Ivory Chronik 10

Das Auge der Arides

--- Ivory, Deck 2, beim Turbolift

Vergnügt kam der Andorianer vor dem Eingang zum Turbolift an und bekam gerade noch mit, wie der vermeintliche Attentäter in den Lauf Martenghs Waffe starrte und zusehends verfiel.

Siegesbewußt schlenderte der Andorianer weiter auf sie zu, als Martengh seinen Gefangenen abführte - vermutlich in den Zellentrakt. Er würde sie begleiten.

Martengh dirigierte den Gefangenen vor sich her, bis er vor einer Tür stand, die sich nicht automatisch öffnete. Dann sprach er den Andorianer an, der wie ein Hündchen hinter ihnen hergegangen war.

--- vor Martenghs Verhörraum

"So, Mr. Birril, was sich hinter dieser Tür befindet, interessiert Sie nicht", sprach der Caldonier den Andorianer an, während Calderos neunzig Prozent seiner Gesichtsfarbe verlor. "Ich habe bisher keine Rückmeldung von Mr. Fletcher. Finden Sie heraus, wo er ist und was er gerade macht. Teilen Sie ihn zu irgend etwas ein, das er kann. Und glauben Sie ihm nicht, wenn er Ihnen erzählt, er würde gleich die Welt retten, er vertieft sich nur zu tief in primitive Bildergeschichten mit lächerlich maskierten Menschen in der Hauptrolle."

Danach legte er seine Hand in den Scanner und trat durch die sich hinter ihm schließende Tür.

Einen Moment lang starrte der Andorianer die geschlossene Tür von außen an...

Sam Fletcher! Sein gestaltgewordener Alptraum! Diese Zumutung von einem Mannschaftskollegen!

Zirt wurde elend bei dem Gedanken.

Und gerade er sollte ihn zu einer sinnvollen Tätigkeit einteilen ..... Genial!

Zu einem gemeinem Grinsen werdend krochen die Mundwinkeln des Andorianers in die Höhe: "Zinda, wo befindet sich dieser Sam Fletcher gerade?"

"Och der... Der liegt in seinem Zimmer und zieht sich irgendwelche antiquarischen Kindermärchen rein", antwortete die leicht schmollende Computerstimme. Irgendwie trug der Bordcomputer Sam immer noch nach, daß er sie damals am Holodeck versetzt hatte!

Grimmige Befriedigung glühten in den roten Pupillen Zirts auf, als er seinen Communicator abermals aktivierte: "Zirt an Fletcher! Treffen Sie mich auf der Krankenstation - ich habe einen Spezialauftrag für Sie! Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Meine Berechtigung stammt vom 1.Offizier persönlich!"

Noch besser gelaunt als vorher machte sich der Schiffswart auf den Weg zur Krankenstation.

Seine Gedanken drehten sich dabei um seinen neuesten Untergebenen und Erinnerungen an alle Strafdienste, die er in seiner Zeit als Sklave und Schmuggler jemals verrichten mußte.

Oh Rache konnte ja so süß sein...

--- Sams Quartier

In Ermangelung einer vollständigen Gefechtsausrüstung (Körpertarnschild, Phasergewehr, Granaten und schwere Panzerung) hatte Sam sich einen Anzug replizieren lassen, der seine Muskeln einigermaßen zur Geltung brachte - nicht umsonst verbrachte er ziemlich viel Zeit in diversen Trainingsräumen.

Er war gerade im Bett auf der Suche nach seinem Lederarmband gewesen. Das Terminal war noch damit beschäftigt, eine unsterbliche Episode aus dem Leben eines Superhelden abzuspielen, was Sam widerstrebend beendete, als Zirts Nachricht eintraf.

Ein Spezialauftrag!

Wahrscheinlich einen ultra-geheimen Spezialauftrag des Captains, so geheim, daß er über zwei Mittelsmänner getragen werden mußte, damit niemand wußte, daß er direkt von ihm kam.

Im Laufschritt machte er sich unverzüglich auf den Weg.

--- vor der Krankenstation

Vor der Tür der Krankenstation erkannte Sam den behinderten Andorianer, der sich offenbar als Nachrichtenüberbringer gut eignete.

"Worum geht es?", fragte der durchtrainierte Mann ohne merklich aus der Puste gekommen zu sein. "Soll ich die Station stürmen?"

Verblüfft hielt Zirt inne. So schnell hatte er nicht mit Sam gerechnet!

Noch immer war ihm keine geeignete Arbeit für Fletcher eingefallen, die alle seine Rachegelüste befriedigen konnten.

'Ach was!', dachte der Andorianer, 'die große Schwarmmutter wird schon dafür sorgen, daß ich auf meine Rechnung komme.'

Laut sagte er mit honigsüßer Stimme: "Nein, nein! Martengh hat mich nur gebeten, ihnen eine sinnvolle, ihren Fähigkeiten angemessene Arbeit aufzutragen. Folgen Sie mir bitte in die Krankenstation."

--- Krankenstation

Knapp hinter der Tür blieb der Schiffswart stehen und ließ Sam Raum, um ihn an ihm vorbei einen Blick auf die Überreste des Quarantänebereichs und den Rücken des noch immer arbeitenden Pinos zu gewähren.

Krampfhaft versuchte der Andorianer, seinem Gesicht einen möglichst neutralen Ausdruck zu verleihen, als er seine nächsten Worte an seinen neuesten Unterstellten richtete: "Dieses Chaos gehört beseitigt. Wenn Sie damit fertig sind, melden sie sich wieder bei mir!"

Sam sah dem Andorianer nach, wie sich die Tür hinter ihm schloß und fragte dann den arbeitenden Pino: "Was ist denn hier passiert? Das sieht ja aus, als hätte hier ein Kampf stattgefunden! Ich verstehe schon, daß dieser behinderte Andorianer nicht einmal in der Lage ist, diese simple Säuberung zu koordinieren.

Sam an Charly. Wo bist du gerade?"

"Hallo, Sir! Es ist mir immer eine riesige Freude, mit Ihnen zu sprechen!", plauderte der Androide los. "Seit Sie sich vorgestern Ketchup auf die Hose gegossen hatten, habe ich ja gar nichts mehr von Ihnen gehört! Im ersten Augenblick hatte ich schon gedacht, Sie hätten sich ganz schlimm verletzt. Aber glücklicherweise war es ja nur das Essenstablett, das Ihnen heruntergefallen war. Ich werde übrigens nie verstehen, was ihr Menschen an diesem roten Zeug findet. Mir klebt es immer die Tentakel zu, besonders, wenn es schon alt und ein wenig eingetrocknet..."

"Ja, danke dafür", unterbrach Sam den Roboter. Auch er hatte schnell gelernt, wie man mit ihm umzugehen hatte. "Komm in die Krankenstation, ich habe eine wichtige Aufgabe für dich."

"Oh, ich bin praktisch schon da, Sir!" Charly schien es gar nicht fassen zu können, wieder einmal für Sam arbeiten zu dürfen. "Ich war sowieso gerade in der Nähe, und für Sie..."

*zisch*

"...tu ich ja alles. Oh ja, ich sehe schon. Da war aber jemand sehr ungeschickt. Mr. Pino, Sie müssen sich etwas besser vorsehen, sonst wird der Captain Ihnen solche Dinge vom Lohn abziehen. Ich kenne das, das macht er mit mir auch immer, deshalb bekomme ich ja nie welchen. Ich kann Ihnen sagen..."

*schrubb*

*schaufel*

*wegräum*

--- Deck 2, Gänge

Zirt hatte nicht vor, die Zeit während Sams Aufräumarbeiten ungenützt verstreichen zu lassen.

Was ist, wenn Tex recht hatte? Vielleicht war der Vulkanier Fretor wirklich nicht so unschuldig, wie er zuerst glaubte!

Schnell wandte er sich an den Schiffscomputer: "Hallo Zinda! Wo steckt denn dieser Fretor gerade?"

"Hallo Zirt! Fretor befindet sich gerade mit K'bal, Jordan und Tex auf Deck 2 in der Nähe des Holodecks."

"Danke, Zinda! Vielleicht können wir uns ja später mal wieder was am Holodeck ausmachen!", antwortete der Andorianer.

Dann öffnete er ein Panel an der Wand und stieg in die Jeffriesröhren. Es wurde Zeit, daß er sich wieder an seine Wurzeln erinnerte!

--- Deck 2, Gänge

Tex, der Vulkanier und Jordan mußten nicht lange laufen, bis sie den Ort der Explosion im Gang unweit der Krankenstation erreicht hatten. Blinzelnd bremste die Krankenschwester gefolgt von ihren Begleitern ab und versuchte, in dem dichten Qualm, der von der demolierten Wand und den dahinter liegenden schmorenden Leitungen etwas zu erkennen.

Verblüfft sah sie sich um. Sabotage, hier? Die Krankenstation lag bereits zu weit entfernt, um ein mögliches Ziel zu sein, und die Brücke ebenfalls. So weit sie wußte, befand sich lediglich Holodeck 2 auf der anderen Seite der Wand.

Kopfschüttelnd machte sie einen vorsichtigen Schritt um eine Platte, die aus der Wand gebrochen war, und erblickte K'bal, der am Boden lag, sich nun aber gerade aufsetzte und seinen klingonischen Schädel rieb. Eilig kniete sie sich zu ihm und zückte den Tricorder, doch von einigen Prellungen abgesehen schien er in Ordnung zu sein.

