Atlantis - Chronik 5

Lektion 74: Lasse nie Dein Shuttle allein im Orbit zurück...

--- im Asteroiden

Dunkelheit empfing Sems, als Beide sich rematerialisierten. Erst ein paar Sekunden später huschte ein Lichtstrahl durch die Höhle, als endlich jemand eine Taschenlampe eingeschaltet hatte. Sofort zückte Sems seinen Phaser und schaltete in der gleichen Bewegung seine eigene Lampe ein. Zwar ging er nicht davon aus, dass sich irgendjemand Fremdes hier befand, doch sicher ist sicher.

"Alles in Ordnung?", fragte er die Anderen und sofort schallte ein vielfaches Echo zurück. Er hob den Lichtstrahl und leuchtete die Höhle ab. Viel war nicht zu sehen. Nur dunkler Fels. Das Dilithium, welches sie erwartet hatten, war weit und breit nicht zu sehen.

"Seltsam", murmelte Sems. "Ich habe eigentlich was anderes erwartet."

Zirt, der sich sehr schnell in dem Hohlraum orientiert hatte, sah Sems lächelnd an:

"Okay, ich bin Willens und bereit. Wo ist das Zeug und womit soll ich es abbauen?"

Jetzt rächte sich die Hektik dieses Angebers: wo war die Bergbauausrüstung?

'Och nöö...', seufzte Pormas vernehmlich. Als das letzte Mal jemand was auf einer Außenmission vergessen hatte, wäre fast die komplette Aktion gescheitert. Aber jetzt reichte es.

"Okay Sems", sprach er den Sicherheitler laut genug für alle an, "du hast deinen Spaß gehabt, aber bevor du nachher noch einen von uns vergisst, überlass das jetzt mal uns." Dem Griechen war klar, dass das dem aufbrausenden Kerl nicht passte, aber immerhin kannte er seine Mitstreiter, zumindest zum Teil, schon etwas länger.

Der Hüne schaltete den Sucher des Phasergewehres von Nachtsicht auf Normallicht um und der leistungsstarke Lichtwerfer nahm prompt seinen Dienst auf. Die Taschenlampe die Sems ihn in die rechte Hand gedrückt hatte, in die, an der auch seine Handgelenkslampe befestigt hatte, hatte er sich hinten in den Gürtel gesteckt.

Langsam lies er den Lichtkegel über die Felswände kreisen, ohne Anzeichen von Dilithiumkristallen zu entdecken. "Toller Klumpen", murmelte er vor sich hin, während er seine Spezial-Sonnenbrille aufsetzte.

Nachdem bei seinem letzten Einsatz sein kostspieliger Helm unbrauchbar gemacht worden war, konnte er gerade noch soviel Hardware retten und die Brille damit ausstatten, dass es für normale Tricorderfunktionen reichte. Nun sah sie zumindest besser aus und man konnte auf den ersten Blick keinen Unterschied feststellen.

Aber das Ergebnis blieb dasselbe. "Hier gibts gar nichts. Also von Vorteil das wir die Sachen noch nicht mitgenommen haben. Dahinten ist allerdings ein Ausgang. vier Meter im Durchmesser. Wenn keiner einen besseren Vorschlag hat, würde ich mal sagen, dass wir mal da langgehen."

Sems warf dem Andorianer einen wütenden Blick zu. Der musste auch immer alles besser wissen. Aber eigentlich war er ja nicht für die Ausrüstung zuständig. Also, was soll's. Er sollte nur aufpassen, dass nichts passierte. Mehr nicht. Sollte Zirt doch selber zurück zum Shuttle gehen und das Material holen. Aber wie Pormas gerade festgestellt hatte, war es sowieso noch nicht nötig.

Langsam schritt er auf die Öffnung zu, die der Grieche erwähnt hatte. Schließlich musste hier ja irgendwo das Dilithium sein, denn sonst waren die verworrenen Sensorenbilder nicht zu erklären.

"Los Leute, mitkommen", rief Sems deswegen laut, damit sich der müde Haufen endlich in Bewegung setzte. "Wir müssen weiter suchen. Hier gibt es ja nichts zu holen wie man sieht."

"Wissen Sie Sems: Wenn ich frage ob jemand noch einen anderen Vorschlag hat, meinte ich nicht nur Sie. Um es genau zu sagen: Sie wurden uns ZUGETEILT. Das heißt Sie haben uns nicht herumzukommandieren. Haben wir uns verstanden?!?", schnauzte Pormas den anderen Sicherheitler an. Aber anstatt sich weiter über ihn zu ärgern wandte er sich Zirt zu.

"Sie sagten Sie hätten mal in einer Mine gearbeitet. Wonach sieht das hier genau aus? Alles abgebaut oder keine Lust weiter zu graben, oder sonst was? Wenn Sie nichts dagegen haben könnten Sie die Gruppe anführen und uns zeigen wo es was zu gucken gibt.", fragend schaute er zu dem Andorianer.

"Wir könnten den Brocken in handliche tellergroße Stücke zerlegen und dann sehen, wo das Zeug sich versteckt", warf der Ferengi zischend ein, bevor Zirt weiter aus dem Nähkästchen plaudern konnte.

'Keine Ausrüstung mitgenommen', äffte er im Geiste Pormas nach, 'Ist das ein Kindergeburtstag und tragen wir lustige Hütchen? Nein!'

Die karge, zersplitterte Wand machte Narbo zunehmend nervöser, nachdem der Shuttleflug reine, bis aufs Knochenmark gehende Gier ausgelöst hatte, die jetzt nicht durch einen Anblick wie in der himmlischen Schatzkammer belohnt wurde.

Zirt schluckte den Ärger darüber runter, das der Ferengi statt im antwortete. Eigentlich hatte er Pormas Angebot annehmen wollen, mit einem ziemlich schadenfrohen Grinsen in Richtung des zweiten Sicherheitlers.

Aber Narbo hatte sicher Recht. Lieber blieb er im Hintergrund und wartete ab, was der Barbesitzer plante.

Deswegen zuckte er nur mit der Schulter und lud den Ferengi mit einer Kopfbewegung ein, voran zu gehen.

Einen Moment überlegte der Ferengi, ob er Zirts Einladung folgen sollte, wodurch er mehrere potentielle Feinde hinter seinem Rücken hatte, aber angesichts des missbilligenden Gesichtsausdrucks von Pormas konnte er nicht widerstehen.

Abgesehen davon würde er jeden Angriff hören, bevor der Angreifer sich auch nur bewegen konnte. Einige Biologen auf Ferenginar vertraten die These, dass die Evolution die überdimensionierten Ohren genau aus diesem Grund in das Genom der Ferengi hatte einfließen lassen, nachdem die mythische große Handelskrise zu einer noch nie dagewesenen Verschlagenheit geführt hatte...

Wortlos folgte er also dem Angebot und schritt in Richtung der Tunnelöffnung, welche Theo in heldenhafter Selbstaufopferung und Aufbringung sämtlicher Geisteskraft entdeckt hatte.

