Atlantis Chronik 38

"Ich bin strikt gegen Schwierigkeiten!"

--- Turbolift

"Deck 13!"

Augenblicklich setzte sich der Lift in Bewegung und steuerte das gewünschte Ziel an: Narbo hatte beschlossen, direkt seine Ausrüstung aufzunehmen.

Für einen solchen Einsatz musste man ausreichend vorbereitet sein: Immerhin wusste niemand, wie dieser Thoth seine Daten sicherte. Doch wenn er sich im finsteren Geschäft des Raumschiffshandels halten konnte, war er ganz sicher kein Anfänger!

Aber der Ferengi war ein ausgewiesener Profi. Er durfte nur nicht den Fehler begehen, zu locker an die Sache ranzugehen. Immerhin hatte er in letzter Zeit auch nicht großartig Gelegenheit gehabt zu trainieren.

--- Besprechungsraum

Der Sivaoaner stand am Fenster des Besprechungsraumes, sein Blick in die Unendlichkeit des Alls gerichtet. Die Gedanken ruhten noch in den letzten zwanzig Minuten. Eher unterbewusst nahm er Inaras Anwesenheit wahr. Erst viel später wurde ihm der kurze Anflug der Panik bewusst, der über Inara schwappte und in ihrer Witterung eigentlich nicht zu übersehen war. Auf wen oder was, konnte er nicht genau sagen, dazu hätte er sich umdrehen müssen.

Stattdessen beschäftigte ihn die Frage, ob er während des Streites nicht doch hätte einschreiten sollen. Für seinen Geschmack war die Situation viel zu schnell eskaliert. Würde es während des Einsatzes eine ähnliche Situation geben... Er wollte gar nicht darüber  nachdenken, was alles passieren konnte.

Zunächst hatte er gewartet, um zu sehen, wie sich das Gespräch entwickelte. Dann aber war er schlicht nicht mehr sicher gewesen, was er tun sollte. Ob er etwas tun sollte. Auf Sivao hätte er ein Machtwort gesprochen. Niemand hätte es gewagt, ihm zu widersprechen. Vielleicht mit der Ausnahme eines anderen Barden - der aber hätte sich nie so aufgeführt.

Am besten würde er dies mit dem Captain besprechen. Schon, weil es eine sehr schwierige Situation war. Pormas ließ sich sehr leicht reizen. Inara offensichtlich auch und das war keine gute Kombination. Beide würden sich am Riemen reißen müssen.  Dazu kam April, die schon bei ihrer Exkursion auf DS9 für das eine oder andere Problem gesorgt hatte.

Sternenlicht atmete noch einmal tief durch, bevor er sich wieder der Trill zuwandte. Er hatte bereits eine dumpfe Ahnung, was ihr auf dem Herzen lag. Viel hatte er noch nicht über den Al'jiman gehört, aber es reichte für eine erste Abschätzung.

"Was kann ich für Sie tun?", seine Stimme war wohlklingend wie immer, völlig ruhig. Die Probleme, die seine Gedanken beschäftigten, drangen nicht einen Millimeter nach Außen.

Inara zögerte einen Moment lang. Jetzt, da sie Sternenlicht gegenüberstand, wusste sie nicht genau, wie sie das Thema zur Sprache bringen sollte. Immerhin kannte der erste Offizier Theocrates weit länger als sie, und eine Menge Spezies würden Zweifel an der geistigen Gesundheit des Griechen nicht als ernstgemeinte Sorge, sondern als Beleidigung auffassen.

'Ich glaube, Ihr Sicherheitsoffizier verliert den Verstand' war keine geeignete Methode, um sich auf einem Schiff Freunde zu machen.

"Ich... ich mache mir Sorgen", sagte sie schließlich langsam. "Ich weiß, ich bin neu auf dem Schiff und kenne die Leute nicht so gut wie Sie, deshalb bin ich auf Ihre Einschätzung angewiesen. Es geht um Theocrates."

Es fiel der Trill schwer, die Körpersprache des Katzenmannes zu lesen, aber das unweigerliche Zucken seiner Ohren wirkte eher unbegeistert. Innerlich verdrehte sie die Augen. Sie hätte gleich wissen sollen, dass sie es verpatzen würde. Sich Freunde zu machen zählte nicht gerade zu ihren Stärken.

"Ich gebe offen zu, dass ich ihn nicht ausstehen kann", fuhr sie fort und zuckte mit den Schultern. "Aber darum geht es nicht. Und ich rege mich auch schon gar nicht mehr auf." Auf der Suche nach Worten strich sie sich durch die Haare. "Vorhin während dem... 'Briefing'..." Ihre Lippen zuckten kurz und amüsiert. "...dachte ich, er wolle mich beleidigen. Aber dann habe ich nachgedacht. Das war eine so merkwürdige Beleidigung - Es war, als hätte er mit jemandem über mich gesprochen, der ihm völlig falsche Informationen gegeben hat. Wir haben an meinem ersten Tag hier nur einmal kurz miteinander gesprochen - er hat keinen Anhaltspunkt, keinen, um irgendeine Einschätzung darüber abzugeben, wie ich mich in einem Kampf verhalten würde. Egal ob positiv oder negativ. Es ist so merkwürdig", wiederholte sie und schüttelte den Kopf.

Einen Sekunde lang ließ sie sich die Angelegenheit noch einmal durch den Kopf gehen. Nein, es gab wirklich keine andere Interpretationsmöglichkeit. Selbst wenn Theocrates hinter ihrem Rücken Informationen über sie eingeholt hatte, zum Beispiel bei April oder Victor. Entweder war er verrückt, oder er hatte sich ihre Abfuhr am ersten Tag mehr zu Herzen genommen, als sie vermutet hätte. Hm.

"Ich will niemanden beleidigen", fuhr Inara bedächtig fort und sah Sternenlicht an. "Aber ich mache mir wirklich Sorgen." Immerhin war sie dabei, sich mit einem Haufen fremder Leute in ein nicht gerade ungefährliches Abenteuer zu stürzen. "Theocrates ist... Ist alles in Ordnung in seinem Kopf?" Sie runzelte die Stirn. "Hat er Probleme, von denen ich wissen sollte, wenn wir auf diesen Planeten fliegen?"

--- Brücke, technische Konsole

Jean betrachtete den Terraner mit einem langen, prüfenden Blick. Im Gegensatz zu ihr war der Sicherheitschef fast schon ein Riese. Seit dem Attentat hatte sie noch keine großen Gedanken darauf verschwendet, warum ein Mörder es auf Theocrates abgesehen haben könnte. Zwar hatte sie einiges an Gerüchten über den Vorfall gehört, aber nichts hatte annähernd mit dem zusammengepasst, was sie erlebt hatte, nachdem der Ferengi die Wand ihres Quartiers gesprengt hatte.

Mit einem unguten Gefühl dachte sie an den entsprechenden Tag zurück, wodurch sich doch ein gewisses Angstgefühl einstellte.

„Sagen Sie, Mr. Theocrates, wenn wir auf diesen Planeten fliegen … wie viele Attentäter gibt es da, die Sie umbringen wollen?“, fragte die Trill unbedarft, während sie sich an der Konsole anmeldete. Dem Knoten in ihrem Magen ging es dadurch schon ein wenig besser. Ihre tiefblauen Augen fixierten den Griechen – nicht provokativ, aber doch durchdringend.

"Wie bitte?", ehrlich verblüfft schaute der Südländer von der Grafik eines Kommunikators auf und blickte der kleinen Trill in ihre fast meerblauen Augen. Nach all den provokanten Frauen im Besprechungsraum hatte er Xen eigentlich als angenehme Abwechslung empfunden. Kurz flammte Ärger in ihm auf, aber die Unschuld ihres Blickes brachte ihn schnell zur Räson.

Es lag weder die Absicht zu provozieren, noch Falschheit in ihren Augen.

Außerdem war es eine gute Frage, der er noch nachgehen würde.

Seufzend wandte er den Blick ab und bastelte an dem Entwurf für den Kommunikator, während er anfing zu erzählen. Er wusste, wie stur Frauen, egal ob Schottin oder Trill, sein konnten.

Selbstredend würde er ihr nicht die ganze Wahrheit erzählen, aber einen kleinen Teil Wahrheit preiszugeben würde der irrwitzigen und leider teils treffenden Gerüchteküche Einhalt gebieten. Tatsächlich hatte er die Informationen nur von Kai bekommen (mit einiger 'Überredungskunst'), da viele Personen an Bord des Schiffes dem Südländer nicht ganz unbefangen gegenübertraten.

Nun, bis auf ein paar aufdringliche Damen, aber auch die schienen von seiner „Unbesiegbarkeit" bis hin zum Gerücht des "Wandelnden Toten" eher fasziniert, als dass sie es ansprechen wollten.

Wieder einmal schüttelte Pormas den Kopf.

"Um Ihre Neugier zu befriedigen und Ihre Sorgen zu zerstreuen: Ich erwarte keine weiteren Attentate auf meine Person. Die Personen, die es auf mich abgesehen hatten, gehörten einer paramilitärischen Sekte auf Bajor an, der ich seinerzeit arg auf die Füße getreten war. Genau genommen habe ich sie zerschlagen", kurz hielt der Sicherheitschef inne, während die schrecklichen Bilder der explodierenden Bergkette vor seine Augen traten.

Er wusste, dass es ihn nicht mehr loslassen würde und er war froh darum. Verdrängt hatte er es lange genug. Mit einem kleinen Seufzer fuhr er fort, "Die letzten Reste dieser Vereinigung verfolgten mich, seitdem ich ihnen ein zweites Mal in die Suppe gespuckt hatte, als sie, mit ähnlichen Mitteln wie hier, ein anderes Schiff übernehmen wollten.