Während Jordan ein Hypospray zückte, um seine Lebensgeister wieder anzuregen, sprach sie ihn an: "Was ist passiert? Haben Sie die Person gesehen, die hierfür verantwortlich ist?"

Mühsam richtete der Klingone sich auf. Für einen kurzen Moment warf er Jordan einen dankbaren Blick zu, um gleich danach wieder in seine alte Straffheit zu verfallen.

"Negativ. Er sah aus wie ein Vulkanier, genauer konnte ich ihn aber nicht erkennen. Ich war ihm dicht auf den Fersen, als das hier passierte."

Während dieser Worte blickte K'bal sich kurz um, um die Orientierung wiederzufinden. Neben Jordan standen nun auch sein klingonischer Kampfgefährte und einer der beiden Vulkanier, die sie an Bord genommen hatten, bei ihm. Er musterte ihn kurz. Soweit man dies von Vulkaniern sagen konnte, schien er relativ beunruhigt zu sein.

Mit einer schnellen Handbewegung zog er seinen Phaser hervor und überprüfte ihn. Dann wandte er sich an Tex. "Schnell, wir müssen ihm hinterher. So weit kann er noch nicht sein!" Er wollte sich gerade umdrehen, als...

...Jordans Communicator plötzlich zu piepsen begann.

"Carrà an Kincaid. Was zum Teufel habt ihr mir diesem Emitter angestellt? Das Gerät war voll funktionstüchtig, als es aktiviert wurde - Erst DANACH wurde es durch einen externen Energieimpuls überladen und zur Explosion gebracht! Meine Güte, habt ihr hier irgendwelche Strahlenwaffen eingesetzt? Carrà Ende."

--- Krankenstation

"...ja, so war das damals, als die Piraten uns überfallen haben. Und ich sage noch: Vorsicht, diese Tür sollten Sie nicht nehmen, dahinter befindet sich sowieso nur Müll und Krempel, als sie mich schon zur Seite stießen, in den Raum rannten, und das ganze Zeug über ihnen zusammenbrach. Der Captain meinte später, sie hätten dadurch den Eindruck gewonnen, daß sie vor der Schatzkammer stünden, und ich sie davon ablenken wollte. Als ob ICH einmal etwas anderes als die Wahrheit sagen könnte...naja, mal von der Sache auf Rigel IV abgesehen, aber..."

"Kann man den auch leiser stellen?", fragte Pino Sam, der nur mit Mühe arbeiten konnte. Charlys Rede übertönte die Tonausgabe von 'Batman forever'. Sam hatte diesen Chip aus seiner Hosentasche gezaubert, als Pino klar geworden war, daß man bei Charlys Geplapper sowieso nicht vernünftig arbeiten konnte.

Aber Sam schaltete statt dessen die Untertitel ein, lehnte sich zurück und rief Charly zu: "Da hinten in der Ecke liegt noch etwas Glas!"

--- Krankenstation, kurze Zeit später

"...Ha, nimm dies!

Das soll dir eine Lehre sein! Wir hier in Gotham City legen Wert auf Ruhe und Sicherheit. Wir. Batman..."

"...und Robin."

Das Wort "ENDE" flimmerte über den Bildschirm, und Pino und Sam reckten sich. "Wo ist eigentlich Charly?", fragte Sam. "Ich habe ihn schon seit einiger Zeit nicht mehr gehört."

"Hier, warum?", meldete sich der Roboter hinter ihnen. "Das war aber eine wirklich interessante Darbietung, Mr. Fletcher. Diese Leute haben sich dreimal im selben Lokal geprügelt, wobei im Schnitt 68% der Einrichtung zu Bruch gegangen ist, und ein paar Stunden später ist alles wieder aufgeräumt und aufgebaut. Das läßt auf einen äußerst fähigen Putzroboter schließen. Ich bin wirklich beeindruckt.

So, jetzt muß ich aber los, sonst wird Mr. Martengh noch sauer, weil ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ha, nimm dies, du Schmutz! Peng, Pamm, Bauz!"

Langsam rollerte Charly aus der Krankenstation und die beiden Männer sahen sich nur an.

Dann verdrehte Sam die Augen und meinte: "Wie spät ist es denn? Oh, ich glaube, in dieser Zeit hätte ich das Aufräumen fast selber geschafft. Naja, was soll's.

Sam an Zirt: Ich bin fertig. Gibt es sonst noch etwas, das Sie nicht selber schaffen?"

--- Deck 2, Gänge

In der darauffolgenden Stille sahen sich alle betroffen an. Plötzlich dachte niemand mehr an den Attentäter. K'bal fiel auf, wie nervös Fretor auf einmal an dem Amulett herumspielte, das ihm schon seit geraumer Zeit wie ein Klotz am Hals hing...

Schließlich begann der Vulkanier zu sprechen. "Nun, ich denke, in der derzeitigen Situation wäre es am logischsten, wenn ich mein Schweigen brechen und Ihnen allen vom 'Stern der Arides' erzählen würde..." Er hielt kurz inne und verbarg sein Gesicht in der rechten Hand.

Es würde noch etwas eine Weile dauern bis er wieder die Kraft hatte emotionslos zu erzählen ohne sein Gesicht zu verlieren. Doch sie hatten vor, ihm diese Zeit des sich Fangens zu geben um ihn nicht von seinem Vorhaben abzubringen ihnen mehr über diesen 'Stern der Arides' zu erzählen.

--- Jeffriesröhre hinter dem Holodeck

Der Schiffswart hatte einige von der Explosion zerstörte Stellen umgehen müssen um in die Nähe der kleinen Gruppe zu gelangen.

Er hatte sich gerade auf Lauschgrenze an die Gruppe heranarbeiten wollen - immerhin wollte er ja nicht von dem Vulkanier bemerkt werden - als Sams Nachricht eingetroffen war.

Hastig zog er sich wieder etwas in die Röhren zurück um nicht von seinen Zielobjekten bemerkt zu werden.

Eigentlich hatte er sich noch etwas an dem nervenden Terraner rächen wollen, aber er war kein rachsüchtiger Charakter. In Wirklichkeit fiel ihm auch nichts mehr wirklich Gemeines, aber trotzdem Machbares ein, für das er Sam einteilen konnte!

'Mal sehen, wie er sich im Beschattungsgeschäft macht', dachte sich der ehemalige Dieb.

Aus Erfahrung wußte der Andorianer, daß es fast nichts Langweiligeres gab, als eine Beschattung. Das lange untätige Warten, bis die Zielperson endlich mit den benötigten Informationen herausrückte hatte schon so manchen nervlich zermürbt und ihn zu einer unbedachten Handlung verführt.

Zu zweit allerdings war die Arbeit etwas einfacher.

Man konnte sich Abwechseln und das Risiko einer Entdeckung sank um die Hälfte.

Zirt aktivierte seinen Communicator und sprach leise hinein: "Zirt an Sam: Kommen Sie leise und unbemerkt in die Jeffriesröhre 2-15-3. Ich brauche Sie hier für eine Beschattung - wenn Sie sich das zutrauen!"

--- Krankenstation

Sam hatte seinen Comic-Chip wieder eingesteckt und lächelte grimmig, als Zirts Nachricht eintraf.

"Roger", antwortete er. "Bin unterwegs. Ende."

'War ja klar, daß der so etwas Kompliziertes wie eine Beschattung nicht auf die Reihe kriegt, wenn er nicht mal die Krankenstation sauber bekommt.'

"Computer. Wie komme ich so schnell wie möglich zur Jeffriesröhre 2-15-3, Standort Behinderter Andorianer?"

Zindas Stimme antwortete - kühl, wie es nach der letzten Begegnung der Beiden auf dem Holodeck nicht anders zu vermuten gewesen war: "Auf Deck 2, Sektion 17 befindet sich ein Einstieg."

Zufrieden grummelnd verließ Sam die Krankenstation.

--- Deck 2, Gänge

Als Sam um eine Ecke bog, sah er die beiden Klingonen und die schmalbrüstige Krankenschwester um einen der beiden Vulkanier herumscharwenzeln. Offenbar hatte dieser Mühe, stammelnde Worte herauszubringen, und als er Sam sah, verstummte er vollständig.

Dieser legte einen Finger an die Lippen und raunte der Gruppe zu: "Keinen Mucks, ich bin auf einem Spezialauftrag."

Mit diesen Worten legte er den Eingang zur Jeffriesröhre frei und kletterte hinein.

--- Jeffriesröhre 2-15-3

Lautlos kroch Sam weiter und sah nach einiger Zeit den Rücken des Andorianers vor sich. Offenbar hatte er ihn aus der anderen Richtung erwartet, aber das hatte Sam natürlich nicht wissen können.

Dann passierte alles gleichzeitig: Sam stieß an einen Vorsprung in der Röhre, was den Andorianer erschreckt herumfahren ließ, und die Krankenschwester stieß einen markerschütternden Schrei aus, während Sam zwei Waffen feuern hörte - offenbar die Klingonen.

Entschuldigend zuckte Sam mit den Achseln und kroch schnell wieder zurück. Offenbar befand sich die Gruppe hinter ihm in Gefahr.

Aus der Öffnung sah Sam zuerst Blut.

Viel Blut.

Grünes Blut.

In einer rasch größer werdenden Lache lag mit zerfetzter Kehle der Vulkanier, dicht daneben der bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Körper eines katzengroßen Tieres. Es erinnerte ihn irgendwie an die Tiere in diesem seltsamen Kraftfeld, das so schlimm am Flackern gewesen war, nachdem Sam es notdürftig repariert hatte.