--- im Asteroiden, angrenzender Raum

Der Verbindungsgang hatte Narbos Laune schon deutlich verbessert. Ab und zu guckten kleine Spitzen unrein gewachsener Kristalle aus dem ansonsten immer noch recht kargen Fels und ließen den Tunnel wie ein rundes Nagelbrett wirken.

Ein Nagelbrett, dass Millionen Barren Latinum wert war.

Grinsend kalkulierte der Barbesitzer schon, ob er mit dem beladenen Shuttle der Atlantis entkommen konnte, wenn er nach getaner Arbeit das restliche Außenteam hier zurückließ.

Doch dann blickte er plötzlich in ein milliardenfach gebrochenes Spiegelbild von sich selbst, welches von den unzähligen Prismen in der Kammer zurückgeworfenen wurde.

Schwer schluckend ließ er seine Taschenlampe fallen.

Mit einem Klappern schlug die Taschenlampe auf dem Boden auf und warf ihr Licht auf eine Unzahl von Kristallen. Dadurch schien der ganze Raum plötzlich von einem diffusen Licht durchflutet zu werden.

Sems schnappte nach Luft, als er als Letzter der kleinen Gruppe den Raum betrat und den Anblick zu verarbeiten versuchte. So etwas hatte er noch nie gesehen. Es war das Schönste, was ihm bisher unter die Augen gekommen war. Nein, er verbesserte sich gedanklich. Das Schönste, was er je in seinem Leben sehen würde. Dieser Anblick hier war nicht zu überbieten.

Er machte vorsichtig einen Schritt nach vorne, welches direkt mit einem Knirschen begleitet wurde. Er senkte seinen Blick und erkannte, dass selbst der Boden aus Kristallen bestand. Die ganze Höhle war ein einziger, großer Kristall.

"Wahnsinn ... ", entfuhr es dem Engländer. "Wo sollen wir denn hier bloß anfangen?"

Ysara war hinter Sems zum Stehen gekommen. Da die anderen für genug Beleuchtung sorgten, hatte sie ihre Taschenlampe am Gürtel befestigt und ausgemacht, so dass sie nun ihre Hände hinter dem Rücken falten und sich in aller Ruhe umsehen konnte.

Ein beeindruckender Anblick. Im ersten Augenblick hatte die Psychologin sich instinktiv ebenso überwältigt wie ihre zänkischen Begleiter umgesehen, deren Gezeter noch immer unangenehm dissonant in ihren Ohren nachhallte. Im zweiten Augenblick war sie ihrer eigenen Reaktion gewahr geworden und hatte ihre Überwältigung verärgert abgestellt. Sie hätte bedeutet, dass sie dem Anblick Macht über sich einräumte, und Ysara war nie und zu keinem Zeitpunkt bereit, irgendetwas auch nur die geringste Macht über sich zuzugestehen.

"Wo wir wollen, nehme ich an", erwiderte sie trocken auf Sems' Ausruf und stellte befriedigt fest, dass ihre Stimme gerade so ruhig und leicht gelangweilt klang, wie sie es immer tat. Ein leichtes Echo warf sich von den Wänden zurück. Etwas in die Mitte der Höhle tretend, sah sie sich gemächlich um. "Angesichts der Menge halte ich jedes systematische Vorgehen in der Tat für völlig überflüssig. Also lassen Sie uns anfangen und die Angelegenheit so schnell wie möglich hinter uns bringen"

Der Andorianer sah zum Ferengi, der sich langsam wieder zu fassen schien: "Vielleicht sollten wir vom Shuttle Ausrüstung herunter beamen lassen. Ich hab ja nicht unbedingt so die Ahnung, aber sind Dilithiumkristalle in Verbindung mit zuviel Energie gefährlich?" Zirt warf einen bezeichnenden Blick auf die Ausrüstung des Ferengi.

Es hatte ein paar Sekunden gedauert, bis der Ferengi sich gefasst hatte, aber der Anblick der Kristalle war auch einfach zu umwerfend gewesen: Diese ganzen Farben und Reflexionen!

Die Frage des Andorianers warf ihn in die bittere Realität zurück. Sie würden dieses Wunder zerstören und auch wenn es sehr, sehr, sehr, sehr viel Latinum einbringen würde, fragte Narbo sich doch, ob der größte Berg von Latinum ihm jemals so den Atem rauben würde.

Wahrscheinlich schon, gestand er sich dann grinsend ein.

"Papperlapapp, die Sprengfäden wirken sehr punktuell, eine Kettenreaktion ist also ziemlich unwahrscheinlich. Außerdem: Je größer das Risiko, um so höher der Profit!", verwarf er die Bedenken von Zirt mit einem Handstreich und warf einen Blick auf die wohl verschlossene Kiste, die er vor Verlassen des Shuttles noch schnell mitgenommen hatte.

Llewella war im Eingang der Höhle stehen geblieben. Im Kunstlicht war ihr etwas an den Wänden aufgefallen, das ihr Interesse mehr geweckt hatte, als es das Dilithium konnte.

Natürlich war auch sie im ersten Augenblick fasziniert gewesen und hatte das Wunder der Kristalle bestaunt. Jedoch war sie ziemlich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen heruntergekommen und hatte sich weiter umgesehen.

Auf den Kristallen schien etwas zu wachsen!

Die Schottin beugte sich hinunter, um sich das genauer anzusehen. Es waren kleine Kolonien eines grünlich phosphoreszierenden ... Dinges. Was konnte auf solchen Kristallen wachsen?

Llewella kniete sich davor und holte ihren Tricorder aus dem Sporran. Sie aktivierte etliche besondere Funktionen, dann scannte sie die Kolonien.

'Hmmm, das ist hochinteressant’, dachte sie dann bei sich, als sie die Ergebnisse sah. Die Kolonien, die hier wuchsen, hatten erstaunliche Ähnlichkeit mit einem irdischen Schimmelpilz, dessen heilende Eigenschaften viele Jahrhunderte zuvor ebenfalls ein Schotte entdeckt hatte: Penicillium

Die hochgewachsene Frau kramte wieder in ihrem Sporran und brachte ein kleines Probenbehältnis zutage. Dann machte sie sich daran, einen Schwung Kolonien von der Wand abzukratzen und in das Probenbehältnis, das auch einen Nährboden enthielt, zu befördern...

Endlich, nach eine halben Ewigkeit, riss sich Sems von dem Anblick los und stellte sich zu Narbo.

"Ok, Narbo. Wenn Sie sagen, Sie schaffen dass, dann würde ich sagen, legen Sie los. Schließlich wollen wir hier nicht ewig bleiben."

Gerade wollte er sich wieder abwenden, da viel ihm noch etwas ein.

"Ähm, bevor ich es vergesse. Wie sieht es mit Sicherheitsabstand aus? Reichen ein paar Meter oder sollten wir uns ins Shuttle zurückziehen?"

Immer noch beeindruckt riss sich Pormas von dem sich ihm bietenden Anblick los. Solch eine Pracht hatte er noch nie gesehen, selbst zu der Zeit, als er gutbetuchte Leute getroffen hatte, um andere gut betuchte Leute wirklich zu treffen. All deren Prunkbauten waren nichts im Vergleich zu dem hier.