Deswegen waren diese Personen nicht gut auf mich zu sprechen, aber Sie müssen sich keine Sorgen machen, schließlich gibt es keinen einzigen mehr von Ihnen und von sonstigen Steckbriefen mit meinem Foto drauf habe ich keine Kenntnis."

Wieder hielt Pormas inne. Nun gut, er wusste wirklich nicht davon, aber unliebsame Überraschungen gehörten zur Tagesordnung auf diesem Schiff. Aber mit diesen Sorgen sollte sich die zierliche Frau vor ihm nicht herumschlagen, dass war allein sein Problem. Ernst blickte er wieder in die Augen der Trill, die schon wieder ein anderes Blau angenommen zu haben schienen.

"Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen. Ich werde darauf achten, dass Ihnen und dem restlichen Außentrupp nichts passieren wird", unwillkürlich setzte er ein ehrliches und charmantes Lächeln auf, "Im Zweifelsfalle stellen Sie sich einfach hinter mich, ich bin schließlich das größere Ziel."

--- Krankenstation

April biss sich kurz auf die Unterlippe, während sie sich - betont gelassen - auf das gegenüber stehende Biobett setzte und geistesabwesend die Schläfen massierte.

Sie hasste es, nicht topfit zu sein, vor allem wenn es sich um solche … lästigen Gene handelte. Eigentlich hätte sie sich ja im Laufe der Jahre daran gewöhnen müssen …

Die Kriegerin holte tief Luft und fixierte Llewella mit ihren dunklen Augen.

„Wie Sie ja wissen, bin ich zu einem Viertel betazoidischer Abstammung und das bringt einige Nebenwirkung mit sich: Auf der Station, die wir vor ein paar Stunden passiert haben, waren etliche Betazoiden und die telepatischen ‚Wellen’ waren geradezu erschlagend.“

Eine kurze Pause entstand, in der April die Ärztin kurz prüfend musterte. Interessanterweise konnte sie den Gesichtsausdruck der Schottin noch nicht wirklich deuten; dann erzählte sie weiter.

„Diese ‚Problem’ habe ich schon mein ganzes Leben. Da ich aber bis jetzt nichts mit Telepathen zu tun hatte, waren die Auswirkungen halbwegs erträglich. Die Gedanken der Personen um mich herum haben sich eher wie ein schwaches, weit entferntes Echo angefühlt und Klingonen senden fast keine empathischen Wellen aus, doch mittlerweile kommt es mir eher so vor, als würde eine Herde Büffel durch meinen Kopf traben.“

Noch eine Pause.

„Wenn wir auf diese Mission gehen, ist es durchaus wahrscheinlich, dass sich auch Telepathen auf dem Planeten befinden werden. Wenn diese ‚Büffelherde’ nicht zum stehen kommt, bin ich nicht sicher, ob ich auch nur einen einzigen gezielten Schuss abgeben kann“, beendete April mit einem sarkastischem Grinsen ihren Bericht und wartete gespannt auf die Reaktion der Ärztin.

Llewella ließ sich die Worte der jungen Frau durch den Kopf gehen. Ihr war nicht so ganz klar, was April nun wirklich von ihr erwartete. Wunder konnte sie keine bewirken. Gene unterdrücken auch nicht.

"Miss Schahrein", setzte die Schottin an, um einen neutralen Tonfall bemüht. "Ich glaube nicht, dass Ihr Problem medizinisch lösbar ist.", sie verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete Aprils Reaktion.

"Wie sie selber sagen, ist das Problem genetischer Natur. Wie, stellen Sie sich vor, soll ich diese Gene unterdrücken? Die einzige Möglichkeit wäre, deren Folgen zu unterdrücken. Das könnte ich sicherlich tun - aber leider nicht selektiv. Das Mittel würde Ihre gesamte Wahrnehmung lahmlegen. Dann wären Sie auch nicht in der Lage, auch nur einen Schuss abzufeuern, schätze ich...

Das einzige, was in meiner Macht liegt und Sie gleichzeitig nicht so stark beeinträchtigt sind Mittel, wie ich sie Ihnen vorhin verabreicht habe. Sie wirken, aber sicherlich nicht ganz so, wie Sie sich das erwartet haben.

Ansonsten kann ich Ihnen nur empfehlen zu lernen, Ihren Geist abzuschirmen. Wer Ihnen dabei helfen kann die entsprechenden Techniken zu erlernen kann ich allerdings nicht sagen. Möglicherweise einer der Vulkanier, die bei uns an Bord sind?"

--- Besprechungsraum

Sternenlichts Schweif hatte, trotz seines Unmutes über die Situation, angesichts Inaras Schlussfolgerung den Ansatz einer Spirale gebildet. Diese Einschätzung Pormas war ihm nicht neu, die Trill aber hatte einen besonderen Weg gefunden, sie zum Ausdruck zu bringen.

Er räusperte sich, was in den Ohren eines Menschen wohl eher wie ein kehliges Knurren klang, bevor er sich wieder an Inara wandte:

"Ah, jetzt verstehe ich. Bitte machen Sie sich keine Sorgen über den Geisteszustand von Mr. Theocrates. Sein wahres Problem ist seine Impulsivität. Ich fürchte, Sie sind hier ein wenig zwischen die Fronten geraten.

Er weiß im Grunde gar nichts über Sie. Der Captain und ich sind bisher die einzigen, die über Ihre Hintergründe informiert sind, Inara. Meine Vermutung ist, dass er sich seiner Beleidigung gar nicht bewusst war, er hat sich einfach gehen lassen.

Vielleicht brauchen Sie beide einfach noch einmal einen zweiten Start, in aller Ruhe. Im Grunde ist er, wie es bei den Terranern heißt, 'In Ordnung.' Er hat halt, wie wir alle, seine Probleme."

--- Brücke, technische Konsole

"Da haben Sie allerdings Recht!", antwortete Jean sichtlich erheitert  als sie sich die Situation bildlich vorstellte. Zwar war der Terraner auch nur aus Fleisch und Blut, aber um den ersten Schuss abzufangen, würde es sicher reichen.

Ob ihre Bedenken nun mit einem Mal zerstreut waren, bezweifelte die Trill - aber immerhin machte der Sicherheitschef einen ehrlichen Eindruck.  Zumindest er schien halbwegs davon überzeugt zu sein, dass sie alle heil wieder auf das Schiff zurückkamen und das war ja schon mal eine gute Ausgangssituation.

Für einen kurzen Augenblick ließ sie ihren Blick noch auf dem Profil den Griechen ruhen und wandte sich dann wieder der Konsole zu. Eigentlich war er ja ein ganz sympathischer Kerl,  abgesehen von seiner Größe. Kurz verschwendete die junge Trill einen Gedanken an ihre eigenen "Verfehlungen" der letzten Jahre und kam mit einem unterdrücken Schmunzeln zu dem Ergebnis, dass diese Dinge belanglos und langweilig waren im Vergleich zu Theocrates’ paramilitärischen Sekte.

"Na, vielleicht tut uns allen die frische Luft ja auch etwas gut ...", bemerkte Jean, während sie dem Kommunikator noch einige Details hinzufügte.

Pormas seufzte leicht und lächelte der kurz aufblickenden Trill zu. Sie war wirklich eine nette Frau und Pormas fragte sich, warum er sich vorher noch nie an sie "rangemacht" hatte. Wahrscheinlich gerade, weil sie so nett war. "Ich glaube auch, dass ein bisschen Frischluft eine angenehme Abwechslung sein wird, um dem Lagerkoller zu entgehen."

Während er sprach bereitete er noch die letzten Spezifikationen an den Kommunikatoren vor. "Wenn wir alle mal etwas anderes als dieses Schiff sehen wird es hoffentlich wieder friedlicher und nicht so... gereizt hier ablaufen...", der Südländer war verwirrt ob seiner sensiblen Seite, die er an sich entdeckt hatte, oder vielmehr von Llewella entdeckt worden war. Wieso machte er sich jetzt Gedanken darüber, wie es der jungen Technikerin ging? Was sie fühlte?

Unsicher räusperte er sich, "So... diese Einstellungen müssten die Kommunikationsverbindungen sicher machen. Zumindest ist mir noch keiner untergekommen, der sie in unter zwei Monaten knacken könnte. Für die Layouts", geschickt öffnete Pormas auf dem Display mit ein paar kryptischen Befehlen eine Baumstruktur, in der er nützliche Informationen versteckt hatte, "würde ich für jedes Team je eines der Folgenden auswählen. Wenn beide Teams unterschiedlich aussehende Kommunikatoren haben, wird wenigstens niemand beim zufälligen Aufeinandertreffen der Gruppen daraus irgendwelche Schlüsse ziehen können."

Mit ein paar weiteren Befehlen schränkte er die Kandidatenliste auf die zehn gängigsten Modelle der führenden Hersteller ein, welche zwischen fünf und zehn Jahre alt waren aus. "Diese Modelle sind schon länger auf dem Markt, ohne irgendwelche Besonderheiten. Solange unsere Kommunikatoren nicht wie neu aussehen, oder auseinandergenommen werden, ist kein Unterschied zum Original feststellbar."

Der Sicherheitschef überspielte die Kandidaten von seinem Ordner und schloss ihn wieder. "Ich weiß, Sie haben noch einiges am Shuttle zu tun bzw. sich über Shuttles zu informieren, aber ich würde Sie bitten, sich zuerst um die Kommunikatoren zu kümmern. Ich werde Ihnen in einer Stunde ein gefälschtes Log- und Bordbuch zukommen lassen, welches noch in die Sivao eingespeist werden müsste."