Nein, hier konnte er nichts mehr tun.

Schnell kroch er zurück und fragte sich, wo dieses Viech hergekommen war. Vielleicht aus dieser Jeffriesröhre, die er hinter sich nicht geschlossen hatte?

Ach, egal.

Als er Zirt erreicht hatte, meinte er nur: "Dahinten können wir nichts mehr tun. Wen oder was soll ich beschatten?"

Zirt seufzte gequält.

Soweit zu Experimenten!

Gefährlich ruhig fragte er den Terraner vor sich: "Was war an den Worten leise und unbemerkt so schwer zu verstehen? - Nein, bitte erklären Sie es mir nicht!

Zur Sache: Unsere Mission wäre es gewesen, den Vulkanier zu beschatten und dadurch herauszufinden, wer die Ivory sabotiert, den Vulkanier umzubringen versucht und außerdem das Geheimnis unserer jetzt ehemaligen "Gäste" zu lüften.

Statt dessen dürfen wir jetzt wieder auf Riesenrattenjagd gehen!"

Genau das war es nämlich, was an Sam vorbeigehuscht war und den letzten Vulkanier umgebracht hatte: irgendwie hatte es eines dieser Biester, welche die Ivory vor nicht allzulange Zeit in fast schrottreifen Zustand verwandelt hatten, geschafft, alle Säuberungsaktionen zu überstehen.

Der Andorianer stand aus seiner gebückten Haltung auf und ging auf den überrumpelten Terraner zu.

"Ich glaube, jetzt können wir das Versteckspiel aufgeben."

--- Holodeck 1

Als die Irin nicht reagierte - ihre unschlüssige Miene reizte Shania ihr noch, ein paar passende Worte zu ihrer überragenden Intelligenz an den Kopf zu werfen, was sie denn doch wegen der Brisanz des Alarms verwarf - drehte Shania sich um rannte zu ihr zurück und schob sie einfach in Richtung Ausgang ohne sich weiter um ihre Proteste zu kümmern. Es war im Grunde auch egal was sie zu sagen hatte, es würde die Situation kaum auch nur ein wenig entschärfen.

"Haben Sie nicht gehört? Zwei Techniker auf Deck 2. Und so viele Techniker haben wir nicht an Bord, die nichts zu tun haben und Zeit haben, schlabberiges klebriges Zeug auf andere zu gießen und Bomben an Bord zu schmuggeln. Manche sollen sogar im Maschinenraum arbeiten." Ihre Stimme war ziemlich giftig und selbst ein Dummchen vom Land wie diese Cooper mußte bemerken wo Shanias Grenze war.

"Also ab mit Ihnen und keine Widerworte, sonst lernen Sie mich erst richtig kennen..." Damit stieß sie die Rothaarige unsanft vor sich her, bis sie sich die Tür wieder draußen hinter ihnen schloß.

--- Gang vor dem Holodeck

Gene stolperte den beiden Frauen über den Weg und Shania wunderte sich wo er so plötzlich herkam. Aber da die Technikerin seine Freundin zu sein schien und sie wahrscheinlich beschattet hatte, damit ihr nichts passierte - Shania konnte sich schon denken was das verrückte Weib ihm alles über sie erzählt hatte - wollte er wohl den Weg zum Ort des Geschehens gemeinsam mit ihr Händchen haltend zurücklegen.

Soweit zur romantischen, aber auch unrealistischen Version seines plötzlichen Auftauchens...

Vielleicht hatte er aber selbst etwas mit der Explosion zu tun, war einer von den bad guys und brauchte noch jemanden, den er wie den Vulkanier töten konnte.

Zwar auch recht unrealistisch, aber doch stimmte diese Theorie Shania einen Moment lang heiter und beinahe fröhlich. Aber solche Träume waren wohl nur Schäume.

In Wahrheit war er wohl einfach ebenso langsam und behäbig wie sein Schatz und die beiden würden gemeinsam nicht mal den Weg zu ihrem Arbeitsgebiet finden. Aber was kümmerte das sie. Hauptsache sie war ihr Anhängsel endlich los.

Die Amerikanerin konnte nicht umhin und verdrehte stöhnend die Augen bei diesem Gedanken. Manche Kerle nahmen aber auch wirklich alles mit was sie am Wegesrand fanden und was nicht schnell genug den Weg zu einem Shuttle gefunden hatte,

"Elaine", murmelte Gene verwirrt und musterte seine Angebetete mit großen Augen. Trug sie doch immer diese enge Uniform, damit er sie mit den Augen fast auffressen konnte. In seinem fragenden Blick konnte Shania die unausgesprochene Frage lesen: 'Hat dir die große böse Frau auch wirklich nichts getan?'

Ein 'Nein, hat sie nicht - noch nicht - würde es aber schrecklich gerne tun, wenn das hier so weitergeht', lag Shania schon auf der Zunge und sie mußte es runterschlucken, was fast noch schlimmer war, als der würgende Reiz nachdem sich die Ratten in der Krankenstation gleichmäßig verteilt hatten...

"Gene, Sie schnappen sich Miss Cooper und sehen zu, daß sie Martenghs Anweisung befolgt und zur Explosionsstelle gelangt. Und keine Umwege! Auf dem direkten Wege! Haben Sie gehört?" Damit warf sie ihm die Techniker fast in die offenen Arme.

Der Angesprochene zog verwundert die Augenbrauen hoch, weil die Amerikanerin mal Befehle erteilte und sie so grob fahrlässig mit seiner Freundin umging, aber er war nicht so dumm ihr zu widersprechen. Seine Hand wanderte unwillkürlich zu Elaines Schultern, als müßte er sie vor dieser Art der Behandlung schützen.

"Ich bin nicht taub auf den Ohren. Außerdem war ich ohnehin auf dem Weg dahin. Komm, Elaine. Sehen wir zu, daß wir an die Arbeit kommen. Für Unterhaltungen haben wir wirklich keine Zeit." Damit drehte er sich um und zog Elaine mit sich. Seine Muskeln spannten sich deutlich sichtbar unter seiner Kleidung an, was deutlich machte, daß er damit rechnete, daß er die Irin gegen ihren Willen abtransportieren mußte.

Gar keine so abwegige Annahme, wenn man bedachte, wie wütend diese gerade zu werden schien, wo sie gerade den ersten Schock überwunden hatte und sich bewußt wurde, wie sie gerade behandelt wurde. Jedenfalls war ihr Gesicht purpurrot angelaufen und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie Shania mit Worten überschütten würde, die man wohl nur in den finstersten Ecken von Irland je zu hören bekam.

Trotzdem schickte sich die Technikerin an Foster - wenn auch widerwillig - zu folgen, jedenfalls so lange, bis sie sich umgedreht hatte und Shania noch einen letzten vernichtenden Blick zuwarf, der sie garantiert schlimmer in die Luft gejagt hätte, als die holografische Bombe auf dem Holodeck.

Danach würdigte sie die Amerikanerin keines Blickes mehr und lief beinahe fröhlich an Genes Seite den Gang entlang, bis sie aus Shanias Sichtfeld verschwanden.

"Endlich", murrte Shania und entfernte den Chip aus der Kontrolleinheit neben dem Holodeck um sich dann unverzüglich auf den Weg auf die Brücke zu machen.

Zumindest hatte sie es vor...

Der Chip ließ sich nicht entfernen und der Computer gab nur ein warnendes und empörtes Piepen von sich. Irgendwie schien der Chip vor Entnahme gesichert worden zu sein. Wie und wann auch immer das geschehen konnte, war Shania ein Rätsel.

Wieder versuchte sie ihr Glück, erntete aber noch einmal dieses nervtötende Piepen. Es folgten unwillkürlich einige weitere Versuche mit dem gleichen Ergebnis.

"Gib es auf, Süße, gegen mich kommst du doch nicht an. Die Befugnis diesen Chip wieder zu entnehmen, den hast nicht mal du..." Auch wenn die Stimme süß war und zumindest einen Mann wie Fletcher um den kleinen Finger wickeln konnte, in dieser Situation jagte sie Shania einen kalten Schauer über den Rücken.

Vielleicht lag es an dem was das Holodeck beinhaltete, vielleicht aber auch daran, daß der Computer schon einmal die Gewalt über das Holodeck übernommen hatte und es eine Tote gegeben hatte. Alles schien sich auf eine seltsame Weise zu wiederholen.

"Computer, was muß ich tun, damit ich den Chip entfernen kann?", fragte die große Frau und hoffte, daß sie sich verhört hatte. Für einen langen Augenblick hörte sie nur ihr eigenes Herz klopfen und wurde sich bewußt in welcher Gefahr sie alle schwebten.

"Du müßtest Martengh oder Monserat heißen", schnarrte die Stimme verächtlich und wenn es sich nicht um einen Computer gehandelt hätte, wäre Shania auf den abwegigen Gedanken gekommen, daß sich ihr Gegenüber gerade gelangweilt die Fingernägel feilte, während sie mit ihr sprach.

"Computer, Programm deak..."

"Negativ!", wurde sie kurz angebunden von Miss Computer unterbrochen, die anscheinend gar kein Interesse daran hatte ihre Macht auszukosten indem sie Shania weiter mit banalen Einzelheiten quälte.

Schlagartig wurde Shania klar, daß alles von langer Hand geplant worden war und niemand die "Bombe" auf dem Holodeck wieder in einen kleinen Chip zurückkehren lassen wollte. Wie sollte sie denn sonst detonieren?