Trotzdem zwang er sich wieder seine Aufmerksamkeit zu steigern. Schließlich blieben einige wichtige Fragen ungeklärt. Warum waren auf diesem einträglichen Asteroiden, an dem offensichtlich schon gearbeitet wurde, niemand mehr? Welchen Grund kann es haben?

Irgendwie schien er aber der Einzige zu sein, der solche Gedanken hatte. Gut das der Ferengi jetzt im Latinumhimmel schwebte war klar, aber von den anderen hatte er schon mehr Objektivität erhofft.

Ysara schien zumindest betont gleichgültig, während Llewella irgendwie an den Kristallen Gefallen gefunden haben musste.

"Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber irgendwie ist das mir ein bisschen zu unheimlich. Warum wurden diese Kristalle nicht abgebaut? Narbo, bevor du hier froh rumsprengst, sollte einer von euch mal gucken ob uns zwischen uns und dem Vakuum nicht nur ein bisschen Fels steht. Da würde ich entschieden von einer Detonation abraten.", warf der Südländer erst einmal in die Runde. Für Sems waren das bestimmt ganz neue Ansichten. Bumm machen ist nicht immer gut.

"Llewella, was machst du eigentlich da unten?", da die Schottin auf seine Worte nicht eine Regung zeigte, sprach der Grieche sie direkt an. Er wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grunde war er jetzt nervös. Und dieses Gefühl war stets Vorbote von einem beunruhigenden Gefühl. Und dieses Gefühl trog ihn nie...

Überrascht blickte die Rothaarige auf, als Pormas sie ansprach. Fast hätte sie ihre Umgebung vollständig vergessen, während die Wissenschaftlerin in ihr erwachte.

"Meinem Beruf nachgehen“, erklärte sie ihr Tun, während sie aufstand und dabei die kleine Schachtel mir der Nährlösung wieder in ihrem Sporran verstaute.

"Ob Du es glaubst, oder nicht, aber hier wachsen noch andere interessante Dinge als Dilithium. Dinge, die irgendwann möglicherweise Leben retten könnten..."

Grummelnd verkniff sich der Ferengi jeden Kommentar. Scheinbar war Pormas von seiner Liebschaft verdorben worden: Statt überflüssigem Aktionismus zeigte er nun unnötige Bedenken, was für Narbo gewiss keine Verbesserung war.

Und die Terranerin kratzte an den Kristallen rum, was ein unglaublich nervtötendes Geräusch produzierte! Für einen Moment überlegte er tatsächlich ein Loch in die Wand zu sprengen. Zweifelsohne wäre die Galaxie dann von einigen Wesen befreit worden, deren Geburt schon ein Fehler gewesen war.

Aber dann besann er sich darauf, dass die Galaxie ihm scheißegal war.

"Wenn ich hier Hand anlege, wird die Statik der Geode nur minimal gestört. Wenn ein Durchschnittssicherheitler, dessen Gewicht antiproportional zu seinem IQ ist, hier herumhüpfen würde hätte das größere Auswirkungen", warf er so Pormas entgegen, während er im Geiste schon die besten Ansatzpunkte für den Abbau durchging.

Zirt hatte in der Zwischenzeit seinen Raumanzug versiegelt. Er vertraute zwar in die Kenntnisse des Ferengi, aber er wollte auch nicht die Hauptperson in einem Grubenunglück spielen. Dazu hatte er schon zuviel in seiner Zeit als Sklave gesehen. Lieber wollte er die Gnade der großen Schwarmmutter nicht über Gebühr in Anspruch nehmen.

Stattdessen nahm er sich lieber die Zeit und beobachtete seine Kollegen. Besonders der Klinsch zwischen Pormas und Sems, seinem Liebling versprach interessant zu werden.

Naturgemäß standen er und Pormas auf zwei verschiedenen Seiten, immerhin war der Grieche ja ein Mitglied des Sicherheitsteams, aber Sems war eindeutig lästiger.

Wenn die beiden sich jetzt gegenseitig beschäftigten, war das nur umso besser!

Sems beobachtete Zirt dabei, wie dieser seinen Raumanzug verschloss. So ein Angsthase. Als würde hier gleich wie durch ein Wunder die Atmosphäre verschwinden. Gut, er traute Narbo zwar nicht hundertprozentig zu, dass er diese Sprengerei schaffte, doch ein bisschen Restrisiko blieb immer. Und wenn das ganze schief ging, würde Clint sein Anzug ihm auch nicht mehr helfen.

Ungeduldig schritt er hin und her und wartete darauf, dass Narbo endlich loslegte. Er hasste dieses untätige Herumstehen. Er musste etwas tun. Sich ablenken.

"Ey Pormas. Hören Sie auf zu flirten und machen Sie sich nützlich", sagte er zu dem Griechen, "Sie können ja Narbo zu Hand gehen. Vielleicht kommen wir dann schnell wieder hier aus diesem Felsen heraus."

Eiskalt blickte die Schottin den Sicherheitler an. "Können Sie noch was anderes als Leute herumzukommandieren?"

Dann wandte sie sich ab, kniete sich noch einmal kurz hin und bröckelte einige Dilithiumstückchen ab, auf denen Kolonien waren und steckte sie zu der Nährlösung, für den Fall, dass die Kolonien nur wachsen konnten, wenn sie Dilithium hatten.

Dann verließ sie den Raum, damit Narbo in aller Ruhe seiner Arbeit nachgehen konnte....

Pormas schaute der Ärztin hinterher, wie sie aus dem Raum verschwand, bevor er sich an Sems wendete. "Klar kann ich ihm helfen. Aber nur, wenn sie unbedingt ins Vakuum gesaugt werden wollen. Aber wenn Sie wollen...", grinsend wand er sich zum Ferengi, "Narbo kann ich dir helfen, AUßER als Versuchkaninchen?"

Nach dem erwartungsgemäßen Ferengigackern wandte sich der Grieche wieder an den Sicherheitler, "Ich glaube wir müssen hier ein paar grundlegende Sachen klarstellen... Zuerst einmal haben Sie hier weder das Kommando, noch würde irgendeiner hier auf Sie hören wollen. Dass Sie nur rumballern können, oder zumindest wollen, haben wir schon alle begriffen."

Pormas kam gerade ein merkwürdiger Gedanke. Würde er es begreifen, was er zu ihm sagte? "Weiter haben Sie augenscheinlich keine Ahnung über unsere jeweiligen Klassifikationen. Ein kleiner Einschub: Wenn auf irgendetwas nicht 'Granate' draufsteht kann ich auch nicht wirklich damit umgehen. Zudem dürften Sie schon bemerkt haben, dass WIR uns schon länger kennen und Sie hier nicht mehr als den Status des Störenfrieds haben. Wenn sie IRGENDETWAS anderes zu sagen haben, als irgendwelche Befehle, auf die eh keiner hört, dann lassen Sie es uns wissen. Ansonsten machen SIE sich mal nützlich...."

Sems Mund klappte auf und es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er es schaffte, ihn wieder zu schließen. Was er da gerade gehört hatte, war ... ja was war es denn? Verdammt, er fand noch nicht einmal mehr ein Wort dafür.