Kurz überlegte Pormas, ob es noch etwas Technisches zu tun gab, aber ihm fiel derzeit nichts ein. Wieder suchte er die Augen der Trill, bevor er weitersprach. "Ich weiß, es ist eine Menge Arbeit -  meinen Sie, Sie schaffen das?"

Jean blickte von ihrer Anzeige auf und lächelte den Terraner herzlich an. Für einen kurzen Augenblick stellte sie sich die Frage, was die beiden Frauen gegen den Griechen hatten: Eigentlich war er ja ganz in Ordnung.

"Stimmt, das ist einiges zu tun - aber zur Not finde ich sicher einen Lakaien aus dem Maschinenraum, der mir helfen kann", antwortete sie, während sich ein breites und schelmisches Grinsen auf ihr Gesicht legte.

"Da wird sich sicher jemand finden lassen, der Ihnen gerne hilft...", auch auf Pormas Gesicht breitete sich ein breites Grinsen aus, als er an seinen 'Lakaien' dachte, den er mit einigen Aufgaben betreuen müsste, "Dann schon einmal vielen Dank. Wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben sollten, zögern Sie nicht, mich zu fragen."

Mit einem freundlichen Lächeln verabschiedete sich der Südländer von der Trill. "Theocrates an Victor. Melden Sie sich in zehn Minuten im Sicherheitsbüro. Wir haben viel zu tun..."

Mit diesen Worten verschwand der Südländer im Turbolift.

--- Krankenstation

April biss sich auf die Unterlippe und ließ ihren Blick für einen Moment  auf dem Gesicht der Ärztin ruhen, während sie die Antwort der Terranerin durchdachte.

Campbell hatte Recht - was hatte sie sich genau erwartet? Ein Mittel, das all ihre Probleme lösen würde?

Doch diese Einsicht wollte sich nicht so ganz mit ihrem Gefühlsleben und vor allem nicht mit ihren Kopfschmerzen vereinbaren lassen.

Einen Vulkanier zu Rate ziehen? Im ersten Augenblick fiel April nur die drahtige Vulkanierin ein, die an der Navigation arbeitet. Sie kannte nicht mal ihren Namen und wusste auch warum. Die Sicherheitlerin war der Frau nach Möglichkeit bis jetzt aus dem Weg gegangen - die Motivation, sie bei fast jeder Gelegenheit zum Schweigen zu bringen, war einfach zu groß. Vulkanier waren für den Geschmack der Halbbajoranerin einfach zu arrogant.

Mit der Alternative von Medikamenten konnte sie leben - mit den Nebenwirkungen weniger. Obwohl - eine gewisse Stille in ihrem Kopf war eindeutig eine verlockende Idee, die es wert war, weiter verfolgt zu werden.

"Sie haben natürlich Recht, Miss Campbell - die Ursache des Ganzen können Sie nicht beheben", antwortete April dann langsam.

"Ich glaube für den Anfang nehme ich nochmal etwas von Ihrem Mittel, das Sie mir vorhin gegeben haben. Für die Alternative mit dem Vulkanier habe ich fürs erste - sagen wir es mal so - nicht die nötige Ruhe... und ich will Ihnen nicht noch einen Patienten mehr auf die Krankenstation bringen"

Ein leichtes Grinsen legte sich auf das Gesicht der jungen Frau, verebbte aber im nächsten Augenblick sofort wieder, als sie sich des dumpfen Echos in ihrem Kopf wieder bewusst wurde.

Llewella nickte langsam, als sie sich die Worte der Halbbajoranerin durch den Kopf gehen ließ. "Wahrscheinlich wäre auch bei Weitem nicht genügend Zeit, um vor dem Abflug des Shuttles noch die notwendigen Techniken zu erlernen...", überlegte sie laut.

"Aber lassen Sie es sich doch einmal durch den Kopf gehen. Ich möchte Sie ungern längerfristig mit Medikamenten dieser Art behandeln..."

Nachdenklich wischte sich die Schottin eine rote Strähne aus dem Gesicht, die ihr immer wieder vorwitzig in die Stirn fiel. Aber eine andere Möglichkeit fiel ihr einfach nicht ein.

Sie wandte sich um und schritt zum Replikator. Sie gab ein paar Befehle ein und mit einem leichten Summen erschien ein kleiner Kunststoffbecher im Ausgabefach, darin zahlreiche kleine, weiße Tabletten.

"So, nehmen Sie diese einfach mit. Bei zwei Tabletten am Tag sollte dieser Vorrat eine ganze Weile halten.", sie blickte April fest an. "Nicht mehr als zwei, bitte, sie wirken relativ lang. Und wenn Sie die Möglichkeit haben, dazu etwas Flüssigkeit zu sich zu nehmen, wäre das wunderbar. Es würde die Aufnahme des Wirkstoffs verbessern und somit den Wirkungseintritt beschleunigen.

April schwang den Becher kurz auf Augehöhe etwas hin und her und ließ die kleinen Pillen klappernd von der einen Becherwand zur anderen fliegen. Ihr skeptischer Blick wanderte abwechselnd zwischen den Pillen und dem abwartenden Gesichtsausdruck der Ärztin hin und her.

Dann nahm sie eine erste Tablette aus dem Becher, schluckte sie und replizierte sich ein Glas Wasser, das sie sofort in einem Zug leerte.

"Hat das Zeug irgendwelche Nebenwirkungen? Außer die eben angesprochenen?"

"Reichen Ihnen die nicht?", wollte Llewella wissen, wobei sie ihrem Gegenüber ein breites Grinsen zuwarf. "Aber nay, Nebenwirkungen hat es sonst an und für sich keine.

Zumindest, so lange Sie sich an die Anwendungsanleitung halten. Würden Sie mehr Tabletten nehmen als verordnet, würden Sie sich innerhalb kurzer Zeit ziemlich krank fühlen. Möglicherweise auch Halluzinationen bekommen.

Daher auch die explizite Dosierungsanweisung", erläuterte die Ärztin weiter. "Wenn Sie nicht in der anderen Gruppe wären, würde ich Ihnen die Dinger nicht einfach so in die Hand drücken, sondern bei mir behalten.

Aber ich vermute, Sie sind erwachsen genug, um vernünftig damit umzugehen."

--- Deck 13, Shuttlerampe

In Gedanken hatte Narbo bereits den ersten Teil der benötigten Ausrüstungsgegenstände zusammengestellt, als er sein stolzes Shuttle erreichte.

Freilich blieb er in gebührendem Abstand stehen, er wollte schließlich keine Gliedmaßen verlieren. Oder gar seinen Kopf. Das Sicherheitssystem war nicht sehr zimperlich, wenn es seine Ziele wählte.

"Das sollte reichen", meinte der Ferengi einen Moment später zu sich selbst, als er erfolgreich die aufwendige Deaktivierungsprozedur abgeschlossen hatte.

Eigentlich konnte er noch nicht genau sagen, ob er erfolgreich gewesen war. Das System gab keine entsprechende Rückmeldung. Potentielle Eindringlinge sollten nur einen Versuch haben - und bisher war noch jeder Hacker gescheitert!

Überzeugt, nichts falsch gemacht zu haben, trat er einen Schritt über die auf den Boden gezeichnete Markierungslinie und ging auf die Gint zu.

Als er einen Meter vor der Luke entfernt zum Stehen kam, wurde er von einem Sensor abgetastet. Kurz darauf öffnete sich die Shuttletür und er konnte eintreten.

--- Shuttle Gint

"Luke schließen!", wies der Barbesitzer sein Shuttle an. Gleichzeitig wurde die Beleuchtung automatisch aktiviert und der Bordcomputer aus der Hibernation erweckt.

Um sich unauffällig auf dem Planeten bewegen zu können, wählte er einen einfachen Aktenkoffer, wie er noch immer von Geschäftsleuten benutzt wurde. Narbos moderne elektronische Ausrüstung war in Miniaturbauweise hergestellt, teilweise waren es sogar Einzelanfertigungen, die sehr teuer gewesen waren.

Dafür war sie aber sehr kompakt, genauso wie die geringe Menge an Sprengstoff, die er als "Plan B" einpackte: Es gab immer noch genug Spinner, die sich lieber auf drei Handbreit Duranium als auf filigrane Computersysteme verließen.

Und es gab nichts Nervigeres als einen dämlichen Pakled, der den einzigen Schlüssel zu einem rein mechanisch funktionierenden Panzerschrank verschluckt hatte.

Wenn man keinen Sprengstoff dabei hatte, musste man erst wieder den Schlüssel aus dem Pakled herausholen. Auch ein Grund, weshalb Narbo immer ein Messer dabei hatte. Aber wer wühlte schon gerne zwischen halb verdauten Essensresten herum?

Den verbliebenen Platz im Koffer hatte er jedenfalls schon verplant:

Denn er würde ein Seil brauchen. Narbo hatte immer ein Seil dabei. Seile waren nützlich und vielseitig, außerdem funktionierten sie auch noch, wenn die Sicherheit schon den Strom gekappt hatte.

Und zur Not konnte man den Pakled damit auspeitschen, _bevor_ er den Schlüssel verschlucken konnte...

--- Krankenstation

Aprils linke Augenbraue zog sich beim letzten Satz der Ärztin etwas nach oben und für einen kurzen Moment musterte sie Llewella durchdringend. Hatte sie gerade eine gewisse belehrende Strenge in der Stimme der  Terranerin vernommen?