Eine kleine Explosion an Bord. Eine Manipulation an der Kontrolleinheit zum Holodeck. Jemand war hier an Bord und er war näher an seinem Ziel, als alle auch nur ahnten.

"Shania an Martengh. Roter Alarm, wir haben am Holodeck eine..."

Die Amerikanerin verstummte schlagartig, verdrehte mit einem leisen wohligen Seufzen die Augen und sank dann in sich zusammen. Der Schlag auf die Schläfe hatte perfekt gesessen und seine Wirkung nicht verfehlt.

--- Deck 2, Gänge

Jordan wollte sprechen, aber ihr entrang sich nur eine Art Röcheln, während sie gemeinsam mit den beiden Klingonen vor dem Toten stand und fassungslos auf ihn herabstarrte. Dann wanderte ihr Blick weiter zu den Überresten der Kampfratte. Alles war so schnell gegangen, daß sich ihre Gedanken erst jetzt wieder klärten.

Hatten sie das Tierchen einfach vergessen oder war es aus dem Sicherheitskraftfeld im Wissenschaftslabor entkommen, wo sie seit den vergangenen Ereignisse zwei oder drei davon hinter einem Kraftfeld hielten? Es schien ihr wichtig, das herauszufinden, doch momentan gab es noch wichtigere Angelegenheiten, die zu erledigen wären.

"Der Stern der Arides ...", murmelte sie und runzelte die Stirn, als sie zu ergründen versuchte, woher sie diesen Begriff kannte. "Das habe ich doch schon einmal gehört ... auf der Sternenflottenakademie ... in einer Geschichtsvorlesung, glaube ich ..."

Die Krankenschwester hielt inne, als sie sich gewahr wurde, daß die beiden Klingonen sie beobachteten. "Also, was ist?" Sie sah die Männer herausfordernd an. "Das war ein bedauerlicher Zwischenfall, aber herausfinden werden wir hier wohl nichts mehr. Was halten Sie davon, wenn Sie sich auf die Suche nach diesem Attentäter machen, während ich in das Quartier unserer verstorbenen Gäste gehe und herausfinde, was Mr. Fretor uns erzählen wollte?"

Es war eigentlich keine Frage.

Widerwillig schüttelte K'bal den Kopf. Alles war auf einmal viel zu schnell gegangen. Obwohl Tex im Stile eines Wild-West-Cowboys noch aus der Hüfte geschossen hatte, hatte die Ratte dem Vulkanier glatt die Kehle durchgebissen. Jenem Vulkanier, der gerade drauf und dran war, ihnen das Geheimnis seiner Mission zu verraten. Und er selbst hatte die ganze Zeit nur untätig zugeschaut.

Langsam näherte er sich dem noch warmen Leichnam und tastete sich an seinem Hals entlang. Er mußte den Kopf leicht anheben, um das Amulett zu erreichen, an dem Fretor in den letzten Minuten seines Lebens herumgespielt hatte. Langsam zog er es hervor und wischte die grünen Blutflecken an seiner Jacke ab.

Hatte die Terranerin eigentlich gerade etwas gesagt?

Vorsichtig öffnete er den Klappverschluß des Amuletts und wagte einen Blick in sein Inneres. Ein leiser klingonischer Fluch kam über seine Lippen. "jlyajbe'"...

Ein kleiner grüner Edelstein lag inmitten eines Stoffkissens und leuchtete mal mehr, mal weniger heftig auf. Schon beim Betrachten bekam K'bal Kopfschmerzen. Schnell klappte er das Amulett wieder zu und reichte es an Jordan weiter.

"Hier, untersuchen Sie das. Ich denke, Tex und ich sollten uns wieder auf die Suche nach dem Attentäter machen. Hier können wir sowieso nichts mehr herausfinden. Warum stehen hier eigentlich alle so untätig rum?"

Er ignorierte die verwunderten Blicke der anderen und machte sich mit dem anderen Klingonen auf den Weg in Richtung Turbolift. Auf halbem Weg blieb er stehen und drehte sich noch einmal um.

"Uhm, eine Sache noch... Wer informiert jetzt den Captain über den Verbleib seiner restlichen 'Ladung'?"

Jordan hatte dem Klingonen relativ fassungslos hinterhergeschaut. Er schien auch zu den Leuten zu gehören, die ihren Eindruck von der Besatzung immer und immer wieder unaufhörlich bestätigen mußte - im Gegensatz dazu konnten Sternenflottenoffiziere etwas ansehen und gleichzeitig zuhören.

Ob seiner Frage entwich ihr nun doch ein leichtes Lächeln. "Sie natürlich. Ich muß jetzt nämlich dringend ein Schmuckstück untersuchen." Wie zum Beweis winkte sie mit der Kette in der Hand.

Unschlüssig blickte K'bal zu Tex hinüber, der nur brummend auf seinen Communicator deutete und etwas murmelte, das wie "Is' kaputt" klang. Der Navigator seufzte. Offenbar mußte ER also die Rolle dieses terranischen Propheten übernehmen... Wie hieß er noch... Hiob, genau!

Der Klingone überlegte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. Martengh würde noch früh genug von dem Unfall erfahren. - Jetzt mußten sie erst einmal ihren ursprünglichen Auftrag erledigen.

"Ich schlage vor, wir schauen uns einmal auf Deck 1 um! Wenn der Attentäter die Ivory wirklich ausschalten will, dann findet er da unten alles, was er braucht!" 'Zum Beispiel den Warp-Kern', fügte er in Gedanken hinzu.

Tex sagte nicht viel, aber sein Grinsen zeigte ihm, daß der Plan seine Zustimmung fand. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in Richtung Turbolift.

--- Jeffriesröhre 2-15-3

Sam verdrehte die Augen. Dieser unfähige Andorianer würde auch noch lernen, vernünftige Arbeitshinweise zu geben. Er hatte ja gar nicht wissen können, wer seinen Communicatorspruch mitgehört hatte - das hätte jeder der Besatzung sein können, mit dem Sam gerade zusammen arbeitete. Ergo - war es nicht nötig, sich vor der Besatzung zu verstecken.

Fast schon mitleidig schaute er den Andorianer an: "Ich weiß zwar nicht, warum wir unsere Leute dabei beschatten sollten, wenn sie den Vulkanier gerade verhören, aber das nächste Mal geben Sie bitte etwas klarere Hinweise auf das, was Sie meinen, das ich tun soll."

Langsam kamen ihm Zweifel, daß Zirt im Auftrag des Captains oder eines sonstigen Admirals handelte. Dann setzte er hinzu: "Und was die Rattenjagd angeht: Das Tier ist inzwischen von zwei Klingonen gut durchgebacken worden."

Mit diesen Worten bewegte sich Sam schon wieder in Richtung des Einstiegs.

--- Deck 2, Gänge, kurz nach dem Holodeck

Kaum daß sich Elaine bewußt war, daß die Amerikanerin sie nicht mehr sehen bzw. hören konnte, blieb sie abrupt stehen. Sie war so wütend auf die Person, die es gewagt hatte, so mit ihr umzuspringen, aber auch zornig auf sich selbst, weil sie es zugelassen hatte.

"Ich könnte Miss Twillan....", preßte die Technikerin wutentbrannt hervor, und ballte ihre Hand zu einer Drohgebärde. Ihre Gefühle gerieten jedes Mal bei so einem Zusammentreffen durcheinander, und nur mit Mühe, bekam sie sich dabei wieder in den Griff.

Sie konnte sich nicht beruhigen. Nein, sie WOLLTE sich nicht beruhigen. Mit voller Wucht ließ sie ihre geballte Faust mehrmals auf die naheliegende Wand fallen.

Gene war auf den Anfall seiner Freundin vorbereitet, denn er hatte ihn schon seit einiger Zeit erwartet. Er kannte es schon zur Genüge, denn jedes Mal mußte er sich die Vorwürfe und Beleidigungen, die die Technikerin der Blondhaarigen an den Kopf warf anhören.

Er hatte es noch nie zu Wort gebracht, aber manchmal verspürte er den innigen Wunsch, beide Frauen in einen verschlossenen Raum zu sperren, bis sie sich entweder gegenseitig umbrachten, oder endlich zur Vernunft kamen, denn was Elaine und Shania anscheinend nicht bemerkten war, daß sich beide sehr ähnlich waren, und sei es auch nur in dem Punkt, daß beide einen unüberwindbaren Dickschädel besaßen.

Der Sicherheitsmann zog die Irin mit resolutem Griff zu sich heran und drehte sie so, daß er ihr Gesicht sehen konnte.

"Beruhige dich Elaine, es bringt jetzt nichts sich aufzuregen. Wir haben Wichtigeres vor. Miss Twillan hat recht, wir müssen zu der Unfallstelle und klären was passiert ist, bevor noch ein weiteres Unglück passiert. Menschenleben stehen auf dem Spiel. Okay?"

Die Holodeckdesignerin versuchte sich ihrer Gefühle wieder Herr zu werden, bevor sie Foster zustimmte und sie gemeinsam wieder auf den Weg machten.

Sie waren kaum paar Meter weit gegangen, als sie schon von weitem erkennen konnten, daß etwas Schlimmes passiert sein mußte, denn das viele, sich verbreitende Grün auf dem Boden war selbst vom weitem kaum zu übersehen, und schien auch nicht von auslaufenden Farbe herzurühren.