Wie bei einem Hochdruckkessel, der zu heiß wurde, lief sein Gesicht vor Wut rot an. Besser gesagt, es lief zu einer Farbe an, die schon Rot überschritten hatte. Wutschnaubend riss er seine Fäuste hoch und stürzte sich auf den Griechen. Der sollte was erleben. Ungeschoren kam keiner davon, der Sems beleidigte. Ha, er würde es diesem aufgeblasenen Nichtsnutz schon zeigen. Der hatte keine Chance. Platt machen würde er ihn. Ja genau, platt wie ne Flunder. Hier den Breiten markieren. Was glaubte der bloß, was er war? Der Chef persönlich? Gott? Herrscher über das Universum? Nichts da. Pormas war noch nicht einmal der Chef über den Dreck unter seinen Fingernägeln. Jede Mikrobe hatte mehr Rechte.

Knappe 2 Meter vor Pormas; der den laut schreienden Sems schon gehört hatte und sich in Abwehrhaltung befand; stolperte Sems plötzlich über einen etwas heraus stehenden Dilitiumkristall. Zwar brach dieser unter der Wucht ab, doch es reichte, um Sems aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mit wild rudernden Armen schoss Sems an Pormas vorbei, brüllte vor Überraschung und Entsetzten kurz auf und schlug dann hart gegen einen fast drei Meter großen Dilitiumkristall, der von der Decke herab hing. Ein fürchterliches Geräusch schallte durch die große Höhle, als der Kristall wie Glas zersplitterte.

Tausende feine Kristallfragmente, scharf wie Rasiermesser pfiffen durch den Raum und schlugen verteilt in die Wände ein. Das restliche Außenteam brachte sich springend aus den Flugbahnen. Währenddessen war Sems auf dem Boden zum Stillstand gekommen. Röchelnd und stöhnend krümmte er sich vor Schmerzen, die die ganzen Splitter, die in seiner Haut steckten, verursachten. Wie Hammerschläge pochte es hinter seinen Schläfen und er schaffte es nur mit Müh und Not, nicht bewusstlos zu werden. Obwohl er es gerne wäre. Den Schmerzen entfliehen. Doch der Schmach wollte er sich nicht hingeben. Das war der einzige Gedanke, der sich in seinem Kopf formte. Alles nur nicht loslassen.

Als Sems losstürmte, war Ysara instinktiv einen Schritt beiseite getreten und nun neben dem Griechen zum Stehen gekommen. Nun verschränkte sie erneut die Arme hinter dem Rücken und sah beinahe interessiert auf den Sicherheitsoffizier hinab. Llewella würde sich sicher melden, wenn sie ihre Hilfe brauchte.

"Beinahe gut gemacht", wandte sie sich leise und beiläufig an Pormas, so dass nur er es hören konnte. "Und ganz ohne den Einsatz von Gewalt. Ich staune."

Vielleicht hatte sie Theocrates doch ein wenig unterschätzt. Aber sicher nur ein ganz klein wenig. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.

Grummelnd blickte der Ferengi auf, nachdem er das vorherige Gespräch nur mit einem Ohr gehört hatte, und schnauzte den am Boden liegenden Sicherheitler vorwurfsvoll an: "Der Kristall, den Du eben mit Deinem Kopf bearbeitet hast, war zufälligerweise integraler Bestandteil der Statik, die ich gerade ZU BERECHNEN VERSUCHE!"

Zischend löschte er die Eingaben der letzten drei Minuten von seinem Padd und begann abermals, die Masseverteilung des Asteroiden so einzubeziehen, dass tatsächlich kein Loch in der Außenwand prangerte. So eine Niederlage, wenn auch nur Sekunden vor dem Tod, hätte ihn innerlich zerrissen! Und vor allem, wenn dieser nutzlose Haufen es mitbekam, welchem er nun schon länger als gesund ausgesetzt war.

"Pormas, wenn Du mir wirklich helfen willst, dann sorge dafür, dass hier Ruhe ist und ich mich konzentrieren kann. Ansonsten werden wir alle sterben", antwortete er dem Griechen, während er sich langsam beruhigte, "Und denk daran, dass Ruhe für einen Ferengi was ganz bedeutet, als für Euch MenSchen!"

Nachdem Sems immer noch - von allen Anwesenden ziemlich missachtet – am Boden lag und Llewella nicht zu sehen war, fiel Ysara auf, dass sie den Raum wohl verlassen hatte. Achselzuckend ging sie ein paar Schritte in Richtung des nahen Durchgangs.

"Llewella?", rief sie fragend. "Es gibt einen Verwundeten."

Ysara selbst hatte kein medizinisches Gerät bei sich. Von einer kleinen Auswahl an Beruhigungsmitteln und Antidepressiva abgesehen, die ihr jetzt kaum nützen würden - falls Sems im Sterben lag, was sie leicht bezweifelte, konnte sie ihm ja immer noch einen glücklichen Tod bescheren.

Ihrer Meinung nach hatte sie ihre krankenschwesterlichen Pflichten zur Genüge erfüllt und gesellte sich daher wieder zu Pormas, um dem Kommenden zu harren.

Amüsiert betrachtete der Südländer den mit dem Bewusstsein ringenden Sems. Laut dem Holodeck konnte der Typ zwar schießen, aber Nahkampf und Körperbeherrschung waren ja noch andere Sachen...

Als Ysara wieder bei ihm stand antwortete er ihr auch leise, selbst nach Ferengimaßstäben, "Danke für das Lob. Aber mein Verdienst war es nun eigentlich nicht. Mit seinem Tempo wollte ich ihn eigentlich über die Schulter werfen. Zwar wäre er auch gegen den Kristall geflogen, aber so ist es wenigstens nicht meine Schuld..."

Die Psychologin schien im Vergleich mit dem am Boden liegenden Sicherheitler um einiges sympathischer zu werden. Vielleicht hatte man sich wirklich auf dem falschen Fuß erwischt. Nach dem Verlust Nattys dachte er über einige Sachen ein bisschen anders nach...

"Wenn Llewella kommt, sagen Sie ihr aber bitte, dass ich es nicht war...sonst krieg ich wieder Ärger...", scherzte Pormas, als die Ärztin wieder erschien.

Langsam aber sicher schaffte es Sems, den brennenden Schmerz, den er verspürte, aus seinem Bewusstsein zu vertreiben. Fast zur gleichen Zeit wurde auch sein Blick wieder klarer und die schwarze Wand, die eben noch auf ihn zuschoss, verflüchtigte sich auch nach und nach.

Vorsichtig versuchte er, sich aus der fürchterlich unbequemen Liegeposition, in der er sich gerade befand, zu befreien. Mit zusammengebissenen Zähnen stemmte er sich in einen halben Schneidersitz und verharrte so fast eine Minute außer Atem. Erst dann versuchte er, den Schaden zu begutachten, den der Zusammenprall mit dem Kristall verursacht hatte. Er war über und über mit Kristallfragmenten und Staub bedeckt. Doch das war nur Oberflächlich.