Ein Augenblick der Stille verging, dann beschloss die Kriegerin ihre Bedenken bei Seite zu schieben und den Satz zu ignorieren - was hatte das denn mit Erwachsensein zu tun?

Auf Aprils Gesicht legte sich ein entspanntes Lächeln.

"Danke Doktor, an Überdosierung hatte ich eigentlich nicht gedacht ...",  antwortete sie schlicht, ebenfalls mit einem Grinsen im Gesicht.

"Wenn unsere Mission vorbei ist und die Tabletten aufgebraucht sind, werde ich mich nochmal melden ..."

Die Tablette, die sie vor ein paar Minuten genommen hatte, begann langsam ihre Wirkung zu entfalten. Eine eigenartige Ruhe hatte sich auf das Gemüt der Halbbajoranerin gelegt, ein Gefühl, das sie bis jetzt - außer alleine in den Weiten des Alls - noch nie erlebt hatte.

Wie viele Besatzungsmitglieder waren an Bord der Atlantis? Ein paar Hundert? Vor einer Stunde hatte sie sie alle noch wie ein blechernes Echo hören können. Jetzt fühlte es sich eher an wie ein entferntes Rauschen von Wellen, das man durch ein über den Ohren liegenden Kopfkissen hörte.

Im ersten Moment hatte die Schottin den Eindruck gehabt, die Bajoranerin würde sich ärgern, aber nachdem sie ihr nun breit grinsend gegenüberstand, hatte sie sich wohl getäuscht.

Sie wurde aus der Frau nicht schlau. Irgendwie war sie einfach launisch...

"Dann ist ja so weit alles klar, nehme ich an?", wollte Llewella noch abschließend wissen. "Ich müsste mich so langsam an die Arbeit machen und meine Siebensachen für den Aufbruch zusammenpacken. Ich hoffe ja jedes Mal wieder, dass eine Mission ohne Verletzte abgeht - aber bisher bin ich noch jedes Mal enttäuscht worden..."

April nickte zustimmend und wandte sich dann der Tür der Krankenstation zu. Auch sie würde noch einige Vorbereitungen treffen müssen und wollte nichts dem Zufall überlassen.

"Jepp, soweit alles klar - bis nachher, Doktor!" Mit diesen Worten und einem Zischen der Tür war die Kriegerin auch schon im Gang verschwunden.

--- Besprechungsraum

Inara unterdrückte eine Grimasse. So einfach konnte der Sivaoaner sie nicht überzeugen. Dass Leute sich unverschämt verhielten, weil sie persönliche Probleme hatten, passte nicht in ihr Weltbild. Es erschien ihr als weit wahrscheinlicher, dass mit Theocrates etwas eben nicht in Ordnung war.

Aber wenn sie vorhätte, Sternenlichts Einschätzung nicht zu akzeptieren, dann hätte sie dieses Gespräch erst gar nicht suchen dürfen. Also nickte sie langsam und abschätzig. "Also gut. Vielen Dank." Sie zögerte noch einen Augenblick lang und fügte als Friedensangebot hinzu: "Solange Theocrates sich benimmt, müssen Sie sich keine Sorgen über ihn machen."

Sie war nicht ganz sicher, ob Sternenlicht unter dem Versprechen ebenfalls ein Friedensangebot verstand - sie hatte wieder Probleme damit, seine Körpersprache zu verstehen -, aber das Thema war vielleicht insgesamt gar nicht so wichtig. Immerhin hatte Theocrates sich und sie auf unterschiedliche Teams verteilt. Sie fragte sich, ob dahinter eine tiefere Absicht lag.

"Bis später", verabschiedete sie sich mit der Andeutung eines Saluts und verließ den Raum.

Irritiert blickte der Sivaoaner auf die Türen, die sich hinter Inara wieder geschlossen hatten. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Solange sich die Gemüter dadurch beruhigten, sollte es ihm recht sein.

Innerlich den Kopf schüttelnd machte er sich auf den Weg zum Büro des Captains.

Entschlossenen Schrittes ging er zur Tür.

--- hinterer Bereich der Brücke

Unbehaglich warf Inara auf dem Weg zum Turbolift einen Blick auf den Griechen und ihre Landsfrau, die sich über eine Konsole beugten und sie nicht bewusst wahrnahmen: Theocrates drehte ihr den Rücken zu. Xen konzentrierte sich auf Theocrates.

Irgendwie war es absurd, dass ihre Instinkte darauf bestanden, in dieser kleinen, unscheinbaren Frau die allergrößte Gefahr zu sehen. Die Trill beschloss, sich zusammenzureißen.

Aber sie machte auf dem Weg zum Turbolift auch nicht auf sich aufmerksam.

--- Brücke, technische Konsole

Lächelnd wandte sich Xen wieder der Konsole zu und gab noch einige Angaben zu den Kommunikatoren ein. Ihre Gedanken hingen noch für einen  Moment dem Gespräch mit dem Terraner nach, dann konzentrierte sie sich endgültig auf ihre bevorstehende Aufgabe. Ihr eigenes "Projekt" würde wohl noch etwas warten müssen.

"Konfiguration der Kommunikatoren abgeschlossen", meldete der Computer einige Augenblicke später, was Jean zufrieden nicken ließ.

"Computer, die Konfiguration speichern - ich werde sie nachher replizieren", befahl sie knapp und wandte sich dann ebenfalls dem Turbolift zu in dem sie wenige Augenblicke später verschwand.

--- Turbolift

"Xen an Kersakov. Melden sie sich in einer viertel Stunde in der Shuttlerampe. Ich benötige dort Ihre Hilfe."

Die Stimme der Technikerin klang hart und hatte fast schon einen Hauch eines Befehlstons an sich. Ein Klangmuster, das, wie Jean plötzlich bewusst wurde, sie eigentlich noch nie in ihrer Stimme bemerkt hatte. Es fühlte sich eigenartig an - vor allem, da sie es normalerweise selbst war, die Befehle entgegennahm.

--- Deck 5, Quartier 458

Ein breites Grinsen hatte sich auf Xens Gesicht gelegt, als sie einige Minuten später ihr Quartier betreten hatte. Dieses Klangmuster hatte ihr gefallen und nachdem der Techniker nicht widersprochen hatte schien es anscheinend auch seine Wirkung zu zeigen.

Mit einem leisen Seufzen deaktivierte Jean nun die Dusche und stieg tropfend aus der Nasszelle. Sie schnappte sich ein kleines Handtuch und rubbelte damit ihre kurzen blonden Haare trocken, während sie einmal quer durch ihr kleines Quartier lief und sich ein paar frische Klamotten aus dem Schrank holte.

Das Wasser auf ihrer Haut ließ ihr einen kühlen Schauer über den Rücken laufen, den sie mit einem Grinsen im Gesicht sichtlich genoss. Es erinnerte sie an ihre Jugend, in der sie sich liebend gerne im Winter hinter dem Rücken ihrer Pflegeeltern hinausgeschlichen hatte, um eine Runde in einem nahegelegenen See zu schwimmen. Das heiße Prickeln auf der Haut, wenn sie sich danach unter die warme Dusche stellte, symbolisierte für die junge Trill den Inbegriff von Entspannung.

Auf ihrem Weg zurück ins Bad fiel Jeans Blick auf das PADD, welches sie beim Hereinkommen unbeachtet auf ihr Bett geworfen hatte. Ein Ansatz von Zweifel über die Durchführbarkeit ihrer Idee überfiel die Technikerin, während sie nach ihren Aufzeichnungen griff und einige Augenblicke gedankenverloren darauf blickte.

"Ein Königreich für eine Sternenflottendatenbank ...", murmelte sie vor sich hin, schob die Gedanken allerdings dann beiseite und legte das PADD auf ihren Nachttisch. Der Blick auf das Chronometer sagte ihr, dass sie sich beeilen musste, wenn sie noch vor dem Russen in der Shuttlerampe sein wollte.

Schnell trocknete sie sich vollends ab und wenige Minuten später war ihre blasse Haut mit den trilltypischen Flecken an den Seiten, unter einer blauen Stoffhose und einem schwarzen, langärmeligen Shirt mit tiefem Ausschnitt verschwunden.

Ihre blauen Augen untermalte sie mit dezenter, schwarzer Wimperntusche und Kajalstift. Beim Hinausgehen griff sie noch nach einer blauen Jacke - der Replikator hatte sie unter dem Titel "Jeansjacke" geführt - warf einen Tricorder und ein paar Chips in einen schwarzen Rucksack und hastete dann zur Tür hinaus.

--- vor dem Büro des Captains

Sternenlichts Schweif berührte den Kontakt rechts neben der Tür, und ein fröhliches Düdel-di-Düt™ klang dumpf durch die geschlossene Türe.

--- Büro des Captains

Erschrocken zuckte Julian zusammen, als der Türsummer durch sein Büro schallte. Er hatte so konzentriert in dem PADD geblättert, dass er gar nicht mehr daran gedacht hatte, dass er Sternenlicht zu sich gerufen hatte; zumindest vermutete er, dass dieser nun vor der Tür stand. Schnell fuhr er die Beleuchtung hoch, schlüpfte zurück in seine Schuhe und positionierte sich hinter seinem Schreibtisch.

"Herein", rief er laut, nachdem er sich geräuspert und in seinem Sessel Platz genommen hatte.

Zischend öffnete sich die Tür und gab den Blick frei auf den ersten Offizier der Atlantis. Mit einem Nicken begrüßte er ihn, als dieser vor seinem Schreibtisch zum Stehen kam.