--- Martenghs Labor

Der vor Martengh liegende Mann schien unschuldig zu sein. Noch niemals hatte er geständnislos einen Vulkanier oder Romulaner - die beiden Rassen reagierten sehr ähnlich - 38 Sekunden bei 35 Orba behandelt, und dieser hier hatte hinterher immer noch steif und fest behauptet, unschuldig zu sein.

Der Sicherheitschef hatte gerade beschlossen, ihm eine kleine Pause zu gönnen, als sich sein Communicator gemeldet hatte:

"Shania an Martengh. Roter Alarm, wir haben am Holodeck eine..."

Ein Aufprall, dann Stille.

Ohne lange nachzufragen - diese Unart hatte ihn immer genauso genervt, wie diese Leute, die immer genau dann nach oben schauten, wenn man ihnen sagte, daß sie jetzt unter KEINEN UMSTÄNDEN nach oben schauen sollten - löste er den geforderten roten Alarm aus und hieb auf seinen Communicator: "Martengh an Sicherheit. Alles verfügbare Personal" - langsam verlor selbst er den Überblick darüber, wer gerade verfügbar war - "zum Holodeck 1. Ende."

Dann erst fragte er zurück: "Shania, was ist los? Shania?

Mist. äh. Mister Caldaros, Sie haben sich eine kleine Pause verdient. Bitte entschuldigen Sie mich kurz. Aber ich glaube kaum, daß Sie mich vermissen werden."

Mit diesen Worten machte er sich ebenfalls auf den Weg zum Holodeck. Nur für den Fall, daß sich keiner seiner Leute angesprochen fühlte. Bei dieser zusammengewürfelten Besatzung mußte man ja mit allem rechnen...

--- Deck 2, Gänge

Interessiert musterte Jordan den Stein in ihrer Hand und versuchte herauszufinden, um welches Material es sich dabei handeln mochte. Trotz der naturgemäß fahlen Beleuchtung des Schiffs reflektierte es in auffallend strahlendem Grün. Ein Diamant vielleicht? Nun ja, es sah zumindest hübsch aus. Sie hatte sich in ihrer Ausbildung nicht ein einziges Mal mit Geologie beschäftigt, aber es war doch schön, wenn K'bal ihre Kompetenz so hoch einschätzte.

Die Krankenschwester erinnerte sich nur vage an die hübsche, etwas dümmliche Wissenschaftlerin, die eigentlich auf diesem Schiff arbeiten sollte, bei ihrem letzten Zusammentreffen jedoch mehr mit einem gutaussehenden Sicherheitsoffizier beschäftigt gewesen war. Womöglich konnte sie ihr weiterhelfen.

Sie hob den Blick, als sie Schritte hörte. Elaine Cooper und ihr halbromulanischer Freund kamen ihr entgegen, offensichtlich auf dem Weg zur Unfallstelle. Das Haar der Technikerin wirkte etwas unordentlich, als hätten die beiden auf dem Weg hierher eine Pause eingelegt und etwas Besseres zu tun gehabt, als für die Sicherheit des Schiffs zu sorgen.

Jordan nickte ihnen zu. "Ich fürchte, Sie kommen etwas spät. Fretor wurde von einer überlebenden Kampfratte getötet und der Attentäter ist zwar noch auf freiem Fuß, aber sicher nicht mehr in der Nähe."

Da ihre klingonischen Gefährten schon lange auf und davon sein dürften, blieb sie stehen und wartete ab, ob einer von den beiden Fragen haben sollte. Informationen verteilte Zinda schließlich nur, wenn man nett genug fragte.

Ganz der Sicherheitsoffizier der er war, machte sich Foster an die Arbeit, um die Leiche genauer zu untersuchen, während er aus den Augenwinkeln beobachtete, wie sich Elaine an den Schalttafeln zu schaffen machte, die aufgrund der Explosion etwas verkohlt aussahen. Er machte sich jedoch keine Hoffnungen etwas Interessantes zu finden.

Nach wenigen Sekunden wandte er sich an die Krankenschwester. "Ich dachte die verbleibenden Versuchskampfratten wurden von Ihnen sicher eingesperrt? Oder könnten es andere sein, vielleicht von dem Attentäter, der für diese", damit zeigte er auf die schwarze Stelle an der Wand neben ihm, "Explosion zuständig ist?"

Der Halbromulaner wollte gerade noch zu einer weiteren Frage ansetzen, als es plötzlich der rote Alarm losging und aus seinem Communicator erklang: "Martengh an Sicherheit. Alles verfügbare Personal zum Holodeck 1. Ende."

Gene wartete nicht mehr auf eine Antwort der Miss Kincaid ab, sondern wollte sich gerade auf den Weg zum Holodeck 1 machen, als er plötzlich wenige Meter von sich entfernt, ein Geräusch wahr nahm. Noch während er sich zu der Stelle umdrehte, zog er seinen Phaser aus der Verankerung hervor und machte ihn schußbereit.

"Sind Sie sicher, daß der Attentäter bereits untergetaucht ist?", flüsterte er.

Ohne ein Geräusch zu machen, bewegte sich Foster mit hervorgehaltener Waffe auf die Wand zu. Erst kurz davor erkannte er die leicht offen stehende Tür zu einer Jeffriesröhre. Dafür hätte er sich selbst geohrfeigt, denn das hätte ihm, als einer von der Sicherheit sofort bemerken müssen.

"Los, beide auf den Boden", wandte er sich an die hinter ihm stehenden Frauen, "und verhaltet euch still."

Er spürte wie sich seine Muskeln anspannten, jederzeit bereit, einem eventuellen Attentat auszuweichen. Als er nahe genug war, zögerte er nicht. Breitbeinig, um einen festeren Halt zu haben, öffnete er mit der linken Hand die Türe zur Jeffriesröhre, gleichzeitig mit der anderen Hand zielte er auf die Personen, die er nur als schwarzen Umriß in der Röhre erkennen konnte.

"Sofort stehenbleiben und Hände in die Höhe oder ich schieße".

Auf den strengen Befehl von Foster hatte sich Elaine ohne viel darüber nachzudenken auf den Boden geworfen.

Sie hatte zu Beginn nicht mitbekommen was los war, denn sie war zu beschäftigt gewesen, irgendwelche noch eventuell vorhandenen Informationen aus der verkohlten Schaltfläche herauszufiltern.

Desto mehr war sie überrascht, als sie feststellen mußte, wie gefährlich die Situation war, und wie leichtsinnig die Krankenschwester den Befehl des Sicherheitsoffiziers ignorierte.

Abwartend lag die Technikerin auf dem Boden und traute sich kaum zu atmen bzw. sich zu bewegen, denn sie verspürte panische Angst. Sie hatte keine Angst zu sterben, nein ganz gewiß nicht. Die Irin fürchtete um das Leben ihres Geliebten.

--- Jeffriesröhre 2-15-3

Zirt brauchte nur die Stimme Genes zu hören um sich spontan gegen ein Verlassen der Jeffriesröhre zu entscheiden.

Da dieser Sam ohnehin noch den Weg nach vorn blockierte und ein Schwätzchen mit dem Romulanerverschnitt hielt, entschied sich der Andorianer für den Weg durch die Röhren.

Er kannte den Weg ja bereits und würde deswegen ohnehin schneller dort sein!

Fast lautlos hastete der Schiffswart durch die dunklen Tunnel, die er aus dem Kampf mit den Killerratten noch gut in Erinnerung hatte.

--- Deck 2, vor dem Turbolift

Tex und K'bal wollten gerade den Lift betreten, als um sie herum der rote Alarm losbrach. Simultan wirbelten sie herum.

Eigentlich war es schon erstaunlich, daß sie sich vor Schreck nicht gleich gegenseitig erschossen.

Die Stimme des Sicherheitschefs knarzte durch die Lautsprecher. "Martengh an Sicherheit. Alles verfügbare Personal zum Holodeck 1. Ende."

Die beiden Klingonen sahen sich verblüfft in die Augen. Dann rückte der jüngere seinen Hut zurecht.

"Du hast gehört, ich muß zum Holodeck. Kümmer' du dich um den Attentäter", grunzte Tex in der knappen Sprache des klingonischen Militärs. Allmählich kehrte das Lächeln auf sein Gesicht zurück. "Und vergiß nicht, heute ist ein guter Tag zum Sterben!"

Mit diesen Worten drehte sich der Cowboy um und rannte den Gang hinunter. K'bal zuckte mit den Schultern und betrat den Turbolift.

--- Turbolift

"Computer, Deck 1. Maschinenraum!"

Vorsichtig überprüfte der Navigator der Ivory noch einmal seinen Phaser, den er während des Kampfes verloren hatte. Beim nächsten Mal würde er besser darauf aufpassen - Und er war sich sicher, daß es ein nächstes Mal geben würde.

Mit einem kräftigen Schlag vor die Brust aktivierte er seinen Communicator. "K'bal an Carrà. Ich bin in wenigen Minuten im Maschinenraum. Rühren Sie sich nicht von der Stelle! K'bal Ende."

Er meinte, ein kurzes Stöhnen auf der Gegenseite gehört zu haben. Aber vielleicht war es auch nur ein Fehler in der Verbindung.

--- Jeffriesröhre 2-15-3

"Sofort stehenbleiben und Hände in die Höhe oder ich schieße".

Sam verdrehte zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit die Augen. Da bestellte ihn dieser inkompetente Andorianer in eine Jeffriesröhre, um die eigenen Leute zu bespitzeln, war damit vielleicht sogar am Tod des Vulkaniers Schuld, und zu guter Letzt würden sie dafür möglicherweise sogar von der eigenen Sicherheit gefangen genommen werden.