Etwas ernster war ein etwa 20 Zentimeter langer und fast armdicker Kristallsplitter, der sich in seine Schulter gebohrt hatte. Zwar schaute er hinten nicht wieder heraus, doch er vermutete, dass er verdammt tief saß. Jedenfalls hatte er nicht den Mut, ihn einfach so heraus zu ziehen. Die Schmerzen würde er sich schon gerne ersparen. Dann fuhr er sich vorsichtig durchs Gesicht und entdeckte dort weitere kleine Splitter. Sie waren zwar relativ klein, doch die große Anzahl, die in seinem Gesicht steckte, verursachten eine Gänsehaut auf Sems Nacken. Langsam zog er einen nach dem anderen heraus. Diese Prozedur war zwar nicht wirklich schmerzhaft, doch schon nach kurzer Zeit blutete er aus den zahlreichen kleinen Wunden wie ein abgestochener Ferengi.

Aber das war ihm egal. Wenn die Ärztin es endlich schaffte, zu ihm zu kommen, dann konnte sie sich darum kümmern. Und um seine Schulter. Langsam merkte er schon, wie sich ein Taubheitsgefühl einstellte. Wahrscheinlich kein gutes Zeichen. Doch er arbeitete weiter daran, sein Gesicht von den Kristallen zu befreien.

'Da braucht man einmal einen Arzt ...', dachte er und schaute sich um. Weit und breit war Llewella nicht zu sehen. 'Die will mich sowieso nur wieder leiden sehen. Verdammte Schotten ...'

Zufrieden beendete der Barbesitzer die letzten Eingaben auf seinem Padd. Glücklicherweise hatte er doch mehr der vorherigen Berechnungen übernehmen können, als er vorher gedacht hatte. Was ihn nun etwas gütiger stimmte.

Zumal Pormas es wirklich geschafft hatte, Ruhe in den Laden zu bekommen. Mit Ausnahme widerlicher röchelnder Geräusche, die Sems machte seit er wie ein Sieb gelöchert am Boden lag und begonnen hatte, kleinere Splitter aus seiner Fratze zu entfernen.

"In Kürze werdet Ihr sehen, was wahre Perfektion bedeutet. Allerdings wäre etwas Abstand angemessen, wenn ihr nicht wie der da aussehen wollt!", informierte er grinsend die anderen, um zugleich schadenfroh auf Sems zu deuten, "In genau zehn Minuten beginnt die Show, gleichgültig ob er dann noch hier liegt oder nicht, die Terranerin sollte sich also etwas beeilen!"

--- im Asteroiden, Nebenraum

Die Schottin hatte gerade begonnen, sich im angrenzenden Raum, den sie vorher ja bereits durchschritten hatten, nach weiteren interessanten Kolonien dieses Gewächses umzusehen, als sie vom anderen Raum erst ein gewaltiges Knurren hörte, dann einen splitternden Schlag - und danach nichts mehr.

Unschlüssig stand sie eine Minute herum. Eigentlich verspürte sie nicht wirklich die Lust darauf, wieder zu den anderen zurückzukehren. Schließlich siegte jedoch ihr Gewissen - und der hippokratische Eid, den sie ein paar Jahre zuvor geschworen hatte. Der galt immerhin auch für Engländer - und irgendwie erfüllte sie das dumpfe Gefühl, dass es der Engländer sein würde.

Oder wieder einmal Pormas?

Der Gedanke ließ sie sich abrupt in Bewegung setzen. Wer weiß, was dieser große Tollpatsch noch alles anstellen würde, da wollte sie doch lieber nach dem Rechten sehen.

--- im Asteroiden, angrenzender Raum

Natürlich! Es war der Engländer... Und was er da angestellt hatte, sah nicht wirklich gut aus.

Schnell war Llewella bei ihm und hielt seine Hand fest, mit der er irgendwie in seinem mit Splittern übersäten Gesicht herumfuhrwerkte.

"Still liegen bleiben“, herrschte sie ihn an, dann untersuchte sie ihn kurz, ohne Zuhilfenahme ihres Tricorders, wie das so ihre Art war.

"Sie haben ziemliches Glück gehabt, Bumailear“, meinte sie, nachdem sie geendet hatte. Der Mann blickte sie aus halbgeschlossenen Augen an und mühte sich erfolgreich, bei Bewusstsein zu bleiben.

Mit wenigen kundigen Handgriffen infiltrierte die Rothaarige das verletzte Gewebe um den Riesensplitter mit Lokalanästhetikum, damit sie das Ding entfernen konnte, ohne dass der Engländer große Schmerzen hatte. Zum Glück wirkte das sehr schnell, so dass sie den Splitter ruckzuck draußen hatte.

Aus den Augenwinkeln hatte sie den Blick bemerkt, den die anderen argwöhnisch abwechselnd auf den Ferengi und auf ihre Chronometer warfen. Llewella schloss daraus, dass sie sich beeilen sollte - dem Ferengi war alles zuzutrauen.

"Pormas, Ysara, „ bat sie die beiden, die ihr am Nächsten standen, "helft mir doch bitte, diesen Burschen hier heraus zu bekommen, damit unser Sprengstoffexperte seine Arbeit verrichten kann!"

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, packten die beiden mit an und gemeinsam hievten sie den halb bewusstlosen Engländer aus dem Raum.

Zirt, der mit wachsender Begeisterung der Tollpatschigkeit des Sicherheitlers zugesehen hatte, ließ die kleine Gruppe an sich aus dem Raum wandern.

Zu gerne hätte er noch gesehen, wie sich Sems den großen Splitter aus dem Arm riss, aber man konnte schließlich nicht alles haben.

Gelangweilt sah sich der Andorianer in der Höhle um. Endlich blieb sein Blick auf dem Ferengi haften, der ihn teils ungeduldig, teils auffordernd ansah.

Endlich dämmerte es dem ehemaligen Sklaven: er sollte sich vielleicht auch endlich in Sicherheit bringen.

Schnell verließ auch Zirt die Gefahrenstelle, indem er den anderen folgte.

--- im Asteroiden, in sicherer Entfernung

Während die Ekstase langsam in Narbo aufstieg, schaute er ein letztes Mal auf seinem Chronometer, nicht ohne in jeder verbliebenen Sekunde eine kleine Ewigkeit zu sehen.

'Nur noch 92 Sekunden!', schoss es ihm freudig durch den Kopf, nicht ohne sich zu fragen, wie er es so lange hatte vergessen können. Den Nervenkitzel bevor die Explosion wie ein Inferno ausbrach, der Boden leicht vibrierte und leichter Staub die Luft erfüllte.

Die Gruppe hatte sich mittlerweile hinter einen massigen Felsklotz begeben, der sie zwar vor der Druckwelle abschirmen würde, aber im Falle eines Außenleck in der Asteroidenhülle so lächerlich wie ein Grillhühnchen auf Andoria war.

Sems lag auf dem nackten Fels, konnte aber immerhin schon wieder leise Flüche gegen den Griechen ausstoßen. Vielleicht würden sie sich ja gegenseitig töten, aber bestimmt würde die Ärztin vorher eingreifen.

Obwohl, vielleicht würde Llewella bei Sems eine Ausnahme machen?!