"Setzen Sie sich doch", sagte Julian und zeigte auf einen Stuhl, während er selbst zum Replikator ging. "Kann ich Ihnen etwas zu Trinken anbieten?"

--- Gänge, einige Zeit später

Zügig schritt Inara in Richtung Krankenstation aus. Sie hatte nicht einmal den Computer nach dem Weg fragen müssen. Irgendwie hatte sie innerhalb weniger Tage mit schlafwandlerischer Sicherheit die Deckpläne verinnerlicht. Sie wusste, dass sie sich blind in Bereichen des Schiffs orientieren könnte, die sie noch nie betreten hatte.

Es war das erste Mal, dass sich das Wissen ihres Symbionten in ihren Kopf geschlichen hatte, ohne dass es einen Flashback auslöste, und sie wusste nicht, ob ihr die Erfahrung gefiel. Sie versuchte, nicht darüber nachzudenken.

Nach dem Gespräch mit Sternenlicht hatte sie zuerst ihr Quartier aufgesucht und sich für die kommende Mission ausgerüstet. Ihr Waffengürtel war jetzt mit mehreren Messern, einem Handphaser und ähnlichem Spielzeug ausgerüstet, über die Schulter hing ihr Disruptor.

'Meine Variante einer Uniform', dachte sie mit einem Grinsen. Sie wusste, dass sie sich wie jemand bewegte, der schwere Bewaffnung sechsundzwanzig Stunden pro Tag gewohnt war. Und dass sie sich mit einem Disruptor um die Schulter sicherer und wohler fühlte, gab sie offen zu.

Nichtsdestotrotz hielt sie inne, um ihren Gürtel zurecht zu ziehen und sich durch die Haare zu streichen, bevor sie die Krankenstation betrat. Campbell verdiente, dass der gute Ton gewahrt wurde.

--- Sicherheitsbüro

Lässig, mit übereinander geschlagenen Beinen auf dem Schreibtisch, saß Pormas in seinem Chefsessel. Nach kurzer Konsultation seiner "Kofferdaten" widmete er sich nun einem PADD, auf dem alle notwendigen Missionsdetails enthalten waren.

Mithilfe der Daten aus seinem Koffer hatte er herausgefunden, dass er tatsächlich mal auf dem Planeten gewesen war. Allerdings nur auf der Jagd bzw. Suche nach Jemandem und nicht zur "Erledigung". Die war auf der anderen Seite des Sektors erfolgt.

Nichtsdestotrotz hatte er ein paar hilfreiche Kontakte zur Verfügung. Aber er würde sie nur im größten Notfall kontaktieren, wer wusste schon, wie sie auf den Südländer reagieren würden. Schließlich war er auf seiner Informationssuche nicht gerade zimperlich gewesen...

Plötzlich stand ein leicht abgehetzter Kai vor ihm und wartete stocksteif auf Befehle. Das Salutieren und 'Aye, aye, Sir' rufen hatte Pormas zwar ganz lustig gefunden, ihm aber schnell wieder abgewöhnt.

Der Amerikaner rang mit sich, nicht laut Aufzuseufzen und sprach den Sicherheitschef auch nicht an, um seinen kurzen Atem nicht zu verraten. Selig hatte er noch ein bisschen geschlummert, als ihn der Ruf des Griechen geweckt hatte.

Nur nicht leider sofort, was seine Hektik erklärte.

"Schön, dass Sie doch noch gekommen sind, Mr. Victor", mit einer fließenden Handbewegung warf er dem jungen Sicherheitler das PADD zu. "Lesen Sie sich bitte ein und melden Sie sich danach bei Miss Schahrein. Sie hat die Leitung über das Team."

Pormas hatte noch kurz überlegt, Kai mit mehr Aufgaben zu betrauen, aber es gab nichts, was er ihm anvertrauen wollte. Dazu kannte er ihn nicht gut genug und außerdem gab es niemanden, der seine Arbeit so gut erledigen konnte wie er selbst.

Verdattert über die so schnelle Abfertigung stand Kai ein bisschen unschlüssig herum. Dafür hatte er sich so abgehetzt? Dafür die Eile? Ein kurzes Pfeifen lenkte seine Aufmerksamkeit schlagartig auf den Südländer und brachte sein Herz zum Überschlagen.

"Entweder setzen und lesen, oder gehen und dann lesen" Ruckartig, mit einem kurzen Gruß war der junge Mann im Begriff das Büro zu verlassen, als ihn Pormas noch einmal kurz anwies anzuhalten.

"Ach so... grüßen Sie Miss Schahrein schön von mir und wünschen Sie ihr viel Glück. Sie hat die einmalige Gelegenheit, mal zu zeigen, dass sie nicht nur eine große Klappe hat, sondern dass auch was dahinter steckt."

"Die Augen des Sicherheitlers wurden bei den Worten seines Chefs groß und er war froh, sich nicht noch mal umgedreht zu haben. Zwar stand er mit April auf guten Fuß, aber er hatte sie schon ein bisschen kennengelernt und dies war definitiv keine Nachricht, bei der sie "gelassen" bleiben würde.

"Aye, Sir...", erwiderte er langsam und verließ das Büro. Nun war es Pormas, der froh war, dass Kai sich nicht umgedreht hatte. Sein breites Grinsen wäre zu verräterisch gewesen.

Eine leichte Spur selbstgefällig lehnte sich der Sicherheitschef wieder zurück und bastelte ein wenig. An einer falschen Hintergrundgeschichte, falschen Schiffpapieren, falschen Logbüchern...

Der Grieche hatte einen reichen Fundus, aber ein bisschen dauern würde es schon.

Schließlich schrieb sich die Geschichte eines reichen Emporkömmling mit seiner Mätresse, seinem Piloten und der Technikerin für "Notfälle" nicht von alleine...

--- Krankenstation

"Doc?", fragte Inara in die Leere der Krankenstation hinein und drehte sich einmal um ihre eigene Achse, um das Ambiente in sich aufzunehmen. Steril, sauber, Krankenstation. Einen Moment lang erinnerte es sie unangenehm an die Operation, während der sie Intashs Wirt geworden war, aber der Eindruck verflog schnell. Gegen die Krankenstation der Atlantis war die ihres letzten Schiffs eine Müllhalde gewesen.

Aber dann entdeckte sie die Ärztin schon im hinteren Teil der Krankenstation. "He", sagte sie mit einem Lächeln, verschränkte die Finger im Gürtel und wandte sich ihr zu. "Hoffe, ich störe nicht. Ich wollte mich entschuldigen, dass ich Sie vorhin angefahren habe. Es war nicht persönlich. Sie haben mich da auf dem falschen Fuß erwischt."

Wie so oft war ihr Ärger so schnell verflogen, wie er gekommen war. Zumal sie beeindruckt hatte, dass Campbell sich nicht von ihr provozieren ließ. Da konnte sie auch darüber hinwegsehen, dass sie im Briefing eindeutig Theocrates zur Hilfe geeilt war.

Vielleicht brauchte der Mann ja einen Wachhund. Inara bemühte sich, ihr Lächeln nicht zum Grinsen wachsen zu lassen.

Innerlich seufzte Llewella auf, als schon wieder jemand etwas von ihr  wollte. Hatte jemand etwas dagegen, dass sie sich auf die bevorstehende Aufgabe vorbereitete?

Sie unterdrückte jede unwirsche Reaktion und sah der Trill entgegen. Ein wenig irritierte diese sie ja schon. Was hatte Sternenlicht ihr erzählt, dass sie auf einmal ihre Aggressivität abgelegt hatte und sich entschuldigen kam?

Nun, Llewella hatte sich immer schon Mühe gegeben, andere nicht von vorneherein zu verurteilen. Also würde auch Inara eine zweite Chance bekommen.

Außerdem - was war schon geschehen? Sie wusste aus eigener Erfahrung, wie provokant Pormas' Verhalten gelegentlich sein konnte. Bloß weil er auf seltsame Weise *sie* nicht mehr provozierte, sondern andere Dinge in ihr hervorrief sollte sie besser nicht vergessen, dass das nicht immer der Fall gewesen war...

"Das ist kein Problem, Miss Intash", richtete sie daher lächelnd das Wort an die Trill. "Ich bin nicht nachtragend."

Einen Moment lang wurde Inaras Lächeln etwas gezwungen. Freundliche Miene oder nicht, die Ärztin hatte im ersten Moment nicht gerade gewirkt, als sei sie an einer Entschuldigung interessiert. Einer Entschuldigung, wohlgemerkt, die Inara ihr eigentlich nicht schuldig war, schließlich hatte die Frau vorhin eine unfreundliche Antwort provoziert. Sie bot die Entschuldigung an, weil Campbell sie beeindruckt hatte. Dadurch hatte sie sich von Theocrates' Anhängsel in jemanden verwandelt, der es wert war, wahrgenommen zu werden.

Aber gut. Kein Grund, da zu viel hineinzuinterpretieren. Vielleicht war Campbell einfach nur nervös wegen des Ausflugs, der vor ihnen lag. Immerhin war sie eine Ärztin. Vielleicht verließ sie das Schiff nicht oft. Oder hatte sogar einen Grund, aus dem sie es nicht gern verließ, so wie Inara.

Unwillkürlich fühlte die Trill sich versucht zu fragen, wie es eine Frau wie Campbell auf ein Schiff wie die Atlantis verschlug. Aber zu viele Fragen würden Gegenfragen provozieren, die sie nicht beantworten konnte, und die Körpersprache der Ärztin wirkte, als sei sie beschäftigt.

Später. Später oder besser gar nicht.