Sicherheitshalber hob er die Hände und sagte zu Gene, dessen Phaser noch immer auf ihn zielte: "Keine Panik, der Kerl hinter mir ist harmlos. Die Leiche da draußen wurde von einer Art Ratte zerfleischt - fragen Sie die beiden Klingonen und die Ärztin - ich kann mir einfach keine Namen merken, tut mir leid. Die drei waren dabei, und die Klingonen haben gleich die Ratte gemetzelt.

Wahrscheinlich haben sie das für einen fairen Kampf gehalten."

Hm. Zwei Krieger gegen eine Ratte. Hieß das, daß einer der Beiden soviel wert war wie eine halbe Ratte? Sam nahm sich vor, dies bei seiner Karriere zu berücksichtigen. Immerhin würde er ja bald die Leitung der Sicherheit übernehmen, solange der Posten des Captains belegt war.

"Überhaupt", setzte er hinzu, "haben Sie nicht Martenghs Ruf gehört? Wir sollten jetzt so schnell wie möglich zum Holodeck, da scheint was los zu sein..."

---- Deck 2, Gänge

Wie um Sams Worte zu unterstreichen, kam in diesem Augenblick Tex schwungvollen Schrittes um die Ecke gebogen, den Disruptor bereits im Anschlag. Er nickte den Anwesenden zu, verzog die Mundwinkel in Richtung Jordan zu einem kurzen Lächeln und verschwand um die nächste Kurve in Richtung Holodeck.

Jordan sah wieder hinüber zu dem halbromulanischen Sicherheitsoffizier, der keine Anstalten machte, seine Waffe zu senken, und Sam mißtrauisch musterte. Sie beschloß, die beiden zu verlassen und endlich die Wissenschaftsstation aufzusuchen.

Ein leiser erleichterter Aufschrei entfuhr Elaine, als sie erkannte, wer sich in der Jeffriesröhre versteckt hatte. Erleichtert stand sie vom Boden auf, und klopfte sich den Staub von ihrem Overall ab.

Die Irin konnte sich noch beherrschen um nicht ein paar Flüche auszustoßen, doch sie wäre keine waschechte Irin, wenn sie dem Übeltäter keinen Leprechaun an den Hals wünschte.

Plötzlich fiel ihr der Aufruf von Martengh wieder ein. Kam sie denn nicht vor wenigen Minuten von diesem Holodeck? Was war geschehen? Ohne viel weitere Gedanken daran zu verschwenden, lief sie in die Richtung in der sich das Holodeck 1 befand.

--- Deck 2, Gänge, ein Stück entfernt

"Computer ... Zinda, wie viele der Wüstenkatzen befinden sich noch im Wissenschaftslabor?", erkundigte Jordan sich, während sie eilig losschritt.

"Das Kraftfeld ist zusammengefallen", erwiderte der Computer süßlich und - darauf hätte Jordan schwören können - schadenfroh. "Ich konnte alle Ausgänge rechtzeitig sichern, aber eine ist entkommen. Schade, was?"

Jordan seufzte. "Jammerschade." Immerhin war jetzt geklärt, woher die Kampfratte stammte. Technisches Versagen oder Sabotage? Momentan erschien ihr beides als in Frage kommende Möglichkeit.

Kurz vor dem Holodeck änderte sie ihren Kurs und bog spontan in Richtung Krankenstation ab. Das Wissenschaftslabor würde sie doch lieber erst betreten, wenn jemand dieses Tier entfernt hatte.

--- Jeffriesröhre, eine Kurve vor dem Holodeck

Wie ein - zugegeben - bunter Schatten flitzte Zirt um die letzte Kurve der Jeffriesröhre um dann durch eine Luke vor dem Holodeck auszusteigen.

Er wollte es zumindest...

Plötzlich gab es einen Aufprall und der Andorianer flog zurück auf den Boden.

Lautstark verfluchte der Andorianer seine behinderte Seite, die selbe, in die die Jeffriesröhre abbog, so daß er das "Hindernis" nicht vorher bemerkt hatte.

Das "Hindernis" war auch schon dabei sich aufzurappeln und Zirt konnte mit seinen empfindlichen Augen im Dunklen sehen, wie die Gestalt einen Phaser zog.

Siedend heiß fiel dem Andorianer ein, daß er keine Waffe hatte!

Mit einem Aufschrei sprang der Schiffswart seinen Gegner in einem Stil an, den er damals als Sklave und Gladiatorenanwärter gelernt hatte. In einem stummen Gebet an die Schwarmmutter schloß Zirt mit seinem Leben ab, als ein heftiger Ringkampf mit seinem Gegenüber entbrannte.

Sogar seine, nicht unerheblichen andorianischen Kräfte, die es mit einem Klingonen aufnehmen konnten, schienen seine Gegner nicht zu beeindrucken!

--- Krankenstation

Wie so oft war der Behandlungsraum verlassen, als Jordan ihn betrat. Immerhin schien das, was auch immer den Alarm ausgelöst hatte, noch niemanden verletzt zu haben.

Ohne viel Zeit zu verlieren, schritt sie hinüber zu einer medizinischen Konsole, warf einen letzten Blick auf den grünen Stein in ihrer Hand und wollte ihn schließlich auf eine Ablage legen, um ihn zu scannen, als ein Geräusch sie aufhorchen ließ. Die Kampfratten hatten sie äußerst empfindlich für solche Geräusche gemacht, denn es kam aus der Wand.

Ein Techniker? Sie wollte sich eher nicht darauf verlassen. Das entfernte Scheppern hatte geklungen, als stoße etwas Schweres gegen die Wand der Jeffriesröhren.

Kopfschüttelnd lud die Krankenschwester vorsichtshalber mit geübten Griffen ein Hypospray mit einem betäubenden Mittel, bevor sie hinüber zur Wand schritt. Sie legte es nur kurz beiseite, um eine Verkleidung zu lösen, die, wie sie wußte, direkt zu einer der Röhren führte.

Sofort vernahm sie nun deutlicher Geräusche, die eindeutig von einem Kampf herstammten. Sie runzelte die Stirn - was mochte denn jetzt schon wieder los sein? Eigentlich sollte sie die Sicherheit verständigen, aber sie fürchtete, daß die mit irgend etwas anderem beschäftigt war.

Sie murmelte einen Fluch, bevor sie sich bückte und in die Jeffriesröhre kroch.

--- Deck 2, Gang vorm Holodeck 1

Elaine brauchte nicht lange, um an den Ort des Geschehens einzutreffen. Sie erkannte, daß irgend etwas passiert sein mußte, denn Miss Twillan lag bewußtlos am Boden. Tex war über sie gebeugt.

Cooper konnte nicht erkennen, ob der Klingone besorgt war, denn er zeigte keine Gefühlsregung in seinem Gesicht.

Die Technikerin wollte schon fragen, was denn hier passiert sei und ob sie helfen könnte, da erkannte sie das heftige Blinken und Piepen an der Schalttafel neben dem Holodeck, das zeigte, daß das zuletzt aufgerufene Programm aktiv war.

Verwundert und ohne ein weiteres Wort begab sich die Holodeckdesignerin zu der Schalttafel und betätigte einige Tasten. Sekunden vergingen ohne das etwas geschah. Elaine wurde zusehends nervöser. Sowas konnte doch nicht sein? Dieses Programm ließ sich nicht beenden, egal was für Befehlkombinationen sie auch eingab.

'Verdammt, was ist hier los?'

--- Jeffriesröhren, in der Nähe des Holodecks

Ohne viel Zeit zu verlieren, näherte Jordan sich der Kurve, aus der die Geräusche stammten. Erst jetzt bemerkte sie, daß sie noch immer die Kette in der Hand hielt, und hielt kurz inne, um sie sich kurzerhand umzulegen.

Als sie eine Abzweigung erreichte, warf sie einen vorsichtigen Blick um die Ecke.

"Zirt?!", rief Jordan aus dem ersten Impuls heraus, als sie eine der beiden kämpfenden Gestalten erkannte, den Andorianer, der eindeutig an seinen schillernden Kleidern erkennbar war.

Die beiden Männer fuhren herum. Verwirrt registrierte sie, daß Zirts Gegner, ein dunkel gekleideter, geschmeidiger Terraner, den sie noch nie gesehen hatte, mit glitzerndem, fast wirrem Blick auf ihre Brust starrte, wo es eigentlich nicht viel zu sehen gab.

Ihre Augen wanderten hinab, und gerade als sie verstehend an dem funkelnden Schmuck des Vulkaniers hängenblieben, stieß der Fremde einen markerschütternden, gierigen Schrei aus.

Zirt nutzte die Ablenkung seines Gegners sofort aus: er legte seine Hände zu einer Faust zusammen und legte seine ganze Kraft in einen einzigen vernichtenden Schlag gegen dessen Nacken.

Der Aufprall war, als hätte der Andorianer gegen eine Duraniumstahlwand geschlagen.

Als der Schiffswart sein Gleichgewicht wieder fand, sah er, wie sich sein Gegner einmal schüttelte und sich langsam wieder zu ihm umwandte.

Zirt war echt beeindruckt! Mit diesem Schlag hätte er sogar einen wütenden Denax-Bullen umbringen können, und die waren nicht gerade klein.

Schnell sah er Jordan in die Augen und schrie nur: "Renn!"