'Noch 47 Sekunden', fügte er grinsend hinzu.

Der Andorianer spürte förmlich die Vorfreude des Ferengi.

Da Zirt Narbo mittlerweile etwas besser kannte versiegelte er vorsorglich wieder seinen Anzug, den er kurz zuvor geöffnet hatte.

Halb Bewusstlos ließ der Engländer die Behandlung der Ärztin über sich ergehen. Nachdem Sie ihm irgendwas gegeben hatte, verebbte auch der Schmerz in seiner Schulter nach und nach und hinterließ eine wohlige Wärme. Nur die Verletzungen in seinem Gesicht taten weiterhin fürchterlich weh. Doch das hielt ihn wach. Hielt ihn davon ab, komplett in die Bewusstlosigkeit abzusinken.

Er drehte den Kopf und versuchte, sich umzuschauen. Doch viel konnte er nicht erkennen. Nur ungenaue Schleier und ein paar helle Flächen. Und auch sein Gehör spielte nicht mit. Zwar vernahm er etliche Stimmen, doch er verstand nicht, was sie sagten. Stattdessen spürte er die Berührungen der Ärztin, wie sie an ihm herum dokterte.

'War da nicht etwas von einer Sprengung?', schoss es ihm durch den Kopf und er versuchte von Panik ergriffen, aufzustehen. Doch Llewella drückte ihn resolut zurück auf den Boden. Mit zitternden Lippen versuchte Sems der Ärztin klar zu machen, was ihnen bevor stand. Doch mehr als ein undeutliches Gebrabbel wurde es nicht. Noch mal versuchte er sich von der Ärztin loszureißen, doch in seinem Zustand war das ein unmögliches Unterfangen. Also gab er resigniert auf und wartete auf sein Ende. Wenigstens würde es schnell gehen...

"...drei, zwei, eins, null!", zählte der Ferengi den Countdown zu Ende und schaute begeistert auf seinen Tricorder. Das Gerät zeichnete sämtliche kinetischen Vorgänge sorgsam auf und ließ keine kleine Bewegung unbemerkt.

Ein lauter Knall hatte die Stille gebrochen und einige seiner Begleiter hatten erschreckt die Augen weit aufgerissen, aber nachdem die Schallwelle der Explosion vorbeigezogen war, hörte man nur noch ein leichtes Grollen, während der hochgewirbelte Staub sich langsam wieder setzte.

Später würde er anhand der Daten die Dimensionen seines Triumphs messen, aber bereits die Tatsache, dass sie alle noch Luft zum Atmen hatten sprach für die Qualität seiner Arbeit!

Aber die tiefe Befriedigung über seinen Erfolg würde er später noch ausgiebig genießen können. Jetzt interessierte ihn nur, wie viel Dilithium abgetragen worden war. Jedes Gramm konnte mit Barren von Latinum aufgewogen werden und er würde sich einen großzügigen Teil des Profits nehmen.

Selbst ein Zehntel des Reichtums war immer noch jedes Risiko der Galaxie wert. Hätte er doch nur selbst vorher daran gedacht, dann würde er jetzt den Raumanzug tragen und das restliche Außenteam mit zerrissenen Lungen im Vakuum schweben...

Sems hatte mit seinem Leben abgeschlossen. Selbst als der laute Knall durch die Höhle schallte, zuckte er nur kurz zusammen. Es war ihm alles egal. Selbst wenn es so endete. Und so lag er da. Regungslos. Mit geschlossenen Augen. Gleich würde er seinem Schöpfer gegenüber treten. Auch wenn er überhaupt nicht gläubig war, so glaubte er nicht, dass nach dem Tod alles zu ende war.

Schon spürte er, wie sein Körper leichter wurde. Ja ... er schwebte ... ganz sachte. Wenn er jetzt die Augen öffnen würde, dann würde er sich wahrscheinlich selbst von oben betrachten. Wie er so da lag. So ruhig. So tot.

"HATTSCHIIIIEEE", erschall es laut und Sems riss vor Schreck die Augen weit auf. Nein, er schwebte nicht. Er lag immer noch auf dem unbequemen Höhlenboden, umringt von dem ganzen Außenteam. Auf seinem Körper hatte sich feiner Dilithiumstaub gelegt. Und dieser war auch in seine Nase gedrungen.

Wieder musste er niesen. Was war passiert? Er war fest davon ausgegangen, dass er jetzt sterben musste. Doch anscheinend hatte jemand ein Einsehen mit ihm gehabt. Die Ärztin beugte sich wieder zu ihm herunter und fummelte an irgendetwas herum. Mit trockenem Mund versuchte Sems, irgendetwas zu sagen.

"Was ... ", er musste schlucken. "Was ist ... passiert?"

"Immer langsam!" ermahnte die Schottin den staubbedeckten Sicherheitler, der versuchte, sich zu erheben. "Sie bleiben mal hübsch noch ein paar Minuten liegen, bis sich Ihr Kreislauf ein wenig stabilisiert hat!"

Mit diesen Worten drückte sie den Engländer wieder in seine liegende Position zurück. Erneut überprüfte sie Atmung und Puls und kam zu dem Schluss, dass er sich erstaunlich schnell erholte, nachdem der Dilithiumsplitter erst einmal aus seiner Schulter entfernt worden war.

Llewella warf einen kurzen Seitenblick auf den an einem Ende rot gefärbten Splitter, der jetzt neben ihr lag. Das war ein ganz hübsch großes Gerät... Zum Glück hatte sie ihn problemlos entfernen können. Jetzt zierte den Sicherheitler ein Schulterverband und eine Armschlinge.

Nachdem die Ärztin ihm noch ein kreislaufstärkendes Mittel injiziert hatte, meinte sie: "Sie können jetzt wieder aufstehen. Vermeiden Sie jedoch alle ruckartigen Bewegungen und halten Sie ihren Arm möglichst still, nicht dass die Wunde wieder aufbricht. Wenn Sie wieder Schmerzen bekommen, melden Sie sich, dann gebe ich Ihnen noch etwas..."

Damit stand sie auf und beobachtete noch eine kurze Weile Sems' beginnendes Aufstehen. Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass er sich tatsächlich bemühte, sich langsam wieder in eine aufrechte Stellung zu begeben.

Die Schottin blickte sich nun in der Kammer um. Der Staub der Sprengung schien sich langsam zu legen. Alle Männer der Expedition betrachteten fasziniert die freigelegten Dilithiumkristalle und begannen, über ihre Bergung zu diskutieren. Ysara stand ein wenig abseits und blickte sich um.

Interessiert bemerkte die Rothaarige eine Öffnung, die sich an der gegenüberliegenden Wand der Kammer gebildet hatte. In aller Ruhe schlenderte sie dorthin und stellte fest, dass eine Art Durchgang freigelegt worden war. Die Wände waren rau und unbehauen und der Durchgang an einigen Stellen gerade groß genug, um einer großen Frau wie ihr das halbwegs bequeme Hindurchgehen zu ermöglichen...

Schnell entschlossen holte sie ihre Lampe aus dem Sporran und verschwand im Durchgang.