"Freut mich. Ich will mir keine Feinde machen." Sie wollte sich verabschieden, zögerte dann aber. Neugierig sah sie sich noch einmal um. "Irgendwas, mit dem ich Ihnen helfen kann? Sonst überlasse ich Sie besser Ihrer Arbeit."

--- Waffenkammer

Nachdem April die Krankenstation verlassen hatte, hatte sie einen kurzen Abstecher in ihr Quartier gemacht, um sich nach dem anstrengenden Morgen nochmal etwas frisch zu machen. Jetzt trug sie ihre vertraute klingonische Uniform und hatte sich, um nicht zu auffällig zu wirken einen grau-schwarzen, leichten Mantel übergeworfen. Einzig und alleine die schweren Stiefel und die ledernen Handschuhe, die im Augenblick noch in ihrer Manteltasche versteckt waren würden einen kleinen Hinweis auf die Kriegerin im Inneren geben.

Mit einem skeptischen Blick musterte die Halbbajoranerin nun den Inhalt des Waffenschrankes um mit einem schiefen Lächeln feststellen zu müssen, dass die im Computer hinterlegte Inventarliste nicht unbedingt der Realität entsprach. Nur gut, dass ihr eigener Fundus an Waffen sie zumindest ein paar Messer und ein Phasergewehr nicht vermissen ließ.

Es dauerte nicht lange, bis April einen Teil der Gegenstände gefunden hatte. Einen Phaser, der in der Innentasche ihres Mantels unterkam, und fünf kleine Blendgranaten, die in einer praktischen Tasche ihren Platz am Gürtel der Kriegerin fanden.

Aprils Blick fiel auf eine Sensorbrille für Phasergewehre, die jemand achtlos in die Ecke des Schrankens geschmissen hatte und griff ebenfalls danach. Kurz unterzog sie die Brille einer Prüfung, legte sie aber dann kopfschüttelnd wieder an ihren Platz zurück. Die Vorgabe war: unauffällig ...

Stattdessen schnappte sich die Kriegerin noch zwei weitere Taschen mit Blendgranaten, wandte sich vom Schrank ab und legte die Taschen neben ihr Phasergewehr, die Energiezellen zum Nachladen und eine weitere Tasche, die man bequem quer über den Rücken hängen konnte.

Einen Moment hielt die Kriegerin nun inne und setzte sich auf kleine Bank neben dem Tisch um im Geiste noch einmal die Gegenstände durchzugehen, die sie mitnehmen wollte. Ruhig atmend schloss sie für einige Sekunden die Augen und hing ihren Gedanken nach.

--- Gänge

Leicht verwirrt eilte Kai durch die Gänge auf dem Weg zur Waffenkammer. Das kurze Gespräch mit seinem Chef hatte ihn gehörig durcheinander gebracht: Warum hetzte er ihn erst so und kündigte viel Arbeit an, nur um ihn nach 20 Sekunden wieder wegzuschicken?

So langsam dämmerte es ihm, warum April und Inara nicht so gut auf Theocrates zu sprechen waren. Wenn er sich auch sonst so verhielt musste er einfach ein geborenes Arschloch sein...

Ein leichtes Stirnrunzeln legte sich auf Kais Gesicht, weil ihm auch wieder andere Sichten auf den Sicherheitschef einfielen. Nicht zuletzt Hisaki hatte ihm erzählt, dass der Südländer sich in Extremsituationen aus Prinzip schützend vor seine Leute warf.

Das wurde ihm hinreichend bestätigt, sei es von Sicherheitlern, die ihn trotzdem nicht alle so richtig leiden konnten, oder vom medizinischen Personal, die ihn mindestens genauso oft sahen, wie seine eigenen Leute.

Das Fass zum Überlaufen brachten nun auch noch die Geschichten, dass er ein gewaltiger Schwerenöter sei, der es selbst geschafft hatte, die "eiserne Jungfrau" zu erobern. Die Wetten stiegen schon ins Uferlose, wie lange die Beziehung halten würde.

Ganz zu schweigen, dass der erste Offizier an Bord eine auf ihn hörende Killermaschine sei, die mit Vorliebe Blutbäder anrichtete...

Seufzend betrat er die Waffenkammer.

--- Waffenkammer

"Oh, Entschuldigung...", stammelte Kai verlegen, als er sah, dass April sich gerade zu entspannen schien, oder es zumindest versuchte, "Ich will Sie nicht lange stören, aber Theocrates hat mich geschickt..."

Der Amerikaner hoffte inständig, dass die Bajoranerin ihn nicht anfahren würde. Ihr Temperament war auf dem Schiff weitestgehend gefürchtet. Die einzige bekannte Person, die ihre Ausbrüche nicht beeindruckte, sondern sie im Gegenteil scheinbar mit Freude immer noch ein bisschen mehr reizte, war gerade die Person, von der er geschickt worden war.

Mit unguten Gefühl fiel ihm gerade eine lehrreiche Fabel Hisakis ein, in der die Nachrichtenüberbringer immer zur Rechenschaft gezogen wurden für das,

was ihnen aufgetragen worden war...

--- Krankenstation

Überrascht, aber mit einem ehrlichen Lächeln auf dem Gesicht blickte die hochgewachsene Schottin Inara entgegen. Damit hatte sie nun wahrlich nicht gerechnet.

"Wenn Sie möchten, können Sie mir dabei helfen, die Dinge zusammenzusuchen, die ich auf unsere 'Außenmission' mitnehmen möchte", antwortete Llewella, ohne groß überlegen zu müssen. Sicherlich hatte sie ihre eigenen Mitarbeiter, die wohl eher dazu qualifiziert waren der Ärztin zu helfen, aber wenn sie ehrlich war, hatte Llewella keine Lust, sich schon wieder den starrenden Augen Susan Lintons auszusetzen. Und außerdem bot sich hier eine wunderbare Möglichkeit, Inara ein wenig besser kennenzulernen.

"Erfahrungsgemäß", sie verzog den breiten Mund zu einem schrägen und leicht gezwungenen Lächeln, "geraten wir bei solchen Dingen, so einfach sie sich vielleicht im Vorfeld anhören mögen, immer in unvorhergesehene Schwierigkeiten. In der Regel habe ich daher immer mehr dabei, als man an und für sich benötigen würde... Wäre das für Sie in Ordnung, Miss Intash?"

"Klar", erwiderte Inara leichthin. "Und bei mir müssen Sie sich keine Sorgen machen. Ich bin strikt gegen Schwierigkeiten. Schwierigkeiten und ich, wir gehen uns seit Jahren aus dem Weg, so oft wir nur können."

Die Ärztin hatte sich bereits umgewandt und sie mit sich gewinkt, und Inara folgte ihr in einen anderen Teil der Krankenstation. Unwillkürlich schweifte ihr Blick von den erstaunlichen roten Haaren der Frau abwärts. Japp. Sie seufzte leise. Erst April, dann Llewella. Die Atlantis schien irgendwo eine Vorratskammer zu haben, in der sie die freundlichen Rothaarigen aufbewahrte.

April hatte sie allerdings nicht dazu gebracht, so einen Mist von sich zu geben.

Ihre andächtige Miene verflog, als sie Campbells Blick bemerkte, und ihr Blick schnalzte nach oben.

Oh.

"Ähm", bot sie nach einem Moment des betretenen Schweigens an, "Und nennen Sie mich ruhig Inara?"

Nicht das großartigste Ablenkungsmanöver ihres Lebens, aber vielleicht funktionierte es ja trotzdem.

--- Büro des Captains

Sternenlicht setzte sich auf den angebotenen Platz während er antwortete: "Ein Glas Wasser, bitte."

Der Captain bestellte das Gewünschte zusätzlich zu seinem neuen Tee und brachte beides dann zu seinem Schreibtisch.

"Vielen Dank", bedankte sich sein erster Offizier und griff nach dem Glas. Julian beobachtete ihn kurz beim Trinken während er sich hinsetzte; er hatte eigentlich erwartet, dass Sternenlicht mit Hilfe seiner Zunge das Glas leeren würde, doch anscheinend war das nur bei normalen Hauskatzen so und nicht bei Sivaoanern, denn er trank ganz normal daraus.

"Nun gut", begann der Captain dann das Gespräch, nachdem er selbst einen Schluck von seinem Tee genommen hatte. "Was halten Sie von der Besprechung?"

Die Ohren des Sivaoaners zitterten sichtbar, als er die Frage hörte. Im Grunde hatte er es erwartet. Was er davon hielt, wusste er selbst noch nicht so genau. Die Fehde zwischen Pormas und April war ihm nicht entgangen, aber dass er sich ebenfalls mit Inara angelegt hatte, das war ihm neu. Augenscheinlich dürfte es seine Aufgabe sein, es zu klären. Nur wie er das tun sollte... Er wünschte sich, sie würden auf Sivao sein. Viele Dinge waren dort einfacher.

Nach dem kurzen Zögern, begann er vorsichtig zu sprechen: "Das ist schwer zu sagen. Um ehrlich zu sein, Captain, bin ich mir nicht sicher, was Sie von mir erwarten. Obwohl die Besprechung etwas unstrukturiert war, haben wir doch zumindest einen brauchbaren Plan.

Die kleine Eskalation zwischen Pormas und Inara allerdings stört mich sehr. Wären wir auf Sivao, wäre das Thema sehr schnell erledigt gewesen, dort würde ein Blick von mir genügen. Hier, in Ihrer Welt, stellt es sich naturgemäß völlig unterschiedlich dar: Beinahe jeder an Bord kommt aus einer anderen Kultur, jeder scheint seine eigenen Sitten vorneanstellen zu wollen.

