nicht großartig bei der Besprechung zu stören. Er hatte heute schon genug böse Blicke zugeworfen bekommen, daß reichte erst mal.

'Endlich ist der Captain weg!' Pormas Selbstbeherrschung war an der Grenze zum Zusammenbruch.

Mißmutig schaute er jetzt den Ferengi an, der die Neue sofort nach ihren Wünschen fragte. 'Der merkt nicht, wenn er stört!'

"Nein danke, jetzt nicht. Ich melde mich dann schon, wenn ich etwas möchte", lautete die lächelnde Antwort von Cauori.

Gerade als der Ferengi mißmutig gehen wollte, fiel Pormas noch was ein.

"Ach Krell... bitte eine große Schüssel Apfelmus für mich!"

Der Ferengi nickte nur.

"Und dann komm nicht mehr ungefragt an den Tisch, während wir eine Besprechung haben. Wir werden uns schon melden, wenn wir was wollen!" Nach dem Kommentar von ihm, bei dieser Saftdusche, war er nicht so gut auf den Ferengi zu sprechen.

Seine Laune hielt sich sowieso in Grenzen.

Erst diese Saft-Aktion von Helen, dann Collins, dann kamen die Amazonen - die Bezeichnung fand er treffend - zu spät, und dann kam noch eine von der Sicherheit dazu.

Als sich Helen provokant neben ihn gesetzt hatte, war sein Herzschlag schon merkwürdig in die Höhe gegangen. 'Was bist du so nervös? Bleib ruhig, ist doch nur eine Frau!' Jetzt ging er aber noch höher. Aber diese Cauori war die Letzte, die dafür was konnte, auch wenn ihre Anwesenheit ein klares Zeichen dafür war, daß man ihm nichts zutraute.

Aber egal. Vielleicht hatte sie ja noch eine gute Idee, mit der sie ihnen weiterhelfen konnte. Bis jetzt war nichts Produktives rausgekommen.

"Ich heiße Sie herzlich willkommen, Ms Natar. Es ist schön, daß wir jetzt alle zusammen gefunden haben." Dabei schaute er Helen vielsagend an, die seinen Blick nur giftig erwiderte.

Krell stellte das Mus vor ihm ab und Pormas nickte nur dankend.

Auf den ersten Blick schaute Cauori recht jung aus. Er war gespannt, was man von ihr zu hören bekommen würde. "Da Sie sicher die Informationen schon bekommen haben, erzählen Sie uns bitte Ihren Eindruck, wie wir am besten vorgehen sollten."

Ganz nebenbei packte er Helens Hinterkopf, und drückte ihr Gesicht in den Apfelmus.

"Da die jetzt ruhig ist, können Sie ungestört reden."

zur vollständigen Chronik