--- im Asteroiden, Durchgang

Die Wände wurden von normalen Gesteinsbrocken gebildet, hier und da mit Dilithium durchsetzt. Llewella hielt ihren Tricorder vor sich hin und scannte damit das vor ihr liegende Gebiet. Nach einigen Metern krümmte sich der Gang nach rechts und gab den Blick in eine größere Kammer frei.

--- im Asteroiden, Kammer

Die Augen der Schottin weiteten sich erstaunt, als sie den "Inhalt" der Kammer erblickte. An den Wänden standen... nun ja, man konnte sie wohl am Besten als mannshohe Röhren beschreiben. Es waren fünf auf der linken und sechs auf der rechten Seite der Kammer.

Llewella trat näher an die erste Röhre heran. Ihre Vorderfront schien aus einem einstmals durchsichtigen Material zu bestehen, welches inzwischen seine Transparenz weitgehend eingebüßt hatte. Die Schottin fuhr mit dem Finger über das Material und entfernte so ein wenig von dem Staub, der sich darauf abgelagert hatte.

Was sie durch den schmalen, klaren Raum, den sie dadurch erreicht hatte, sah, verschlug ihr aufs Neue die Sprache: In dieser Röhre stand ein menschliches Wesen.

Kurz entschlossen aktivierte sie ihren Tricorder. "Pormas, Ysara, ich hab hier was interessantes entdeckt, kommt doch mal schauen."

--- im Asteroiden, in sicherer Entfernung

Schnell drückte der Südländer auf seinen Kommunikator, "Komme sofort!", antwortete er knapp und setzte sich in Bewegung, Ysara dicht hinter ihm. Kurz hatte sich der Sicherheitler durch die Kristallpracht blenden lassen, denn so eine Pracht in Form von wertvollem Gestein bekam man selten zu sehen.

Auch wenn Pormas auf gesicherten Konten eigentlich genug Geld hatte, als das er es brauchen könnte, aufgrund seiner zahlreichen Aufträgen der Vergangenheit, ließ es ihn absolut nicht kalt. Im Vergleich aber zu Narbo war er dennoch kalt wie ein Eisblock im Raum.

--- im Asteroiden, Kammer

Verblüfft schaute sich der Grieche die Umgebung an. Erst hatte er Llewellas Tonfall nicht richtig deuten können, aber nun wusste er was sie bewegt hatte. Auch er war sprachlos, als er in das ausdruckslose Gesicht des Menschen auf der anderen Seit der Scheibe sah.

Während die Ärztin ihren Tricorder anwarf um die Lebensfunktionen des Mannes zu untersuchen, falls vorhanden, betrachtete Pormas diese Röhre genauer. Auf der Rückseite war ein kleines Panel zu entdecken, mit fremdartigen Schriftzeichen versehen, die der Südländer nicht deuten konnte. Darunter gab es eine LED-Anzeigen, zwei Schalter und ein Rädchen.

Oberflächliche Verbindungen zur Außenwelt, oder einem Generator, der diese summende Kapsel betrieb gab es nicht. Aufgrund der Kälte, die die Röhre abstrahlte schien es sich um so etwas wie eine Kälteschlaf-Vorrichtung zu handeln.

Fragend schaute er die beiden Frauen an. "Irre ich mich, oder sind wir auf einen Dilithium betriebenen Kühlschrank gestoßen? Abgesehen davon: Kann jemand von euch kyrillisch?"

--- im Asteroiden, in sicherer Entfernung

Sems stand immer noch etwas wackelig auf seinen Beinen. Und wenn er sich nicht an der Wand abgestützt hätte, wäre er glatt wieder umgefallen. Vorsichtig versuchte er, sich von der Wand zu entfernen, doch sofort strafte ihn sein Körper mit einem aufkommenden Schwindelgefühl und Übelkeit.

"Ok, dann bleibe ich eben noch eine Weile hier", grummelte er leise und lehnte sich wieder an die Wand. Doch als plötzlich alle dem Ruf der Ärztin folgten, änderte er seine Meinung wieder. Denn er hatte absolut keine Lust, alleine hier zu bleiben. Also ging er langsam los, stützte sich aber weiterhin an der rauen Wand ab. Die anderen konnte er nicht sehen, als er in die große Höhle kam, in der Narbo eben herumgesprengt hatte. Doch er konnte einen Durchgang in der gegenüberliegenden Wand erkennen.

"Also los", spornte er sich an. Wieder versuchte er, sich ohne Wand fortzubewegen und diesmal klappte es sogar. Zwar ging es immer noch schleppend voran, doch so konnte er wenigstens den direkten Weg gehen und musste nicht außen an der Wand herum kraxeln.

--- im Asteroiden, Durchgang

Dunkler Fels prangte ihm entgegen, als er den Durchgang betrat. Wie ein Tor zur einer anderen Dimension sah es aus zum Vergleich zu der glitzernden Halle vorhin. Und ein wenig bücken musste er sich auch noch, damit er hindurch passte. Wenigstens wirkten jetzt die Medikamente und er passierte den Durchgang schmerzfrei.

--- im Asteroiden, Kammer

Kaum betrat er die angrenzende Kammer, da klappte sein Unterkiefer vor Überraschung herunter. Das hätte er jetzt nicht erwartet. Mit großen Augen schaute er sich um. Wo waren sie denn hier gelandet? Vorsichtshalber zog er seinen Phaser, den er mit der einen Hand festhielt, die er nutzen konnte und ging dann zu Narbo, der etwas abseits stand.

"Sieht nicht das der großen Schatzkammer aus, oder", fragte er.

Grinsend schaute der Ferengi den Sicherheitler an, während er gierig einen besonders großen Kristallsplitter im Inneren seines Anzugs verstaute. Zwar würden die spitzen Enden den Stoff beschädigen, aber mit dem Wert seiner Beute konnte er mühelos tausend Ersatzanzüge kaufen!

"Nein, außer in den Tanks befinden sich vielleicht der ein oder andere Nagus, der die Rechnung beim himmlischen Finanzamt doch nicht bezahlen konnte!", antwortete er mit blitzenden Zähnen, während er sich von Sems löste und langsam näher an einen der Behälter trat.

Die Oberfläche wies keine Unebenheiten auf, aber trotzdem erschien ihm das Material sehr alt. Älter zumindest, als so eine Stasiseinheit funktionieren sollte. Dazu würde auch passen, dass er den Namen der fremden Sprache, von der Pormas gesprochen hatte, noch nie gehört hatte - vielleicht war diese menschenähnliche Spezies längst ausgestorben.

"Wer auch immer aus einem Dilithium-Asteroiden eine gigantische Kühlkammer baut, er wird definitiv mehr Geld haben, als wir uns vorstellen können. Und er wird es mit uns teilen, wenn er lebend davonkommen will. Llewella, wecken Sie ihn für die Verhandlungen über sein Leben auf!", zischte Narbo jetzt in einem diabolischen Ton.

Gier war eben grenzenlos!

Ysara bedachte den Kommentar des Ferengi nur mit einer milde gehobenen Augenbraue, bevor sie sich wieder ihren Anzeigen widmete. Wie auch Llewella hatte sie ihren Tricorder gezogen und schlenderte nun von Säule zu Säule, wobei sie eben an Narbo vorbeigekommen war. Vier hatte sie bereits hinter sich und besah nun die Vierte.