In meiner kleinen, wissenschaftlichen Abteilung war das nie ein Problem, aber jetzt bin ich für ein ganzes Schiff verantwortlich. Ich weiß nicht, was Sie erwarten. Ich weiß auch nicht, was die Mannschaft erwartet. Spätestens seit dem Zwischenfall mit den Attentätern begegnen mir einige Mitglieder der Mannschaft mit Furcht. Das ist aber nicht die Art von Respekt, die ich mir vorstelle.

Wissen Sie, ich hatte bisher nie den Eindruck, dass Disziplin auf dem Schiff groß geschrieben würde. Solange wir nur Gagh von A nach B verschifften, störte mich das auch nicht.

Jetzt aber gehen wir in einen gefährlichen Einsatz. Das verändert für mich alles, Disziplin ist hier unabdingbar. Aber die Mitglieder der Teams sind sehr emotional, Zusammenarbeit wird nicht überall groß geschrieben. Meiner Meinung nach kann es so aber nicht funktionieren.

Wenn es nach mir ginge, wäre es Zeit, auf dem Schiff ein wenig durchzugreifen. Zumindest bei dem Teil der Mannschaft, der für die Schiffsführung und -instandhaltung verantwortlich ist. Was die Mannschaft in der Freizeit macht ist mir ja im Grunde egal, aber im Dienst sollten meiner Meinung nach andere Regeln gelten.

Letztlich aber, Captain, sind wir nicht bei Starfleet. Die Crew wird von Ihnen, nicht von mir bezahlt. Und Sie müssen - auch mir - Ihre Ansprüche darlegen. Darlegen, wie sehr Sie auf die Durchsetzung Wert legen. Ihr Erster Offizier wird dann sein möglichstes tun, diese Wünsche zu erfüllen."

"Was ich von Ihnen erwarte?" Der Captain ließ die Frage ein wenig im Raum stehen, während er vom Tee trank und seinen ersten Offizier über den Rand der Tasse beobachtete.

"Versuchen Sie, die Crew zu leiten. Unauffällig meine ich damit. Sie sollten nicht auf die Idee kommen, sie mit Gewalt in irgendeine Richtung zu bringen; dafür kennen Sie unsere Pappenheimer selbst zu gut und wissen, was dann passieren würde. Sie müssen es so hinbekommen, dass die Leute das machen, was Sie möchten, ohne das sie merken, dass sie von Ihnen gelenkt werden. Sanfte Führung könnte man das nennen, wobei es natürlich manchmal schon notwendig ist, auf den Tisch zu hauen."

Er stellte seine Tasse ab und lehnte sich nach vorne, nahm sein Gegenüber nun fest in den Blick.

"Jeder hier an Bord hat seine Stärken und Schwächen und unsere Aufgabe ist es, die Stärken zu fordern und zu versuchen, die Schwächen sicher zu verhindern; dazu gehören auch die gegenseitigen Probleme, die manche hier haben. Natürlich ist das häufig ein schmaler Grat auf dem wir wandeln, doch bisher haben wir es immer irgendwie geschafft, erfolgreich aus der Sache herauszukommen. Das sollten wir im Hinterkopf behalten und weiterhin versuchen, daran zu arbeiten. Glauben Sie mir, trotz aller Probleme und Sorgen, wir sind ein verdammt guter Haufen und ich sehe der kommenden Mission positiv entgegen. Stress und Anspannung kann manchmal ein positiver Katalysator für zwischenmenschliche Probleme sein."

--- Waffenkammer

Noch bevor die Kriegerin die Augen öffnete hatte sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht gelegt, während sie sich das verunsicherte Gesicht ihres Kollegen in diesem Moment vorstellte. Kurz überlegte sie, ob sie den Terraner ein wenig damit ärgern sollte, entschied sich allerdings dagegen, als sie die Augen nun wirklich öffnete und feststellte, dass Kai noch verunsicherter wirkte, als sie gedacht hatte.

"Sie stören mich nicht, Kai - kommen Sie ruhig herein."

Während sie aufstand zeigte sie mit einer einladenden Handbewegung auf den noch offenstehenden Waffenschrank.

"Brauchen Sie daraus auch noch etwas?"

"Ääh, ja danke...", schnell nahm Kai sich einen kleinen Handphaser heraus. Zwar sollte man unauffällig, aber auch nicht schutzlos auf Tau Sigma landen. Außerdem wurde ihm schlagartig bewusst, dass April im Ruf stand, schnell handgreiflich zu werden, auch wenn sie gerade noch so entspannt und sympathisch wirkte.

Mit sicheren Bewegungen überprüfte er die Funktionalität und stellte den Phaser auf Betäubung. "Also... ich gebe Ihnen am besten sinngemäß wieder, was Theocrates mir aufgetragen hat..."

Eine interessierte und scheinbar auch verstehende hochgezogene Augenbraue antwortete ihn und Kai fing mit seinen Rapport an. "Also er sagte mir, dass ich Ihrem Team unterstellt werde. Theocrates bezeichnete die Aufgabe der Teamführung als... Ihre Feuertaufe um zu zeigen, dass Ihre Fähigkeiten auch Ihren... also das Sie zeigen können das Sie... auch können was Sie von sich..."

Kalter Schweiß bildete sich auf der Stirn des Amerikaners, als er wie ein Sechszehnjähriger bei der Einladung zum ersten Date gegenüber seiner Angebeteten rumstotterte.

"Naja, Sie sollen zeigen, was Sie können", recht zufrieden und noch mehr verlegen lächelte er die Bajoranerin an. Es war das Lächeln eines geistig Gesunden in einem Irrenhaus, der sich zum einen fragt, was er hier macht, und zum anderen, was wohl noch kommen mochte...

'Dieser ... Komiker von einem Menschen!', huschte durch die Gedanken der Halbbajoranerin.

Aprils gute Laune war mit einem Mal wie weggeweht. Das Lächeln, das gerade noch ihr Gesicht geziert hatte, war verschwunden und auf ihren Blick hatte sich eine eisige Kälte gelegt.

Für einige Sekunden fixierte sie wütend die blauen Augen des Terraners.

"Ich soll ... was?", fragte die Kriegerin mit fletschenden Zähne und geballten Fäusten.

Kai trat ganz langsam und vorsichtig einen Schritt zurück und versuchte dem Blick der Bajoranerin standzuhalten, während er sich mental darauf vorbereitete, bei einer falschen Bewegung seines Gegenübers zu schießen.

Dem Amerikaner schoss die Absurdität durch den Kopf, dass es nur ein Mann wie Theocrates es fertig bringen konnte, April das Kommando über ein Team anzuvertrauen.

"Also...", sprach er ruhig, wie zu einer fauchenden Katze, "Sie sollen das Team leiten. Über den Rest kann ich nur Mutmaßungen anstellen..." Der Blick der Frau nahm weiter an Intensität zu, was ihn zur Veranlassung trieb, dass sie alles hören wollte.

"Also gut, wörtlich sagte er: 'Grüßen Sie Ms Schahrein schön von mir und wünschen Sie ihr viel Glück. Sie hat die einmalige Gelegenheit mal zu zeigen, dass Sie nicht nur eine große Klappe hat, sondern dass auch was dahinter steckt.'"

Angespannt blieb Kai stocksteif stehen. Würde die Bajoranerin nur eine falsche Bewegung machen, würde er schießen.

--- Krankenstation

Llewella verstand die Welt nicht mehr. Litt sie unter Halluzinationen? Hatte die ungewohnte Nähe zu Pormas dazu geführt, dass sie jetzt auch paranoid wurde und überall Dinge vermutete, die nicht da waren?

Hatte diese Frau gerade tatsächlich auf ihren Hintern gestarrt?!?

Krampfhaft zwinkerte die Schottin, um diese fixe Idee zu vertreiben. Das konnte schließlich nur eine fixe Idee sein.

Irritiert beschloss sie einfach darüber hinwegzusehen. Wahrscheinlich hatte sie sich das sowieso nur eingebildet...

"In Ordnung, Inara", antwortete sie der Trill. "Ich bin Llewella." Eigentlich war sie kein großer Freund davon, sich zu schnell beim Vornamen zu nennen. Es schuf Nähe, wo man noch gar nicht wusste, ob man zu diesem Jemand überhaupt Nähe wünschte. Aber glücklicherweise gab es ja noch den Mittelweg des Vornamens in Kombination mit dem "Sie"...

Nachdem sie Inara ein paar Dinge genannt hatte und sie bat, diese aus den Schränken hervorzuholen, wandte sie sich ebenfalls einem Schrank zu. Während sie dessen Inhalt studierte und einige Hyposprays auf einen Tisch legte, versuchte sie, ein Gespräch mit ihrer Helferin in Gang zu bekommen.

"Wie ich hörte, sind Sie von Haus aus Botanikerin und betreuen jetzt unser Arboretum. Mal ganz abgesehen davon, dass es unser Arboretum bitter nötig hat - warum sind Sie hier auf der Atlantis, anstatt sich auf irgendeinem Planeten um einen botanischen Garten oder ähnliches zu kümmern?"

Inara zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde lang. Die Frage konnte sie beantworten ganz ohne zu lügen. Mit Lügen hatte sie keine sonderliche Übung und sie befürchtete, dass sie es nicht besonders gut konnte.

"Ich habe noch nie auf einem Planeten gearbeitet. Glaube nicht, dass es mir gefallen würde. Zu unnütz", erwiderte sie im Plauderton, während sie eine Box aus dem oberen Regal hob. "Auf Schiffen kann ein Arboretum ein wichtiger Teil des Systems sein - wie für die Wissenschaftsabteilung oder die Lebenserhaltung. Auf Planeten und großen Stationen geht es meistens nur darum, ein paar Bäume zu ziehen, die hübsch aussehen."