Dann sprang der Andorianer seinen Gegner gegen die Beine und brachte ihn zu Fall, während die junge Frau sich herumwarf und auf den nächsten Ausstieg zulief.

Jordan ließ den Andorianer nicht lange bitten. Sie bekam gerade noch mit, wie der Fremde ächzend zu Boden fiel, Zirt die Beine in die Hand nahm und ihr folgte, bevor sie Sekunden später einen nahen Ausgang erreichte.

Eilig betätigte sie den Schalter, der die Klappe öffnete, und zwängte sich hinaus. Hinter ihr erklang bereits wieder der wütende Schrei dieses Verrückten.

--- Deck 2, Gang vor Holodeck 1

Plötzlich spürte Elaine die Anwesenheit von Martengh hinter sich, der ihr die Nackenhaare zu Berge steigen ließ. Seine Präsenz verhieß nichts Gutes.

"Was ist hier passiert, Miss Cooper?!", hörte Elaine ihn auch schon fordernd fragen. "Sie waren doch diejenige, die Miss Twillan zuletzt gesehen hat, berichten Sir mir umgehend, was sich hier zugetragen hat!"

'Was passiert ist? Woher soll ich denn das wissen, ich bin ja selbst total überfragt!'

Die Irin ignorierte daher die Aufforderung vom 1. Offizier und öffnete die Tür zum Holodeck, in der Hoffnung, dort mehr Antworten zu erhalten.

Nur in ihren schlimmsten Alpträumen hatte sie das erwartet, was sich ihr nun hier darbot. Das Labor, das sie für die beiden Vulkanier als Holodecksimulation programmiert hatte war nicht mehr nur eine Attrappe, sondern war Realität geworden.

Die schwarze, unheilvolle Maschine, vor der sie der ferengische Wissenschaftler gewarnt hatte, wurde von jemanden aktiviert. Ohne das bestimmte Mineral für das es geschaffen worden war, wurde es zu einer tickenden Bombe. Eine Zeitbombe!

"Sie wollen wissen, was hier passiert ist?, wandte sich Elaine an den Sicherheitsoffizier. "Das kann ich Ihnen nicht sagen, ich weiß nur eines: Das, was sie hier im Holodeck sehen, ist eine tickende Zeitbombe, und es ist keine Simulation, es ist die Realität.

Wie es dazu kommen konnte, kann ich nicht sagen. Ich nehme an, daß es aufgrund einer äußeren Manipulation so modifiziert worden ist, daß sich beim Versuch von Miss Twillan," dabei blickte Cooper verabscheuend auf die am Boden liegende Blondhaarige herunter, "das Programm abzuschalten ein Mechanismus aktiviert hat, der das Ganze hier nun zu einer Gefahr für das Schiff werden ließ."

Kampflos wollte die Holodeckdesignerin diese Situation nicht aufgeben, daher ging sie nochmals zu der Schalttafel neben dem Holodeck, um Informationen herauszufiltern, die sie vielleicht vorhin übersehen hatte. Doch nach wenigen Sekunden brach sie ihren Versuch ab. Eine Möglichkeit gab es noch, doch Elaine machte sich keine großen Hoffnungen, daß dies funktionieren könnte.

"Computer, Programm Elaine 1.8.9 Alphazero, Autorisation Elaine Cooper beenden."

Ihre Worte waren kaum ausgesprochen, als die Irin auch schon die Bestätigung ihrer Vermutung von Zinda hörte: "Eine Deaktivierung ist nicht möglich, Autorisation Elaine Cooper wurde gelöscht."

Leichter Blutgeschmack benetzte Elaines Lippen, als sie sich aus Wut in die Lippen biß. Mit einem mulmigen Gefühl wandte sie sich an den Sicherheitsoffizier.

"Das Programm läßt sich nicht deaktivieren. Wenn wir nicht das Mineral finden, für das dieses Gerät konzipiert worden ist, dann wird die Ivory in spätestens 15 Minuten explodieren."

--- Maschinenraum

Mit Schwung hechtete K'bal durch die automatischen Türen des Maschinenraums, noch bevor sich diese vollständig geöffnet hatten. "Bleiben Sie auf Ihren Plätzen, es besteht kein Grund zur Panik! Mister Carrà, wir haben Grund zu der Annahme, daß der Attentäter..."

Er stutzte. Der Maschinenraum schien menschenleer zu sein, und der Australier war weit und breit nicht zu sehen. Zögerlich ging der Klingone ein paar Schritte in die Mitte des Raumes, immer in der Erwartung, von einer Horde Kampfratten oder einem wildgewordenen Vulkanier angefallen zu werden.

Dann hörte er die Stimme.

"Mach' mal nicht so 'nen Aufstand, Chef! Mister Carrà ist noch unterwegs, der war gerade auf der Krankenstation. Wieder irgendwas kaputt gegangen, wahrscheinlich durch die Fummelei der Ärzte. Hat den ganzen Krempel schon mal hierhin bringen lassen, damit ich mir's mal angucke. Willst du'n Kaffee?"

K'bal trat hinter eine Reihe von Konsolen und sah einen ihm unbekannten terranischen Techniker mit schmächtigen Ärmchen und einer umso dickeren Hornbrille. Verächtlich zog er die Stirn zusammen. 'Kein Wunder, daß die Menschheit nicht als Kriegerrasse berühmt ist - Bei solchen Exemplaren!'

Der Techniker war über eine Reihe von verglühten Drähten und Schaltkreisen gebeugt, die vor nicht allzu langer Zeit offenbar einen Kraftfeld-Emitter gebildet hatten. Den Neuankömmling schien er dabei gar nicht richtig wahrzunehmen und blickte erst nach einer kurzen Pause zu ihm auf.

"Hi, ich heiße Ned. Du bist bestimmt der Klingone, der uns zu unserer Sicherheit geschickt wurde, stimmt's? Pino hat mir gerade Bescheid gegeben. Er sagte: 'Paß bloß auf, daß er nichts kaputt macht!', und ich sagte: 'Warum sollte er?', und er sagte: 'Ich hab so ein komisches Gefühl', na ja, manchmal ist er eben so... Hey, nicht anfassen!" Mit einer schnellen Handbewegung nahm er K'bal das Teil weg, das dieser sich gerade näher angesehen hatte.

Gedanklich ging K'bal das Waffenarsenal durch, daß er im Moment am Körper trug, kam dann aber zu dem Entschluß, daß dieses Hornbrillenmonster keine ehrenvolle Trophäe abgeben würde. Statt dessen mußte er hier wohl oder übel auf den Cheftechniker warten.

Pino kam nur unwesentlich später als K'bal in den Maschinenraum.

Er begrüßte den Klingonen mit einem undefinierbaren Lächeln, dann wandte er sich Ned zu und tauschte mit ihm ein paar Fachvokabeln aus. Für den Navigator ging es dabei nur um große und kleine Zahlen. Sie hätten sich genau so gut im Binärcode unterhalten können.

Als es ihm zu bunt wurde, mischte er sich in das Gespräch ein. Er packte Pino grob an der Schulter und bemühte sich, freundlich zu klingen. "Wißt ihr jetzt endlich, was mit dem Kraftfeld passiert ist? Wann ist es manipuliert worden?"

Der Techniker brauchte einen Moment, um sich von dem Schreck zu erholen. Dann starrte er K'bal fassungslos an. Dann fing er an zu schreien.

"Primitivlinge! Hat eigentlich nur einer von euch meinen letzten Funkspruch verstanden?" Mit rotem Gesicht wedelte er ein Elektroteil vor der Nase des Klingonen herum. K'bals Augen huschten hin und her, während er wütend überlegte, ob er sich diese Behandlung gefallen lassen sollte. Er kam zu keinem Ergebnis.

"Dieser Emitter", fuhr Pino fort, "ist nicht gezielt manipuliert worden. Er hat einfach nur eine zu starke Ladung abbekommen und ist dadurch explodiert. Der Emitter selbst konnte diese Ladung nie selber erzeugen. Ich gehe davon aus, daß er sich mit einem anderen Gegenstand einem Raum befand, der so stark geladen war, daß sich die Energie spontan übertragen hat."

"Bleibt nur eine Frage offen." Pinos Gesicht befand sich nun direkt vor K'bal, was ihn sichtlich Überwindung kostete. "Gibt es an Bord der Ivory einen Energiespeicher, der so stark ist, daß sich seine Energie scheinbar willkürlich auf andere elektronische Geräte überträgt?

Und, falls das so ist: Wer war verrückt genug, diese Waffe an Bord zu schaffen?"

Im Maschinenraum wurde es sehr still. Selbst Ned schien den Ernst der Lage zu begreifen. Langsam verarbeitete K'bals Gehirn die soeben gehörten Informationen. Vor seinem inneren Auge erschien ein stark leuchtender grüner Kristall.

Mit einer langsamen Handbewegung betätigte er seinen Communicator. "K'bal an Kincaid, bitte melden. Ich wiederhole, Kincaid, bitte melden!"

--- Deck 2, Gänge

Die Krankenschwester wartete, bis Zirt ihr mit einem Hechtsprung folgte, dann schloß sie mit weit mehr Kraft als nötig den Ausgang.

Schwer atmend sahen die beiden sich an. Gedämpft polternde Schritte des Fremden näherten sich ihnen deutlich hörbar. Der Mann schien nicht bereit, sie jetzt entkommen zu lassen. Jordan zückte ihr Hypospray wie eine Waffe, ging in einer geeigneten Stellung in Angriffsposition, bereit, sich auf ihn zu stürzen, sobald die Klappe sich öffnete.