"Halt, warten Sie", entfuhr es Sems, während er mit dem Phaser in der gesunden Hand auf die Ärztin zuschritt. "Wir wissen doch gar nicht, was uns hier erwartet. Vielleicht sterben diese Leute, wenn wir sie aus der Stasis erwecken. Oder es sind irgendwelche Killer, die hier gelassen worden sind, um das Dilithium zu bewachen."

Er erntete von allen Anwesenden seltsame Blicke, doch die ignorierte Sems. Sollten die doch denken was sie wollten. Er war hier, um für Sicherheit zu sorgen. Und er würde es nicht zulassen, dass einfach so eine unbekannte Stasiskammer geöffnet wurde, bevor er nicht mehr Informationen darüber hatte.

"Llewella, bitte versuchen Sie mehr über diese Unbekannten heraus zu finden. Welcher Spezies gehören Sie an? Oder besteht irgendeine Gefahr für uns? Bakteriell oder viruell gesehen."

Ich kenne die Spezies jedenfalls nicht", mischte die Psychologin sich ein, nachdem sie etwas Staub von der sechsten Säule gewischt hatte und dem starren Blick eines Aliens begegnet war. "Allerdings scheinen sich in den anderen Kammern Abkömmlinge derselben Rasse zu befinden. Die Schrift kenne ich jedenfalls nicht..."

Sie richtete ihren Tricorder auf eine der Anzeigen, der sofort eifrig zu arbeiten begann, während sie ihn mit Material fütterte. "Aber es kann ja nicht allzu lange dauern, sie zu übersetzen. Das Schriftbild ist offenbar typisch für diesen Quadranten", schloss sie. Nicht, dass Ysara irgendeine sprachwissenschaftliche Begabung besäße, aber glücklicherweise waren derlei Fähigkeiten heutzutage technisch integriert.

Mittlerweile war sie zur nächsten Säule vorgestoßen, in der Hoffnung, weitere Schriftzeichen zu finden und die Übersetzung voranzutreiben. Nun hielt sie inne und hob eine Augenbraue.

"Dieser hier konnte es wohl nicht erwarten freizukommen", stellte sie trocken fest und besah ihren Fund.

Auf der von der Gruppe abgewandten Seite hatte die Apparatur sich einen Spalt weit geöffnet, wo sie offenbar dafür vorgesehen war. Kühlflüssigkeit musste ausgelaufen sein, war aber anscheinend schon lange versickert. Eine erstarrte, vierfingrige Skeletthand klammerte sich im Todeskampf um das halb geöffnete Schott. Der Insasse hatte es aber nicht geschafft, seinem Lager rechtzeitig zu entkommen. Musste schon ein paar Jahre her sein. Zusammengesunken hing das, was nach der Zeit von ihm übrig war, in seinem Alkoven und verbreitete einen eher unangenehmen Geruch.

Schulterzuckend wandte die Psychologin sich um und wartete auf Llewellas Urteil.

Endlich fand auch der Andorianer, angetrieben von seiner Neugier, in die Kammer zu den Schläfern.

Immer noch traute der Dieb dem Frieden nicht und weigerte sich, seinen Helm endlich abzunehmen. Sein Sauerstoffvorrat hielt noch mehrere Stunden.

Als er dann die leblosen Körper der Fremden erkannte, fühlte er sich in seiner Meinung auch noch bestätigt.

Beiläufig und ohne jemanden bestimmten anzusehen, fragte er in die Runde: "Wäre das nicht eine Erstkontaktsituation, die dem Captain zu melden wäre? Ich glaube nicht, dass wir den Schatz nur auf Grund von Missverständnissen bei den Verhandlungen riskieren sollten. Die sind im Moment doch eindeutig nicht in so einer guten Verhandlungsposition", dabei deutete der Andorianer auf die Leiche in der Kammer.

Zähneknirschend musste der Ferengi die Logik des Andorianers anerkennen. Und dabei hatte er sich schon so auf Gewaltandrohung und Folter gefreut. Aber vielleicht würde O'Connor nach der Rücksprache immer noch seine Zustimmung zu "Verhandlungen" signalisieren.

Immerhin hatte der Mensch dem Ferengi ja auch das Barpersonal als Eigentum ausgeliefert, selbst nachdem er offensichtlich mit Ferengi-Methoden vertraut war!

"Also gut, dann sollten wir auf das Shuttle zurückkehren und eine Sonde absetzten. Dann können wir auch gleich den verkrüppelten Menschen da lassen, bevor er uns alle in den Tod führt!", fügte er Zirts Worten hinzu und schaute die anderen abwartend an.

Eigentlich wollte er auf die Aussage von Narbo etwas entgegnen, doch diesmal schaffte er es, den Mund zu halten. Zwar musste er sich schmerzhaft auf die Lippe beißen, dass ihm nichts rausrutschte, doch er blieb standhaft.

Denn im Moment war er nicht in der Lage, sich groß zu wehren, sollte der Ferengi wieder einmal übertreiben. So langsam ließ das Schmerzmittel der Ärztin nach und er spürte ein leichtes Pochen in seiner Schulter. Zudem kämpfte er immer noch ein wenig mit seinem Gleichgewicht. Deswegen hatte er sich an eine der Stasiskammern gelehnt, um seinen Kreislauf einigermaßen unter Kontrolle zu bringen.

Doch das war nicht von Erfolg gekrönt. Plötzlich durchzogen Schlieren seinen Blick und alles um ihn herum begann sich zu drehen. Unverständlich brabbelte er vor sich hin und versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. Doch über ein schwaches Winken kam er nicht heraus. Und kaum hatte er die Kammer losgelassen, da verlor er auch schon den Halt, und rutschte hilflos an der Stasiskammer herunter. Um sich schlagend versuchte er, sich irgendwo fest zu halten und schlug dann zufällig auf die Steuerkonsole der Stasisröhre.

Ein undeutliches Piepsen drang an seine Ohren, gefolgt von einem Zischen und dann öffnete sich langsam die Röhre. Doch das registrierte Sems nicht mehr. Er brach bewusstlos zusammen, als ihm schwarz vor Augen wurde.

"Nein, nicht!" Am liebsten hätte der Andorianer die Röhre zugehalten, aber zu spät: die Entscheidung über das aktivieren der Wecksequenz war ihnen scheinbar abgenommen worden.

Als dann noch die Kristalle der Kammer langsam in einem grünlichen Licht zu glühen begannen, ahnte Zirt, dass nicht nur der Mechanismus der Schlafröhre aktiviert worden war.

Er wandte sich an die einzige kompetente Person des Teams: "Narbo, wir sollten schleunigst machen, dass wir hier wegkommen. So wie es aussieht, nimmt uns vielleicht gleich wer das Zerkleinern der Kristalle ab und ich möchte das eher nicht aus nächster Nähe miterleben. Lass uns aufs Shuttle zurückkehren und die Vorgänge von dort verfolgen!"

Aber es war schon zu spät…

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