Interessiert hielt sie inne und musterte das Handgerät, das sie für Llewella ausgepackt hatte. Der Name des Dings lag ihr auf der Zunge. Aber diesmal drängte Intashs Erinnerung sich nicht auf, sondern rumorte nur leise in ihrem Hinterkopf. Hoffentlich bedeutete das, dass der Symbiont aufhörte, andauernd gegen sie anzukämpfen.

"Sie müssten das doch verstehen", fuhr sie fort und legte das Gerät mit einem Schulterzucken auf den Tisch, um nach der nächsten Kiste zu greifen. "Ärzte sind doch auch gerne nützlich. Ich meine, deshalb werden sie Ärzte, oder nicht?"

Sie war dankbar, dass Llewella ihr Starren nicht kommentiert hatte. Wenn sie sich Mühe gab, war sie dadurch vielleicht in der Lage, ein Gespräch mit der Frau zu führen, ohne dabei Unsinn zu reden. Das war mal was, für das sie Intashs Erfahrungen gebrauchen könnte... für Unterhaltungen mit faszinierenden Frauen mit hübschen langen Beinen.

Aus dem Augenwinkel ließ sie noch einmal den Blick über die Ärztin schweifen, aber diesmal bekam Llewella es glücklicherweise nicht mit.

Hoffte sie.

--- Waffenkammer

In Aprils Unterbewusstsein schrillte eine Alarmglocke auf, als sie bemerkte, wie angespannt der Terraner mit einem Mal geworden war. Es war nicht die Schüchternheit, die er hatte, als er zuvor zur Tür hereingekommen war. Es war eher die Angespanntheit, die ein Hase zeigte, wenn er von einem Fuchs in die Enge getrieben worden ist. Der leichte und vertraute Geruch von Angst lag in der Luft.

April musterte Kai von oben bis unten - ihr Blick blieb kurz an seiner rechten Hand hängen, die sich fest um den Knauf des Phasers gelegt hatte. Irrte sie sich oder spielte der Terraner etwas nervös an dem Abzugsschalter der Waffe?

Die Kriegerin zwang wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht und blickte in die blauen Augen ihres Gegenübers, die Härte in ihrer Mimik blieb allerdings erhalten. Innerlich machte sie sich eine Notiz, den Terraner im Auge zu behalten. Sie war nun wirklich keine Bedrohung - zumindest nicht für ihn - und wenn Kai in einer Krisensituation auch so schnell nervös werden würde, wäre er für keinen eine große Hilfe.

"Kai, entspannen Sie sich und nehmen Sie den Finger vom Abzug! Es wird keinem helfen, wenn Sie mich jetzt über den Haufen schießen", antwortete sie dem verunsicherten Menschen entspannt und war selbst ein bisschen überrascht, wie ruhig sich ihre Antwort anhörte.

Vor noch ein paar Stunden hätte sie dem Mann vermutlich beim geringsten Anzeichen von Gefahr den Phaser aus der Hand gerissen, doch jetzt breitete sich eine eigenartige Ruhe in ihrem Kopf aus, als sie bemerkte, dass das mentale Echo ihres Gegenübers, das sie erwartet hatte, ausblieb. Die Tabletten, die Dr. Campbell ihr gegeben hatte, schienen eine noch bessere Wirkung zu haben, als sie anfangs angenommen hatte.

Eine kurze Pause entstand, in der April sich langsam und bedacht von dem Sicherheitler wegdrehte und einen Teil ihrer Aufmerksamkeit den Waffen auf dem Tisch widmete, in der Hoffnung Kai würde sich etwas entspannen. Ein in die Ecke getriebenes Tier war unberechenbar und die Angst war dem jungen Mann mittlerweile eindeutig anzusehen.

April sah keinen Sinn darin, die Situation eskalieren zu lassen, vor allem, nachdem sie davon ausgehen konnte, dass ihr Kollege vermutlich nicht mehr als eine Marionette des Sicherheitschefs war.

Der zweite Teil ihres Bewusstseins haftete jedoch weiter auf dem Terraner – bereit sich sofort zur Seite fallen zu lassen oder ihm entgegentreten zu können, sollte er auf einen dummen Gedanken kommen.

"Wenn Sie Theocrates noch einmal vor dem Abflug treffen richten Sie ihm doch bitten einen schönen Gruß von mir aus." Während sie das Phasergewehr in der Tasche verstaute fuhr sie fort:

"Danken Sie ihm für seine Glückwünsche - dasselbe wünsche ich ihm auch. Aber er soll sich vorrangig bitte zuerst Gedanken über seine eigene große Klappe machen!"

Langsam versuchte Kai sich wieder zu entspannen. Scheinbar waren nicht alle Gerüchte hundertprozentig ernst zu nehmen. Die April aus den Erzählungen hätte ihm vermutlich alleine dafür schon die Nase gebrochen, dass sie gemerkt hatte, dass er den Phaser schussbereit hatte. Nun gut, theoretisch konnte das noch kommen, aber dafür war der Amerikaner eigentlich zu positiv eingestellt.

Aber langsam fing es unter der Oberfläche des allseits beliebten netten Kerls der Venture zugegebenermaßen an zu kochen. Sollte er jetzt allen Ernstes eine Botschaft an den Sicherheitschef zurückbringen?

"Also ehrlich gesagt habe ich nicht das Bedürfnis, Theocrates so schnell wieder zu sehen...", Kai wusste nicht wie viel er sagen durfte oder sollte, egal in welcher Richtung, aber er hatte das Gefühl, dass er der Bajoranerin vertrauen konnte. Zumindest würde sie nicht zu Theocrates laufen und alles brühwarm erzählen.

"Ich glaube, ich muss was klarstellen. Ich bin nicht wirklich freiwillig hier und auch nicht glücklich über meine Situation als Laufbursche für diesen...", nur jahrelanges und ins Blut übergegangenes gutes Benehmen verhinderte, dass Kai sich in seiner urplötzlich aufkommenden Wut gehen ließ. Genug mit dem Selbstmitleid, er hasste diesen Laden und ihm war es jetzt auch egal wer es hörte.

"Wissen Sie, wo ich eigentlich jetzt gerne sein würde? Auf der Venture bei Isabelle, der ich von meinem vollkommen ereignislosen Tag berichten würde! Dann würden wir mit Bill, Denise, Steve und den anderen in die Bar gehen, über Forge herziehen und wieder friedlich ins Bett gehen. Zwischendurch leisten wir allen Bedürftigen im Sektor Hilfe und fühlen uns gut dabei! UND WO BIN ICH JETZT????"

Kurz überschlug sich die Stimme des jungen Sicherheitlers, "Nur weil mein Sensei meint, dass ich auf eigenen Beinen stehen lernen müsste bin ich auf diesem Schiff voller Irrer! Kaum fünf Minuten an Bord klärt mich der Captain auf, dass man wegen Salutieren erschossen werden kann, bevor so ein Ferengi vorbeikommt, der dieses auch noch zu bestätigen schien.

Dann treffe ich meinen neuen 'Chef', der mich im Turbolift aufs Übelste verarscht, nur um mir zu sagen, dass die Leute genau so nicht mit mir umspringen sollen! Was dann? Ach natürlich! Ich werde dann in seine Privatfehde mit Inara reingezogen! Zugegebenermaßen war der Blutweinabend das Entspannteste auf diesem Schiff, aber das war ja nicht alles!"

Kai lief sprichwörtlich heiß, während er sich seinem Ärger Luft machte. Die ganze Situation war absurd. "Dann kamen die tollen Trainingseinheiten! Nicht nur, dass ich für jede Demonstration herangezogen wurde, auch alle Karate Tricks, die mein toller Sensei mir beigebracht hat, bringen rein gar nichts! Wie soll man ehrenhaft gegen Jemanden kämpfen, der seine Techniken nicht nur im Unterricht, sondern scheinbar auch in der Gosse erlernt hat!"

Ihm war es egal, ob April irgendetwas sagen wollte und wenn ja, fuhr er ihr einfach über den Mund, "Aber es ging ja noch super weiter! Dann kam der "Erste Offizier"! Selbst auf der Venture hat es sich schon rumgesprochen, dass das Viech ein Killer auf Samtpfoten ist! Und zu allem Überdruss konnte ich mich von ihm auch verprügeln lassen! Aber das Beste kommt erst noch!

Ich war völlig am Arsch und bin auf der Krankenstation zusammengebrochen und weißt du, wem ich dann mein Leid geklagt habe? THEOCRATES NEUER FREUNDIN!!!", brüllte Kai April entgegen und bemerkte nicht einmal, dass er anfing sie zu duzen. "Aber NEIN, wer jetzt denkt, dass die Liste der unsäglichen Peinlichkeiten ein Ende hätte hat, weit gefehlt!

Zurzeit bin ich nicht mehr als ein Laufbursche und darf hämische Kommentare abliefern, während ich eigentlich endlich mal in Ruhe schlafen wollte! Aber bei wem darf ich das! Bei der erklärten Todfeindin von ihm, die in dem Ruf steht, aufbrausend und schnell gewalttätig zu sein! Und mir ist es jetzt auch egal, ob du mir die Nase brichst oder nicht! Ich hab‘s satt! Wenn du glaubst, dass ich jetzt AUCH NOCH FÜR DICH DEN LAUFBURSCHEN SPIELEN SOLL HAST DU DICH VERDAMMT NOCHMAL GESCHNITTEN!!!"

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