Doch nichts geschah. Die Geräusche verstummten. Nichts war mehr zu hören als ihr eigener Atem.

Einen Augenblick lang verharrte das ungleiche Paar noch in ihrer aufmerksamen Stellung, dann schüttelte Jordan den Kopf und entspannte sich. Erst jetzt bemerkte sie, daß ihr Communicator nachhaltig zu piepsen begonnen hatte.

"K'bal an Kincaid, bitte melden. Ich wiederhole, Kincaid, bitte melden!"

"K'bal!", knurrte sie fast klingonisch. "Das ist jetzt wirklich ein denkbar schlechter Zeitpunkt! Ich melde mich später!"

Grimmig deaktivierte sie das kleine Gerät und wandte sich dem Andorianer zu.

"Vorschläge?"

Mühsam rang der Andorianer nach Atem. Erstens war ihm wieder höllisch heiß geworden und zweitens war der Kampf mit dem Irren sehr anstrengend gewesen!

Erst jetzt nahm Zirt war, daß Jordan ihm eine Frage gestellt hatte und vor allem welche.

"Hm, ich glaube, wir sollten Martengh und Tex benachrichtigen - vielleicht auch noch diesen Gene! Die sollen sich bis an die Zähne bewaffnen und die Jeffriesröhren abklappern. Ach ja, die Röhren abzusperren, wäre vielleicht auch nicht so schlecht", überlegte der Andorianer laut.

Der Schiffswart zückte seinen Communicator: "Das sollte ich vielleicht gleich erledigen: Zirt an die Sicherheit: da rennt ein Irrer mit übermenschlichen Kräften durch die Jeffriesröhren, ist mit einem Phaser bewaffnet und hat es auf dieses Juwel des Vulkaniers abgesehen. Dieses befindet sich gerade im Besitz von Mrs. Kincaid!"

Zirt wandte sich wieder an die Schiffsärztin: "So, jetzt weiß ich auch nicht mehr weiter...."

--- Jeffriesröhre 2-15-3

Sam wurde immer ungeduldiger, weil sich dieser schneckenhirnige Mann vor ihm nicht entscheiden konnte, ob er nun den Befehlen Martenghs gehorchen oder den offensichtlichen Kampfgeräuschen hinter Sam nachgehen sollte.

Statt dessen zielte er immer noch mit dem Phaser auf Sams Brust und rang mit sich, ob er ihn nun erschießen sollte oder nicht.

Irgendwann wurde es Sam zu bunt. In einer Batman-Folge hatte er einmal gesehen, wie sich ein Superheld in dieser Situation verhielt, und er probierte diese Strategie nun aus.

Sein Tonfall wurde härter, schneidender, als er sagte: "Während wir hier herumstehen, gefährdet immer noch der Attentäter unsere Leute. Ich werde mich jetzt umdrehen und ihn jagen. Wenn Sie meinen, Sie müßten mich erschießen, dann tun Sie es."

Und er drehte sich um und krabbelte in die Röhre hinein. Als er nach ein paar Metern noch lebte, entkrampfte er sich etwas. Und genau in dem Moment zischte ein Phaserstrahl so dicht an seinem Kopf vorbei, daß seine Haare leicht angesengt wurden.

Allerdings kam dieser Strahl von vorne, also daher, wo eben noch Kampfgeräusche zu vernehmen gewesen waren.

Ein Teil von ihm (der, der noch unter Superheldeneinfluß stand), warf sich nach vorne, dem unbekannten Angreifer entgegen. Der andere (größere) Teil jedoch wollte so schnell wie möglich nach hinten aus der Röhre verschwinden.

Im Endeffekt fiel er einfach platt auf den Boden, was ihm das Leben rettete, denn ein wesentlich besser gezielter Schuß zerteilte die Luft dort, wo sich eben noch seine Brust befunden hatte.

Irgendwo hinter ihm fiel ein schwerer Körper zu Boden, und für einen Moment fragte Sam sich, ob es sich dabei wohl um den Mann gehandelte hatte, der ihn eben noch bedroht hatte und ihm vielleicht gefolgt war.

Sekunden später schoß ein weiterer Schuß über ihn hinweg, aber diesmal aus der anderen Richtung.

Eine eisige Hand griff nach seinem ...Fuß?

Wie gebannt schaute Sam dorthin und sah Gene, der ihn fragte: "Alles in Ordnung?"

Aufatmend nickte Sam, zog seinen Phaser und gab ebenfalls ein paar Schüsse ab, woraufhin man sich schnell entfernende Schritte hören konnte.

--- Deck 2, Gang vor Holodeck 1

Wäre Martengh ein Mensch gewesen, hätte er nun die Augenbrauen hochgezogen. Statt dessen schaute er die Holodeckdesignerin mit leicht schief gelegtem Kopf an und nahm sich vor, nicht eher von hier zu verschwinden, bis er ein paar Antworten auf für ihn recht dringende Fragen bekommen hatte.

Zunächst allerdings versuchte er allerdings einen ähnlichen Spruch wie kurz zuvor Elaine: "Computer, Programm Elaine 1.8.9Alphazero beenden. Autorisierung No'Orba Alpha Null minus eins."

Aber auch hier weigerte sich der Computer: "Eine Deaktivierung ist nicht möglich, Autorisation Martengh No'Orba wurde ebenfalls gelöscht."

"Das hatte ich schon befürchtet, aber ich wollte mir später nicht vorwerfen, diese billige Lösung nicht versucht zu haben.

Aber jetzt erst einmal eins nach dem anderen: Was genau sehe ich, wenn ich in das Holodeck hineinschaue, was hat es mit diesem ominösen Mineral auf sich, warum ist diese sogenannte Bombe auf einmal real, woran erkennen Sie das überhaupt, warum können wir sie in dem Fall nicht einfach ins Weltall beamen, was würde passieren, wenn wir sämtliche Stromverbindungen zum Holodeck kappen würden, und zu guter Letzt: WARUM PROGRAMMIEREN SIE SO EINEN MÜLL????"

Noch ehe die Frau antworten konnte, meldete sich Martenghs Communicator: "Da rennt ein Irrer mit übermenschlichen Kräften durch die Jeffriesröhren, ist mit einem Phaser bewaffnet und hat es auf dieses Juwel des Vulkaniers abgesehen. Dieses befindet sich gerade im Besitz von Mrs. Kincaid!"

"WAS?", schnappte Martengh zurück. "Warum hat der Vulkanier den Juwel nicht selber? Was für ein Juwel überhaupt? Warum wird dieses Schiff eigentlich zu einem Irrenhaus??? Wie war das überhaupt noch mal im Mitteltteil mit dem bewaffneten Irren? Mann Zirt, melden Sie nicht lange, TUN SIE WAS!!! Sie hatten doch diesen Fletcher bei sich, wo ist denn der?"

'Manomann, um diese Besatzung ist es wirklich nicht schade. Langsam verstehe ich, warum Monserat seine Leute dauernd auswechselt...'

--- an Bord der Gulmoq

Langsam und geräuschlos bahnte sich die Ivory ihren Weg durch die unendlichen Weiten des Weltraums. Wenn man sie von hier aus betrachtete, konnte man ihre Bewegung nur erahnen; Sie wirkte fast wie ein weiterer Fixstern an der großen schwarzen Wand dahinter. Die mächtigen Kräfte, die in ihrem Maschinenraum wirkten, erschienen hier draußen klein und lächerlich.

'Wie ein Stück Holz auf einer Welle', murmelte der Mann, den sie alle nur "Gesandter der Gerechtigkeit" nannten, vor sich hin. 'Wie ein Stück Holz, das nicht selbst entscheiden kann, wohin es getragen wird.'

Ein versonnenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er seine Hand ausstreckte und das Abbild der Ivory auf dem Monitor darin gefangen hielt. "Hier draußen seid ihr der Macht eures Erschaffers hilflos ausgeliefert. Nirgendwo sind wir ihm näher als hier. Eine Handbewegung, und er macht uns zu dem Staub, aus dem wir gekommen sind..."

Ein häßlicher ferengischer Schädel schob sich zwischen ihn und die Ivory und riß ihn abrupt aus seinen Gedanken. "Es ist soweit, wir können mit ihnen in Kontakt treten. Schießen oder rufen?" Ein häßliches Grinsen wanderte vom einem Ferengi-Ohr zum anderen.

Die große Gestalt trat angewidert einen Schritt zurück und stellte sich wieder ins Halbdunkel der Brücke. "Ihre Scherze sind so schlecht wie Ihr Benehmen, Murks. Wir rufen Sie, und zwar sofort. Es ist schon zu viel Zeit sinnlos vergangen."

'Wer weiß, was Kerpul inzwischen schon alles angerichtet hat', fügte er in Gedanken hinzu.

Der Captain der Gulmoq setzte ein unschuldiges Gesicht auf und kehrte zurück zu seiner Konsole. Die Nervensäge hinter ihm würde schon sehen, was sie davon hätte, sein Benehmen zu kritisieren. Aber noch wartete er auf den richtigen Zeitpunkt. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen - war das nicht auch eine der Erwerbsregeln?

"Eine Komm-Verbindung zur Ivory herstellen, Snargl. Ich will das Gesicht dieses Monserats noch einmal sehen..." Murks beschloß, sein Feiertags-Grinsen aufzusetzen. Wie bei einem guten Vertragsabschluß.

"Komm-Verbindung hergestellt. Wir rufen sie, Captain! Snarglll..."

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